Im Darley-Oettingen-Rennen strafte Martillo (Foto) alle Skeptiker Lügen, setzte sich unter Terry Hellier, dem „Big-Point-Jockey der Saison 2005“ locker und leicht u.a. gegen Near Dock, Brunel (gewann anschließend die Topkapi-Trophy in Istanbul), Madresal und Willingly durch. Und Trainer Ralf Suerland war ein Stein vom Herzen gefallen, dass Martillo einmal mehr im eigenen Land keinen Konkurrenten vor sich dulden musste.
Sage und schreibe 617.786 Euro stehen inzwischen auf seinem Konto. Bei 18 Starts gewann er achtmal, war darüber hinaus sechsmal im Geld. Treffer Nummer neun wird fest angepeilt, wenn der Höny-Hofer am Samstag am ersten Tag des Kölner Europa-Meetings die ganz große Zugnummer ist.
Natürlich geht Martillo als herausragender Favorit in die Oppenheim Pramerica Große Europa-Meile, ein mit 65.000 Euro ausgestattetes Gruppe II-Rennen über die Meile. Normalerweise führt im Elferfeld an dem erneut Terry Hellier anvertrauten Crack kein Weg vorbei.
Einer seiner Hauptgegner könnte Eagle Rise mit dem in Überform reitenden Andreas Suborics sein, der als Titelverteidiger antritt und Martillo bekanntlich im Premio Ribot 2004 überraschend sogar bezwingen konnte.
Noch trägt er die Farben Georg Baron von Ullmanns, steht allerdings schon im Besitz des Gestüts Fährhof, in dem er 2006 als Deckhengst wirken wird. Vor zwölf Monaten sorgte Eagle Rise für den 1000. Sieg Terry Helliers, diesmal würde ihn der Jockey mit Martillo gerne schlagen.
Andreas Schütz, der noch am Sonntag in Frankfurt mit Fight Club den Merrill Lynch Euro-Cup in Frankreich gewann, sattelt außer Eagle Rise auch Areias (Andrasch Starke), der auch dieses Jahr schon einen gruppe-Treffer landete, vielfach zu Unrecht unterschätzt wird.
Zuverlässige Größen bei passenden Bedingungen sind in dieser Klasse Near Dock (William Mongil) – der Park Wiedinger gefiel in Iffezheim als Martillos runner-up sehr – und der treue Madresal (Filip MInarik).
„Near Dock braucht unbedingt guten Boden“, sagte Trainer Peter Schiergen gegenüber unserer Trainingsspionin und fühlt sich durch die Wetterprognosen bestätigt. „Bei Madresal ist es eine Frage des Geläufs, ob er startet. Beide Pferde haben sich im Training gut aus der Affäre gezogen“, weist der Asterblüte-Coach darauf hin, dass der Fährhofer eher durchlässiges Geläuf bevorzugt.
Das gilt auch für Sambaprinz (Jiri Palik), der nach der langen Pause und dem noch nichtssagenden Comeback erst wieder Anschluss finden muss. Umgekehrt sind die Boden-Vorzeichen bei Willingly (mit Spitzenreiter Adrie de Vries).
„Gegen Martillo wird es natürlich schwer, aber der Boden sollte passend sein. Wir erhoffen uns ein Platzgeld“, sieht Trainer Michael Trybuhl die Chancen des Sechsjährigen realistisch.
Interessant sind natürlich die Dreijährigen. Henri-Alex Pantall, ein häufiger und gern gesehener Gast in Deutschland, vertraut auf Sheikh Mohammeds Needlecraft, die mit dem Prix Chloe immerhin ein Gruppe III-Rennen an sich brachte, aber zuletzt im Prix d´Astarte u.a. weit hinter der Ex-Henkel-Siegerin Shapira einkam.
Mit ihrem gewaltigen Antritt ist die 2005 im Düsseldorfer Klassiker erfolgreiche Anna Monda (Torsten Mundry) natürlich ein gewichtiger Faktor, auch wenn ihr anschließend bei zwei Versuchen nicht mehr viel gelang. Allerdings hatte die Brümmerhoferin zuletzt in Goodwood auch alles gegen sich, wurde im Finish stark behindert.
Wenig glücklich agierte Lord Areion (Andreas Boschert) bei seinen letzten Auftritten. Trainer Hans-Jürgen Gröschel würde sich einmal einen idealen Rennverlauf für den in Serie platzierten Hengst wünschen. Auch im Preis von Schlenderhan ging nicht alles glatt.
Optimismus herrscht im Lager von König Turf (Jean-Pierre Carvalho), der sich innerhalb kürzester Zeit in diese Kategorie vorgearbeitet hat. Im Preis des Casino Baden-Baden drehte er auch den Spieß gegen seinen vorherigen Bezwinger Proudance aus der Springer-Meile von dieser Bahn um.











