Rhodesian winner aus der kleinen, aber feinen Zucht des mittlerweile verstorbenen Dr. Winfried Wilkens ist zu Wochenbeginn im Alter von 25 Jahren abgetreten. Der bereits als Fohlen von den Koppel seines Züchters in Wehnsen bei Visselhövede in den Besitz von Reiner Witsch gelangte Snurge – Sohn avancierte Mitte der 2000er Jahre zu einem der erfolgreichsten Extrem-Steher des Landes. Marion Rotering war seine Trainerin. So gewann der Hengst bei insgesamt 41 Starts nicht nur zehn Rennen, sondern lief noch weitere elfmal platziert und entpuppte sich dabei mit seinen Auftritten in Frankreich, England, der Türkei und vor allem seiner „zweiten Heimat“ Italien, zu einem echten Globetrotter.
Der nicht ganz so frühe, aber eisenharte und reisefreudige Hengst kämpfte sich zu Karrierebeginn erfolgreich durch den Dschungel deutscher Handicaps und hatte 2005 als Fünfjähriger seine beste Saison. Zuerst gewann er innerhalb von drei Wochen in Mailand Premio Cavalchina und überlegen den Premio Coppa d’Oro auf Listenebene und lief anschließend auf Gruppe II Ebene sowohl im Prix Maurice de Nieuil, als anschließend auch hinter Senex sowie dem damals besten türkischen Pferd Grand Ekinoks im Bosphorus Cup in Istanbul, jeweils nur knapp geschlagen auf den dritten Platz. Zu Saisonschluss traf er es dann am englischen Champions Day in Newmaket im Jockey Club Cup (Gruppe III) gegen die einheimische Steherelite dann aber doch zu schwer an.
Leistungen die ihm neben einer Gewinnsumme von insgesamt 166.962 Euro zwar auch eine stattliche, für eine Decktätigkeit hierzulande leider aber auch etwas zu geringe GAG – Einschätzung von 93,5 Kilo einbrachte. So wurde er nach Beendigung seiner Rennkarriere 2007 im polnischen Gestüt und Olympiastützpunkt Stadnina Koni Moszna nahe Breslau aufgestellt, wo er bis 2021 neben Vollblut- auch Stuten für den Vielseitigkeitsport deckte und dabei für zahlreiche Sieger in mehreren europäischen Ländern als Vaterpferd verantwortlich zeichnete.
Nach seiner Rückkehr und einem kurzen Intermezzo bei Volker Franz Schleusner, hieß es für ihn im wahrsten Sinne des Wortes „Back to the Roots“. Denn im vergangenen Jahr wechselte er nicht nur in den Besitz von Züchter-Tochter Stephanie Wilkens, sondern fand damit auch zurück an seiner Geburtsstätte in Wehnsen seine letzte Heimat, wo er jetzt auch an Herzversagen friedlich eingeschlafen ist.