Siemen: “Tünnes ohne Zweifel Jahrgangsbester!”

Es war eine Vorstellung, wie man sie lange in Erinnerung behalten wird. Tünnes hat den Allianz Großer Preis von Bayern dominiert.

Handicapper Harald Siemen hat ihm dafür die Marke von 100 Kilo gegeben. Siemen erläutert das auf seinem Blog.

„Nach seiner bereits brillanten Vorstellung im Deutschen St. Leger war der Sieg von Tünnes im Allianz Großen Preis von Bayern allgemein erwartet worden. Trotzdem musste der Stil des Erfolges verblüffen, selbst wenn man das sehr schwere Geläuf und die damit verbundenen Unwägbarkeiten in Betracht zieht. Auffallend seine wunderbar fließende und raumgreifende Galoppade, mit der er das Geschehen von der Spitze aus kontrollierte und im Ziel zehn Längen Vorsprung herausgeholt hatte.“

Das gab es bisher nicht oft, wie Siemen sich erinnert: „Dass ein Gruppe-I-Rennen mit einer solchen oder noch größeren Überlegenheit gewonnen wird, ist äußerst selten. In Deutschland haben das seit Einführung des Grupperenn-Systems im Jahre 1972 vor Tünnes nur Orofino (12 ¾ Längen), Sea The Moon (11 Längen) und Ghaiyyath (14 Längen) geschafft.“

Nun zur Marke: „Der Handicapper gerät nach solch überlegenen Siegen häufig in Schwierigkeiten. Er muss, will er nicht in stratosphärische Höhen geraten, seine üblichen Rechenmethoden über den Haufen werfen. Ansonsten würde er in diesem Fall bei einer Rechnung über die zweitplatzierte Well Disposed (GAG 95 kg) für Tünnes bei einer Marke von 103,5 kg (Rating 127) landen, was hieße, dass er hinter Flightline und Baaeed an dritter Stelle in der Weltrangliste zu stehen käme. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass Tünnes tatsächlich so gut ist, aber den Beweis dafür möchten wir doch bei allem Respekt zu einer anderen Gelegenheit führen als nach einem Rennen gegen vier Gegner, die allesamt bisher nicht mehr als Gruppe-III-Rennen gewonnen haben. Was für eine Marke kann man Tünnes also nach diesem Allianz Großen Preis von Bayern geben? Bisher stand er bei 97 kg, die er sich bei seiner 8-Längen-Gala im St. Leger verdient hat. Damals wollten wir ihn noch nicht über Sammarco stellen, aber dass er jetzt als Jahrgangsbester dasteht, daran ist seit Sonntag nicht mehr zu zweifeln. 100 Kilo (Rating 120) bedeuten international den Eintritt in eine Eliteklasse, in die es jährlich nicht mehr als rund 60 Pferde schaffen. Tünnes wollen wir seit Sonntag – zumindest vorläufig – dazuzählen.“

Damit hat Harald Siemen auch klar zum Ausdruck gebracht, dass Tünnes die neue Nummer Eins der Dreijährigen ist.

 

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