Hawk Wing, als Dreijähriger immer im Schatten von High Chaparral und Rock of Gibraltar gestanden, meldete sich am Samstag mit einer fast unbeschreiblichen Rennleistung auf dem Geläuf zurück. ‘Er ist so gut, wie er aussieht, und er sah verdammt gut aus’, gab ein Beobachter des Rennens vor Ort zu verstehen. Eine Rennmaschine par excellence.
Vor dem Rennen konnte man, beim Blick auf den Toto, noch Zweifel haben und auch die Entscheidung des Ballydoyle-Trainers Aidan O’Brien (Foto), ohne Pacemaker zu starten, stimmte nicht hoffnungsvoll.
Manchmal sollte man jedoch auf den Trainer und das eigene Auge vertrauen. Hawk Wing sah so gut aus wie nie. Schon vor dem Start zu den Lockinge Stakes (Gruppe I) über 1600 Meter zeigte er sich in Siegerhaltung, die er im Rennen mehr als bestätigte.
Aus der Maschine ging der Woodman-Sohn in Front und machte ordentlich Dampf. Nach und nach zog er das Feld auseinander und keiner der gestandenen Gegner konnte sich an der One-Horse-Show beteiligen. Schon weit vor dem Pfosten stand der Sieger fest.
Im Ziel hatte Hawk Wing zum zweitplatzierten Where or when einen Abstand von 10 Längen, zum dritten Olden Times noch einmal 8 Längen aufgebaut. Der im Breeders´ Cup erfolgreiche Domedriver hatte nie einen Einfluss auf das Rennen und endete weit abgeschlagen auf Platz vier.
Im Sattel des überlegenen Siegers saß Michael Kinane, nach dem Rennen völlig überwältigt: ‘Noch nie habe ich ein Gruppe-I-Rennen so gewonnen wie heute.’
Für den irischen Jockey ein besonderes Highlight der Karriere, konnte er mit diesem phantastischen Sieg seinen 100. Gruppe-I-Treffer erzielen. Da jagt ein historischer Moment den nächsten.
