Das beste Pferd der Welt eroberte Dubai. Das am höchsten gewettete Pferd des Abends (er galt als 13:10-Favorit) wurde den Vorschusslorbeeren mehr als gerecht: Curlin, von Steve Asmussen trainierter Breeders´ Cup Classic-Sieger holte sich mit dem Emirates Dubai World Cup (6 Mio. Dollar, 2000 Meter auf Dirt) auch das höchstdotierte Event auf dem Globus.
Unter Robbie Albarado gab der vierjährige Smart Strike-Sohn die Vorstellung des Abends überhaupt. Wie es viele von ihm erwartet hatten, spurtete der Superstar aus Amerika seinen elf Konkurrenten (Happy Boy, offenbar noch nicht in der richtigen Verfassung nach seiner Infektion am Bein, war abgemeldet worden) davon.
Es war der siebte Sieg eines US-Pferdes im Cup, der zweite hintereinander nach Invasor. Unter den Augen der begeisterten Zuschauer auf dem Nad Al Sheba-Kurs absolvierte der heiße Favorit einen Spaziergang, stand meilenweit über der Konkurrenz. Nach 2:00,15 Minuten trennten Curlin 7,75 Längen von dem De Kock-Schützling Asiatic Boy, der auf den letzten Metern noch den Piloten Well Armed, einen weiteren Amerikaner, auf Platz drei verwies.
Zum Schluss lief AP Arrow noch dicht heran, während Godolphins Millionenpferd Jalil als Siebter sang- und klanglos unterging, ohne auch nur einen Moment gehabt zu haben. Auch die Europer Gloria de Campeao (Achter) und Kocab (Elfter) blieben wirkungslos. Dem Japaner Vermilion hatte man mehr zugetraut, doch wurde der Sand-Star aus dem Land der aufgehenden Sonne gar nur Letzter.
Am Ende war es aber ohnehin nur noch das Rennen von Curlin. Albarado konnte den eifrigen Hengst kaum zügeln, der als Dritter gut absprang, als Well Armed vor Asiatic Boy die Pace bestimmte. Ganz außen agierte der spätere Sieger, schob sich schon im Schlussbogen ganz dicht an die vorderen Pferde heran. Da war es im Einlauf nur eine Frage der Zeit, bis er zum Angriff schreiten würde. Schon vierhundert Meter vor dem Ziel war es soweit, Curlin verabschiedete sich auf Nimmerwiedersehen. Asiatic Boy korrigierte die letzte schwächere Form postwendend, wie sich auch Well Armed von der Spitze aus glänzend verkaufte.
Zu seinen 5,2 Millionen Dollar Gewinnsumme kamen nun weitere 3,6 Millionen hinzu. Vier Rennen gewann Curlin nun in Folge, ein Ende dieser Serie ist nicht absehbar. Curlins weitere Pläne sind noch offen. Zunächst geht es am 2. April nach Belmont Park, vier Tage später soll er in Kentucky das Training wieder aufnehmen. Danach werden die Rennen für die zweite Saisonhälfte fixiert.
Jockey Robbie Albarado (Jahrgang 1973) marschiert direkt auf seinen 4000. Sieg zu. 2007 hatte er dank Curlin sein bisher bestes Jahr mit 253 Siegen, war mit 19 Millionen Dollar Zweiter der Gewinnrangliste. Preakness Stakes und Breeders´ Cup Classic (beide mit Curlin 2007), die Arlington Million (mit Jambalaya 2007) und nun der World Cup in Dubai waren seine größten Triumphe. Besonders herzlich gratulierte ihm Kollege Frankie Dettori.
Der 42-jährige Curlin-Coach Steve Asmussen (traf erst am Vortag in Dubai ein) entstammt einer bekannten Turffamilie, zu der auch sein Bruder Cash zählt, der in Europa noch in bester Erinnerung ist. Vater Keith war sogar im Cowboy-Look mit angereist. Erst im Februar landete Asmussen seinen 4000. Triumph. Inzwischen zählt er schon zu den Top 10-Trainern der ewigen Bestenliste. Seine Ställe liegen in Texas, New York, Chicago, Kentucky und Louisiana.
Curlin steht im Besitz der Stonestreet Stables LLC und der Midnight Cry Stables. Mehrheitseigner Jess Jackson bezeichnete ihn als ‘wahren Champion’.