Die Kentucky-Sensation: Funny Cide st?rzt Empire Maker!

Das 129. Kentucky-Derby ist seit vergan-gener Nacht Geschichte, und hat ein wei-teres Mal einen Eintrag ins Buch der Sen-sationen verdient. Vor einer Kulisse von 148.530 Zuschauern, fünftgrößte in der Hi-storie des Rennens, konnte sich Funny Cide, nach einem wieder elektrisierenden Rennen, an die Spitze des Feldes setzen und gewann leicht mit 1 ¾ Längen vor dem Topfavoriten Empire Maker und Peace Rules.

Funny Cide (276:10) mit Steuermann Jose Santos bescherte Barclay Taggs einen historischen Moment, konnte der Trainer bei seinem ersten Versuch gleich das Derby gewinnen. „Er ist ein Klassepferd. Ich kann nicht glauben, dass wir gewonnen haben“, so ein von den Ereignissen überrollter Trainer nach dem Erfolg.

Doch dieser Sieg hat noch mehr Besonderheiten in diesem traditionsreichsten Rennen der Vereinigten Staaten, mit einer Gesamtdotierung von einer Million Dollar, zu bieten.

Auch in den „größten zwei Minuten des Sports“, wie das Rennen in Amerika liebevoll genannt wird, gelten andere Gesetze.

Funny Cide ist nach 1929, als Clyde van Dusen das Derby gewinnen konnte, der erste Wallach der das Run for the Roses für sich entscheiden konnte. In der Zwischenzeit hatten sich 74 Wallache versucht, konnten sich jedoch nie entscheidend in Szene setzen.

„Niemand hat an uns geglaubt, da Funny Cide ein Wallach ist. Er ist ein exzellentes Pferd“, so ein entfesselter Jose Santos. „Wir kommen mit der Kentucky Trophäe zurück. Zurück nach New York, zurück nach Hause.“ Für den Jockey ist es nach sieben Versuchen ebenfalls der erste Derbysieg seiner Karriere.
Auch für New York, der Heimatstadt des Erfolgstrios, ist es ein Novum. Noch nie konnte ein in New York gezogenes Pferd das Kentucky Derby gewinnen. Seit 1966 versuchten sich acht Pferde aus dem Big Apple, doch sprang nie mehr als Platz drei heraus. Doch das gehört nun der Vergangenheit an.

Der Besonderheiten immer noch nicht genug.

Distorted Humor’s, selbst auf Sprintdistanzen zu Hause, stellt mit Funny Cide, aus seinem ersten Jahrgang auf der Bahn, gleich einen Derbysieger und verewigt sich damit in den Annalen.

Gezogen von der Win Star Farm, wurde Funny Cide auf der Saratoga Fasig Tipton von den Sackatoga Stables für lediglich 75.000,- Dollar gekauft. Für die neuen Besitzer, eine achtköpfige Gruppe, die sich noch aus der Highschoolzeit kennt, das teuerste Pferd, dass sie jemals gekauft hatten.

‘Wir sind die kleinen Jungs in diesem Spiel,’ erzählt einer der Mitbesitzer, Jackson Knowlton, gegenüber der Presse. ‘Das zeigt jedem kleinen Besitzer mit nur zwei oder drei Pferden, dass er von diesem Erfolg träumen darf, den wir heute erreicht haben.’

Fast schon nebensächlich erscheint die Tatsache, dass Funny Cide mit dem Lauf die zehntschnellste Zeit in der Historie des Kentuckyderbys erreichen konnte.

Für den Erfolgstrainer Bob Frankel begann der Tag zunächst äußerst zufriedenstellend, konnte er im Rahmenprogramm drei Grade-Rennen gewinnen und einmal Zweiter werden. Für den ganz großen Coup reichte es diesmal jedoch nicht. Empire Maker konnte sich nicht entscheidend absetzen und musste sich mit dem Ehrenplatz zufrieden geben.

Bob Baffert, der im vergangenen Jahr mit War Emblem seinen dritten Derbyerfolg verbuchen konnte, erreichte in diesem Jahr mit Indian Express lediglich Platz 14.

Ergebnis im Einzelnen:

6 Funny Cide Jose A. Santos
12 Empire Maker Jerry D. Bailey
5 Peace Rules Edgar S. Prado

4 – Atswhatimtalknbout , 13 – Eye of the Tiger , 8 – Buddy Gil , 15 – Outta Here , 14 – Ten Cents a Shine , 16 – Ten Most Wanted , 11 – Domestic Dispute , 17 – Scrimshaw , 7 – Offlee Wild , 1 – Supah Blitz , 9 – Indian Express , 10 – Lone Star Sky , 2 – Brancusi

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