Im Darley Stud von Sheikh Mohammed dürfte man sich in den vergangenen Wochen schon mehrfach auf die Schulter geklopft haben. Der Kauf von Tiger Hill vom Gestüt Schlenderhan erwies sich als genialer Schachzug des Kronprinzen und Verteidigungsministers der Vereinigten Arabischen Emirate sowie größten Rennstallbesitzers der Welt.
Denn mehrere bedeutende Erfolge von Nachkommen des neuen Stallions in den vergangenen Wochen unterstreichen seinen hohen Stellenwert. Am Sonntag dürfte man sich unter Umständen das Resultat des wichtigsten Wochenend-Rennens ebenfalls übermitteln lassen.
Denn im Lotto-Hessen-Pokal (Gruppe III, 50.000 Euro, 2000 m) starten wieder zwei Tiger-Hill-Produkte. Beide werden von Peter Schiergen in Köln trainiert, und beide gehen mit ersten Chancen in das Frankfurter Event.
Gentle Tiger (Foto), der seit seinem zweiten Rang im Großen Mercedes Benz-Preis hinter Sweet Wake in Iffezheim nicht mehr draußen war (Gestütsleiter Gebhard Apelt: „Es gab kein passendes Rennen. 2200 Meter sind nämlich schon etwas zu weit.“) könnte Georg Baron von Ullmann nur eine Woche nach dem Sieg mit Eagle Rise in der pferdewetten.de – Trophy einen weiteren Gruppe-Treffer bescheren.
Kein Geringerer als der französische Spitzenjockey Olivier Peslier, der bei seinen letzten Deutschland-Einsätzen nicht gerade glücklick war, wurde engagiert. Nicht abschreiben darf man Gestüt Bonas Saldentigerin (William Mongil), auch wenn sie in Hamburg den Erwartungen nicht gerecht wurde.
Bereits als Gruppesieger konnte sich Apeiron im vergangenen Jahr in Frankfurt auszeichnen. Mit Jean-Pierre Carvalho kann er beim ersten Versuch mit Scheuklappen durchaus mitmischen, zumal die Form in Dortmund gut genug war.
Mario Hofer schickt mit dem Wallach Laredo Sound (Alex Lai) auch einen versprechenden Dreijährigen an den Start. Gestüt Olympias Singspiel-Sohn glänzte zuletzt als Listensieger in Mailand, hat in seiner Karriere noch keinen Fehler gemacht und genießt einen nicht zu unterschätzenden Gewichtsvorteil.
Wie auf dem San Siro-Kurs trifft er erneut auf den Erlenhofer Do it (Jozef Bojko), der sich auch als Dritter im Tschechischen Derby bestens aus der Affäre zog. „Jozef Bojko kennt ihn ja bestens, außerdem ist das günstige Gewicht sehr vorteilhaft“, glaubt Dave Richardson.
Spannend wird die Prüfung für das Gestüt Olympia, denn neben Laredo Sound vertraut man noch einen weiteren starken Kandidaten im rein deutschen Elferfeld, nachdem die beiden englischen Gäste am Donnerstag gestrichen worden sind. Und dieser Tarlac (Terry Hellier) hat bei seinem Erfolg im BMW Sachsenpreis in Dresden sehr imponiert, ist in diesem Jahr noch ohne Niederlage und auf dem Weg zu früherer Hochform. Bei der Schlussarbeit konnte sich der Schütz-hengst von Marocco lösen.
Erneut trifft er auf Fasold (Andreas Göritz), der sich zu einem sehr zuverlässigen Pferd gemausert hat. Zwischen beiden landete in Dresden Genios (Andreas Helfenbein), der laut Dr. Andreas Bolte „passend festen Boden antretten dürfte“.
Golden Rose (Hana Mouchova) folgte damals als Vierte schon weiter zurück. Auch Mohandas (Karoly Kerekes), der Ex-Wiener Derby-Sieger, muss sich weiter steigern. Dagegen wusste Dalicia (Torsten Mundry) zuletzt in Frankreich mehrfach zu gefallen, ihr Jockey ist belndend in Schwung.
Es wird ein großer Tag in Frankfurt mit zehn Prüfungen. Wer nicht live vor Ort ist, hat wirklich viel verpasst.











