Das Light scheint auch im Breeders Cup: Sieg vor Milan

Er galt als unschlagbar. Und er war es auch. Fantastic Light galoppierte im Breeders Cup Turf in einer Liga für sich. Dabei profitierte der Hengst wieder einmal von einem ausgezeichnet aufgelegtem Frankie Dettori. Dieser hielt den Hengst unterwegs im Vordertreffen, rückte eingangs der Geraden auf (mit fast schon provozierend wirkenden Blicken über die Schulter, sich früh versichernd, ob da denn überhaupt noch eine Gefahr drohte) und suchte zeitig die Entscheidung.

Als Fantastic Light im Big Apple einmal auf und davon war, war keiner mehr in der Lage, den Hengst noch zu stellen. Wenn Pferde sprechen könnten, hätte Fantastic Light seinem Jockey zu Beginn der Zielgeraden wahrscheinlich zugeflüstert: „So mein Lieber, jetzt lass uns das mal schnell in trockene Tücher bringen.“

Auch der St. Leger Sieger Milan hatte keine Chance mehr, Fantastic Light noch einzuholen. Dieser flog zwar noch für den zweiten Platz heran und kam noch nah an das Godolphin-Light heran, musste sich aber dann doch klar geschlagen geben. Im Sattel von Milan saß Mick Kinane, der zuvor mit Johannesburg seinen ersten Breeders Cup-Sieg überhaupt errungen hatte.

Fantastic Light bescherte sich selbst einen Abschied nach Maß aus der internationalen Welt des Galopprennsports. Besser hätte sich der Weltmeister nicht verabschieden können. Denn das Rennen in New York soll sein letztes gewesen sein, die Deckhengst-Karriere ist für das nächste Jahr angepeilt. Und auch die Titelverteidigung in Sachen World Series scheint nur noch eine Formsache zu sein. Denn in der aktuellen Wertung liegt der Hengst mit 30 Punkten klar an erster Stelle und wird sich den Titel auch nur noch schwer nehmen lassen.

Völlig chancenlos war im Belmont Park Mutamam. Der Paolini-Bezwinger aus Canada hatte mit dem Ausgang des Breeders Cup Turf nichts zu tun. Schon bei Erreichen der Geraden war der Hengst geschlagen, wurde förmlich durch das Feld gereicht und wurde am Ende Letzter. Platz drei hinter Fantastic Light und Milan belegte Timboroa, der vorne eine flotte Fahrt vorgelegt hatte, nachdem er den Schimmel With Anticipation an der Spitze abgelöst hatte. Auf Turf sind die Europäer dann aber eben doch einen Tick besser als die Amis. Und der Beste von allen ist Fantastic Light. Das hat er in New York noch einmal bewiesen. Dabei war der Fünfjährige nicht einmal auf seiner Idealdistanz (2000 Meter) unterwegs gewesen, sondern versuchte sich auf der Derbydistanz.

Für Frankie Dettori war es der dritte Sieg in einem Rennen mit dem Breeders Cup-Siegel (zuvor gewann er mit Barathea und Daylami). Und dabei gab es zugleich auch noch eine neue Bestmarke zu feiern. Denn die 2 Minuten 24,36 Sekunden, die Fantastic Light für die 2400 Meter-Strecke brauchte, waren zugleich Bahnrekord. 24:10 zahlte Fantastic Light auf Sieg, 16:10 auf Platz. Und niemand, der eine derartige Wette gemacht hatte, musste ernsthaft schwitzen.

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