So hart kann das Schicksal eines Jockeys sein. Am 31. August war der 32-jährige Alexander Pietsch während des Badener Meetings nach 204 Starts auf der Flachen zum ersten Mal in der laufenden Saison in einem Hindernisrennen in den Sattel gestiegen. Mit dem Ergebnis, dass er schon früh zu Fall kam und sich einen Schlüsselbeinbruch zuzog.
Und das, nachdem er als Ersatzmann für den am Vortag in Dresden gestürzten Jan Korpas den Ritt auf der achtjährigen Angiola aus dem Stall Steintor im Preis vom Rhein, einem mit 6500 Euro dotierten und über 3500 Meter führenden Jagdrennen, übernommen hatte.
Wie sich nach dem Sturz herasstellte, handelte es sich um einen komplizierten Bruch. Das Schlüsselbein war gesplittert, worauf man dem Jockey bei der in Bremen durchgeführten Operation eine Platte einsetzte.
„Ich muss still sitzen, warten, dass alles gut zusammenheilt. Zum Glück habe ich keine Schmerzen, darf die Schulter allerdings nicht belasten. Um mich fit zu halten, jogge ich regelmäßig. Bei einer kürzlichen Röntgenuntersuchung zeigten sich die Verantwortlichen mit dem Stand der Entwicklung nicht ganz zufrieden, so dass derzeit Abwarten angesagt ist.
Es ist daher durchaus denkbar, dass ich in diesem Jahr keine Rennen mehr reiten kann. Und wenn das so wird, werde ich die Zeit bis dahin nutzen, um mit Beginn der Saison 2004 auf den Sandbahnen gleich gut loszulegen“, so der Jockey, der nach eigenen Angaben keine Langeweile kennt, „denn ich bin handwerklich geschickt und beschäftige mich mit verschiedenen Dingen.“
Alexander Pietsch, der vor Jahresfrist mit Up and Away den Großen Preis der Freien Hansestadt Bremen (Gr. III) sein erstes Gruppe-Rennen gewann und damit den Höhepunkt der bisherigen Karriere erlebte, steht bei 260 Siegen. Wobei für 2003 der Erfolg auf Bajo im Ausgleich I auf der Neusser Sandbahn am 2. Februar an der Spitze der zweiundzwanzig Saisontreffer steht.