Paolini, möglicherweise die einzige deutsche Hoffnung, zählte vor seiner Abmeldung zu insgesamt 37 Gastpferden für die Hong Kong International Races, das finale Highlight der Saison am 14. Dezember auf dem Sha Tin-Kurs in Hong Kong. Sage und schreibe 20 individuelle Gruppe I-Sieger waren von den Handicappern für die vier Prüfungen auf höchstem Parkett ausgewählt worden, allesamt handelt es sich um Einladungsrennen.
„Noch nie hatten wir so viele internationale Top-Klassepferde dabei wie in diesem Jahr. Wir haben – quer über den Globus – zahlreiche klassische Sieger aus beiden Hemisphären eingeladen“, berichtet Winfried Engelbrecht-Bresges (Foto), der Executive Director of Racing. „Die Hong Kong International Races sind einzigartig, es ist ein Meeting der besten Pferde im internationalen Rennsport.
Bestes Beispiel: Falbrav, siebenfacher Gruppe I-Sieger auf Strecken zwischen 1600 und 2400 Metern, das auf der 2000 Meter-Distanz weltweit am höchsten eingeschätzte Pferd, will seine Karriere mit einem Triumph im Hong Kong Cup krönen und abschließen. Diesmal sitzt wieder Frankie Dettori im Sattel.
Auch Rakti, der imponierende Gewinner der Champion Stakes (Gruppe I) in Newmarket will Falbrav und natürlich Paolini auf den Zahn fühlen in diesem Finallauf der World Series Racing Championship (2,3 Millionen US-Dollar, 2000 m).
Bei der Suche nach dem Nachfolger von Fantastic Light, Agnes Digital und Precision wird man auch in dem Amerikaner Denon fündig. Der von Bobby Frankel trainierte Hengst war viermal auf Grade I-Level erfolgreich, während Japans Hoffnungen auf Eishin Preston ruhen, der schon dreimal bei den International Races zum Zuge kam.
Die zweifache Gruppe I-Gewinnerin Bright Sky aus Frankreich (siegte u.a. im Prix de Diane 2002), Weightless, leichter Sieger im Prix Dollar (Gruppe II), ein aufstrebender Frontrenner und der Globetrotter Tigertail (Gruppe III-Gewinner in Frankreich, Zweiter auf Gruppe I-Ebene in Kanada und Dritter im QE II Commemorative Cup (2200 m) am 16. November in Japan, komplettieren das starke europäische, speziell französische Aufgebot.
Hong Kong vertraut auf Vorjahressieger und Paolini-Schreck Precision, die in Australien gezogene Elegant Fashion (2002 im Hong Kong Derby vorne), die gerade ein International Cup Trial am 15. November an sich brachte. Gruppe I-Sieger Self Flit, Derby-Runner-up, und Dr More (auf Gruppe III-Level top im vergangenen Jahr) vervollständigen die Heimmannschaft.
Die Mile ist mit 1,8 Millionen US-Dollar das höchstdotierte 1600 Meter-Event auf dem Globus. Wer folgt auf Eishin Preston, und Olympic Express? Drei große Hoffnungsträger kommen aus Japan: Lohengrin (Zweiter im Prix du Moulin zu Nebraska Tornado im Prix de Diane); Admire Max (bezwang Agnes Digital im Yasuda Kinen im Juni) und Telegnosis (Dritter zu Breeders´ Cup-Siegerin Six Perfections im Prix Jacques le Marois).
Frnkreich setzt auf den Smaga-Schützling Special Kaldoun, der sich mit vier Längen Vorsprung den Prix Daniel Wildenstein (Gruppe II) am Arc-Wochenende holte und noch am Wochenende in Japan überzeugte.
Mit dem Zweiten aus dem letztjährigen Japan Cup, Sarafan, versucht man es nun auf der Meile. Bestens bekannt ist bei uns Passing Glance, der für Andrew Balding das Darley-Oettingen-Rennen gewann.
Ninetyfive Emperor, zehnfacher Sieger in Singapur, der in Chile gezogene, aber in den USA trainierte Mister Acpen und der für Godolphin startende Firebreak, zweimal in Gruppe II-Rennen erfolgreich, bereichern das Feld.
Natürlich will Olympic Express für Ivan Allan seinen Titel für und in Hong Kong verteidigen. Der Coach baut ferner auf Gruppe II-Sieger Ho Choi, der sechsmal siegreiche Lucky Owners kommt aus dem Stall von Tony Cruz, der auch den in Argentinien gezogenen Citizen Kane (Gruppe III-Sha Tin Mile Trophy-Gewinner) im Rennen hat. Der ultra-beständige Meridian Star gibt sein Debut auf der internationalen Bühne.
Mehrere individuelle Gruppe I-Sieger stecken unter den zehn „Overseas Runners“ für die Hong Kong Vase (1,8 Millionen US-Dollar), die in den vergangenen beiden Jahren an den Japaner Stay Gold bzw. den Franzosen Ange Gabriel ging.
Dieser Schimmel aus dem Stall von Eric Libaud scheiterte zuletzt im Prix de l´Arc de Triomphe und im Japan Cup in erster Linie an dem stark aufgeweichten Boden, wurde inzwischen wie der Breeders´ Cup-Sieger Johar (USA) aus dem Aufgebot gestrichen.
Sattdessen rückte der Fährhofer Sabiango nach, wird unter Andreas Wöhlers Stalljockey Eduardo Pedroza als einziger Deutscher an den HK International Races teilnehmen.
Viel Qualität besitzt auch Fields of Omagh, der für Australien die Cox Plate im Lande hielt.
Frankreich wird durch Fair Mix vertreten, der im Prix Ganay (Gruppe I) Falbrav hinter sich lassen konnte, Polish Summer, dessen Trainer Andre Fabre mehr als Rang fünf vor zwölf Monaten erreichen will, und durch die von Elie Lellouche trainierte Vallee Enchantee, dieses Jahr zweimal in Gruppe II-Rennen in Frankreich auf der Siegerstraße.
Seit Daliapour 2000 konnten die Briten diese Prüfung nicht mehr für sich entscheiden, diesmal ruhen ihre Hoffnungen auf Imperial Dancer (Premio Roma-Sieger, Gruppe I), Warrsan (Erster im Cornoation Cup, Gruppe I), und Indian Creek (gewann die Hardwicke Stakes, Gruppe II). Premio Federico Tesio (Gruppe III)-Sieger Maktub ist der einzige Kandidat aus Italien.
Das „Home team“ (seit fünf Jahren nicht mehr vorne in der Vase) rekrutiert sich u.a. aus Roosevelt, ausgezeichneter Dritter zu Alamshar und Dalakhani im Irish Derby und River Dancer (wie Roosevelt früher bei Aidan O´Brien in Training) , jetzt beim zweimaligen Hong Kong-Champion John Size.
Der Hengst gewann unter dem Namen Diaghilev ein Gruppe III-Rennen in Frankreich. Red Pepper (Gruppe I-Sieger in Hong Kong über die Meile) und Industrial Success (Zweiter in den Royal Lodge Stakes zu Bahamian Dancer als Youngster in England) dürfen ebenfalls nicht unterschätzt werden.
Mit einer Dotierung von 1,28 Millionen US-Dollar ist der Hong Kong Sprint das wertvollste 1000 Meter-Rennen überhaupt. Nach Fairy King Prawn bei der ersten Auflage 1999 setzte sich Falvelon 2000 und 2001 durch, bevor vor einem Jahr All Thrills Too triumphierte. Diesmal treffen acht Gäste auf sechs Hong Kong-Pferde.
Silent Witness gegen National Currency könnte das Duell lauten, wenn die schnellsten Pferde aus Hong Kong und Südafrika aufeinandertreffen. Bei sieben Starts behauptete sich Silent Witness ebensooft, gilt als großer Star in der Ex-Kronkolonie. National Currency legte im Mercury Sprint (Gr. 1) in Südafrika sechs Längen zwischen sich und die Gegner.
Aus Australien wurden eingeladen: der dreifache Gruppe I-Sieger Bomber Hill, Into The Night, auf Gruppe II-Parkett erfolgreich, und der steigerungsfähige Gruppe III-Triumphator Dantana.
Vier Engländer stehen in der Liste für den Sprint: Diadem Stakes (Gruppe II)-Sieger Acclamation, The Tatling (Gruppe III-Gewinner und wie Acclamation auch schon auf höchstem Parkett in der Platzierung), der speedstarke Deportivo (Gruppe II-Sieger in Irland) sowie The Trader, Fünfter in diesem Rennen 2001 und Runner-up im Prix de l´Abbaye, Gruppe I, bei seinem letzten Auftritt.
Silent Witness dürfte die stärkste heimische Waffe sein, aber auch Vorjahressieger All Thrills Too, Grand Delight (holte sich in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison drei Gruppe I-Prüfungen der Champion Sprint Series), Cheerful Fortune (hinter Silent Witness im International Sprint Trial am letzten Wochenende), sowie der zuverlässige und schon auf dieser Ebene erfolgreiche Firebolt bzw. der Vorjahreszweite Cape Of Good Hope werden ihre Chance zu nutzen versuchen.










