Fast auf den Tag vor zwölf Jahren, an einem der früheren, fast schon legendär zu bezeichnenden Silvester-Renntage in Neuss, hatte Andreas Schütz seinen letzten Starter in Deutschland gesattelt.
Er setzte dem Kapitel „Trainer in Deutschland“ ein Ende. 1998 hatte Andreas Schütz den großen Weidenpescher Rennstall auf Grund der schweren Erkrankung seines so erfolgreichen Vaters Bruno übernommen und den Erfolgsfaden an großen und klassischen Erfolgen nahtlos aufnehmen können.
In einem Gespräch im Sommer dieses Jahres hatte er seinen damaligen Entschluss vor allem wie folgt begründet: „Als ich 1998 von meinem Vater den Stall übernahm, hatte ich rund 900 Starts im Jahr. Sieben Jahre später, als ich 2005 meine Trainertätigkeit in Deutschland beendete, kam ich auf gerademal 300 Starts. Das geht zu Lasten der Besitzer, man bekam die Pferde ja gar nicht mehr heraus.“
Hong Kong hieß das Zauberwort. Andreas Schütz begann auch dort spektakulär, doch unterm Strich war diese Ära früher als erwartet zu Ende. Chantilly mit seinen großartigen Trainingsbedingungen war dann die Lösung, letzten Winter startete man in Frankreich neu durch.
Doch so richtig auf Touren kam das Schütz-Quartier bislang nicht. Lediglich zwei Siege stehen in Frankreich nach knapp einer Saison zu Buche. Der Pferdebestand wurde weniger, anstatt wie erhofft mehr. Laut aktueller Trainingsliste von “France Galop” stehen sechs Pferde auf seiner Trainingsliste. Drei von Jaber Abdullah, allesamt Jährlinge. Eine davon ist eine Planteur-Tochter, und Halbschwester des Gruppe-I-Siegers Shamalgan. Zwei Pferde lässt Hans Wirth von Andreas Schütz trainieren. Beide sind zweijährig, Cabo Real hat eine Nennung für den Henkel Preis der Diana. Für Manfred Hellwig steht der zweijährige Hengst Green Arrow im Chantilly-Quartier von Andreas Schütz.
