Australien braucht mehr Stamina

Der Melbourne Cup hat in den letzten Jahren gezeigt, dass es in Australien an hochklassigen Stehern mangelt. Die australische Zucht ist doch eher auf Sprinter ausgelegt und vor allem hoch dotierte Rennen für die Zweijährigen über kurze Distanzen sind beliebt.

Genau deswegen sind Stallions, die nicht nur Speed sondern auch Stamina vererben für die Australier und auch Neuseeländer Gold wert. Montjeu und High Chaparral waren zwei Deckhengste mit enormer Wichtigkeit für die Züchter in der südlichen Hemisphäre, doch beide sind viel zu früh abgetreten. Doch sie haben Söhne hinterlassen, die die Zucht nachhaltig beeinflussen könnten.

In High Chaparrals Fußstapfen zu treten ist alles andere als einfach. Die ersten Jahre in der südlichen Hemisphäre stand der Hengst im Windsor Park Stud in Neuseeland und in den letzten Jahren bei Coolmore im australischen New South Wales. Er brachte 15 individuelle Gruppe I-Sieger in Australasien hervor, wovon ein Dutzend über 2000 Meter oder länger erfolgreich waren. Hinzu kommt Enaad, ein in Australien gezüchteter Gruppe I-Sieger über 3200 Meter in Südafrika und natürlich seine Gruppe I-Sieger aus der nördlichen Hemisphäre wie z. B. Free Eagle. Doch seinen größten Erfolg hatte er mit seinem Sohn So You Think, der als Deckhengst bereits bewiesen hat, dass er in die Ränge seines Vaters aufsteigen könnte.

Nun ist Dundeel an der Reihe sich hervorzutun. Der Hengst wurde in Neuseeland gezüchtet und eroberte unter dem Namen It’s A Dundeel Australien im Sturm, wo er zum Triple Crown-Sieger durch die Siege in den Randwick Guineas, Rosehill Guineas und im Australian Derby avancierte.

Seine Deckhengst-Karriere hat vielversprechend angefangen. Das Arrowfield Stud unterstützt ihn mit sehr guten Stuten und Dundeel landete mit seinem ersten Jahrgang auf dem zehnten Platz bei den First Season Sires. In der laufenden Saison sind seine ersten Nachkommen drei Jahre alt. Einen Derby-Sieger hat er mit Atyaab vor kurzem in Südafrika feiern können. Cutadeel könnte in Kürze beim neuseeländischen Derby folgen. Einen weiteren „klassischen“ Sieger hat Dundeel mit dem Tasmanian Guineas-Sieger The Inevitable hervorgebracht.

Sein zweiter Jahrgang geriet durch Castelvecchio letztes Wochenende in die Schlagzeilen, als der Zweijährige die Favoriten im mit 2 Millionen australischen Dollar dotierten Inglis Millennium schlug. Es sieht also alles gut aus für den im Arrowfield Stud beheimateten Hengst. Jon Freyer von Arrowfield bezeichnete ihn bereits als neuen Zabeel. Für die Australier wäre es zumindest ein toller Erfolg, wenn sie mit einem High Chaparral-Sohn auf lange Sicht einen Melbourne Cup-Sieger züchten könnten.

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