Manduro nach Herzattacke eingegangen

Eines der besten deutschen Rennpferde aller Zeiten lebt nicht mehr. Manduro ist am Samstag im Alter von 18 Jahren im Haras du Logis an den Folgen einer Herzattacke eingegangen. Das vermeldete Darley Europe am Samstagnachmittag.

Der Stallion war eines der erfolgreichsten Rennpferde aller Zeiten in Deutschland. Gezogen von Rolf Brunner, wurde der Monsun-Sohn als Jährling über die IVA von  Rüdiger Alles an Georg Baron Ullmann verkauft. Was folgte, war eine grandiose Rennkarriere bis hin zum besten Galopper der Welt.

Seinen ersten Gruppesieg erzielte er im Preis des Winterfavoriten (Gr.III), als Dreijähriger legte er mit einem Gruppesieg im Preis der Deutschen Einheit (Gr.III) nach.

Vierjährig wechselte er von Peter Schiergen zu Andre Fabre nach Frankreich, nach einem Treffer im Prix d’Harcout (Gr.II) folgten in der Kampagne fünf Gruppe I-Platzierungen in Serie.

Fünfjährig avancierte er zum absoluten Champion und zum besten Pferd der Welt. Er gewann den Prix d’Ispahan, die Prince of Wales’s Stakes, den Prix Jacques le Marois allesamt auf Gruppe I-Ebene. Dann war auch der Prix Foy (Gr.II) als Vorbereitung auf den Prix l’Arc de Triomphe eine sichere Beute, doch zu einem Start im Rennen der Rennen kam es nicht mehr. Im Prix Foy hatte er sich eine Verletzung zugezogen, die an eine Fortsetzung der Rennkarriere nicht mehr denken ließ.

Georg Baron von Ullmann hatte in einem großen Sport-Welt-Interview im letzten Jahr zu der Frage, ob er ein Lieblingspferd abseits Monsun hatte oder hat, folgendes geantwortet: “Viele. Vielleicht herauszuheben Manduro. Als er sich verletzte habe ich Tränen in den Augen gehabt, vielleicht zum einzigen Mal bei einem Rennpferd. Wir haben den Prix Foy gewonnen und Stephane Pasquier sagte bei der Siegerehrung, im Arc sei das jetzt ein Elfmeter ohne Torwart. Dann kam Andre Fabre und sagte „Baron, es ist etwas Grauenhaftes passiert.“ Er war damals ja das beste Pferd der Welt. Hatte eine Marke von 135. Und Andre Fabre hat mir gesagt, das sei überhaupt der Beste, den er je trainiert habe. Er wollte mit ihm den Arc gewinnen. Und dann hat er gesagt: „Baron, danach machen wir ihn unsterblich und gewinnen den Breeders Cup Dirt“. Dirt, wohlgemerkt, nicht den Cup.”

Fünfjährig Gruppe I-Rennen über 1600 Meter zu gewinnen und dann den Arc-Test über 2400 Meter zeigen die absolute Ausnahmeklasse dieses Pferdes.

Nach seiner Rennkarriere war er 13 Jahre als Deckhengst aktiv, begann im Kildangan Stud in Irland, wechselte ins Dalham Hall Stud und dann ins Haras du Logis nach Frankreich. Insgesamt stellt Manduro als Vater 35 Stakes-Sieger, darunter Vazirabad als absolutes Aushängeschild. Als Vater von Mutterstuten hatte er kürzlich in Royal Ascot durch Fanny Logan einen großen Erfolg erzielt.

 

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