Richard Quinn und Henry Cecil sind nicht meht ein Team

Bis vor ein paar Jahren gab es in England wohl kaum einen attraktiveren Job, als Stalljockey bei Henry Cecil (Foto) zu sein. Als Nachfolger von Kieren Fallon, dem eine Romanze mit Cecils Frau Nathalie nachgesagt worden war, wurde Tony Quinn im Warren-Place-Stable die Nummer eins. Nun trennen sich ihre Wege, Tony Quinn steigt bei Henry Cecil aus.

Mit den größten Erwartungen hatte Tony Quinn, der vor allem am Stall von Paul Cole in den neunziger Jahren größte Erfolge gefeiert hatte, die Stelle bei Henry Cecil angetreten. Als Nachfolger solcher Turfgrößen wie Joe Mercer, Lester Piggott, Steve Cauthen, Pat Eddery und Kieren Fallon.

Zunächst lief es im berühmten Warren-Place-Stable auch entsprechend gut an, mit Love Divine gewann das Team 2000 die Epsom Oaks. Doch eine zunehmende Flaute im Cecil-Quartier war nicht zu übersehen.

Zu allem Überfluß gab es auch noch private Probleme, Cecils Ehe ging in die Brüche, sein Zwillingsbruder erlag einem Krebsleiden und der zehnfache Championtrainer Henry Cecil verunglückte bei der Morgenarbeit schwer, musste einige Wochen im Krankenhaus verbringen.

Man notierte immer wenige Gruppe-Erfolge für das einst so schlagkräftige Newmarket-Quartier. Den letzten Pattern-Sieg in England markierten Cecil und Quinn 2001 mit Half Glance in den May Hill Stakes.

Im selben Jahr gelang mit Beat Hollow der letzte Gruppe-I-Treffer. Durch Burning Sun im Grand Prix de Paris in Longchamp. 2003 sattelte Henry Cecil keinen Gruppe-Sieger, stellte insgesamt auch nur 25 Sieger. Davon ritt Tony Quinn 16.

Tony Quinn gab stets zu verstehen, dass er in Henry Cecil unverändert einen absoluten Spitzentrainer sehe. Die Trennung begründete Quinn nun auch damit, dass er nicht mehr täglich die 266 Meilen von seiner Wohnung in Newbury nach Newmarket zurücklegen möchte.

‘Ich werde mich zunächst auf eine Tätigkeit als Freelancer konzentrieren. Natürlich werde ich auch in Zukunft, falls es Henry Cecil möchte, für ihn in den Sattel steigen. Er ist ein Gentleman und wird meine Entscheidung sicherlich respektieren.’

So dürfte Willie Ryan, der schon viele Jahre als zweiter Jockey im Warren-Place-Stable tätig ist, zunächst einmal weiter aufrücken. Sobald Henry Cecil Ende Januar aus seinem Urlaub zurück ist, wird man sicherlich auch vom Trainer, der nicht weniger als 32 klassische Sieger sattelte, ein Statement hören.

Auch ungeachtet der Tatsache, dass es nicht mehr so rund in diesem Newmarket-Quartier läuft, für viele Engländer ist und bleibt der ‘Master vom Warren Place’ der größte Trainer aller Zeiten.

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