Der Prix d`Astarte am Sonntag in Deauville. Eigentlich eine Gruppe II-Prüfung über 1600 Meter. Aber nur eigentlich. Denn das mit 100.000 Euro dotierte Rennen hätte durchaus das Gruppe I-Siegel verdient. Ginge es nach der Besetzung eines Rennens, stände am Sonntag Gruppe I drauf. Das ist sicher. Einige der besten Stuten Frankreichs treten an. Und das ausgerechnet in dem Jahr, wo Deutschland Jagd auf den d`Astarte macht.
„Das Rennen ist gigantisch besetzt“, brachte es Co-Trainerin Alida Blume, bereits in Deauville, auf den Punkt. Die Giganten im Einzelnen: Six Perfections, Bright Sky und Musical Chimes. Allein diese drei bringen es zusammen auf vier Gruppe I-Siege und sechs Gruppe I-Platzierungen.
Six Perfections ist die Pechmarie des internationalen Turfs. Zweimal scheiterte die Celtic Swing-Tochter nur an ihrem Reiter. Jeweils als Favoritin und jeweils in einem Klassiker. In den englischen 1,000 Guineas Rang zwei unter Thierry Thulliez, in Irlands Henkel-Pendant dann der Ehrenrang mit Johnny Murtagh.
Am Sonntag sitzt Thulliez wieder im Sattel der Bary-Stute. Diese war bei acht Starts immer erste oder zweite, feierte ihren bisher größten Erfolg am Arc-Tag als sie das Prix Marcel Boussac Criterium (Gruppe I) gewann.
Am gleichen Tag schnappte sich die Diana-Siegerin Bright Sky (Dominique Boeuf) den Prix de l`Opera. Der l`Opera ist eines der renommiertesten Stutenrennen der Welt. Sieben Längen hinter der Wildenstein-Lady landete die Deutsche Walzekoenigin auf Rang sechs. Nur eine Elle, die zeigt in welcher Liga Diacada am Sonntag mitmischen will.
Auch Musical Chimes ist brandgefährlich. Christophe Soumillon (mit 123 Siegen derzeit die klare Nummer 1 in Frankreich) sitzt auf der Fabre-Stute. Der Youngstar kennt die Maktoum-Stute wie seine Westentasche.
Zusammen mit Musical Chimes gewann Soumillon den Gainsborough Poule d’Essai des Pouliches (das französische Henkel-Rennen), landeten danach auf Rang drei im Prix de Diane. „Sie ist besser auf dieser Distanz aufgehoben und ist sehr gut drauf“, so Soumillon über die Dreijährige.
Für Diacada spricht sicher Jockey Thierry Jarnet. Jarnet reitet nach Meinung der französischen Presse in der Form seines Lebens, hat in diesem Jahr bereits den Grand Prix de St Cloud auf Gruppe I-Parkett und zahlreiche andere Grupperennen gewonnen. Mit einer Gewinnsumme von 1,7 Mio. Euro und 57 Siegen aktuell Rang fünf der französischen Statistik.
Insgesamt muss Diacada am Sonntag um 15.15 Uhr 11 Ladies hinter sich lassen, will sie die 55.000 Euro. Und auch der Rest des Feldes um die von Olivier Peslier gesteuerte Head-Stute Acago hat es in sich. Aktuell glauben 24% der Teilnehmer der GaloppOnline-Umfrage sogar an einen Sieg von Diacada. Eins steht fest: Ganz Turfdeutschland muss Diacada die Daumen drücken!