Godolphin-Hattrick: Barney Roy gewinnt Großen Preis von Baden

Der Hattrick ist perfekt, sehr zum Leidwesen der deutschen Pferde: zum dritten Mal in Folge hat ein Pferd aus dem Besitz von Godolphin den Longines Großen Preis von Baden gewonnen. Und dieser neuerliche Sieger heißt Barney Roy. Ein neuer Star unter der Godolphin-Flagge, der nun nach dem Großen Dallmayr-Preis in München das zweite Gruppe I-Rennen in Deutschland in diesem Jahr gewann.

Der schon sechs Jahre alte Galopper gewann vor 500 Zuschauern das mit 175.000 Euro dotierte Rennen (zum Video) und bescherte dem Rennstall-Unternehmen Godolphin von Dubais Herrscher Scheich Mohammed al Maktoum besagten dritten Sieg in Folge in diesem Rennen. Nach Best Solution 2018 und Ghaiyyath 2019 war auch in diesem Jahr Godolphin das Maß der Dinge im international wichtigsten Rennen des deutschen Turfs.

Nach 2400 Metern und einem Glanzritt von Jockey James Doyle war Barney Roy der lockere Sieger des Großen Preises, Rang zwei ging durch den lange führenden Communique  (Francis Norton) an das zweite englische Pferd im Rennen. Deutschlands Derbyzweiter Torquator Tasso wurde unter Bauyrzhan Murzabayev Dritter vor Donjah (Clement Lecoeuvre), der Vorjahreszweiten. Dahinter war auch Durance (Lukas Delozier) nicht weit zurück, für Rang drei und vier nur minimal geschlagen. Quest the Moon, Kaspar und Satomi belegten die Plätze sechs bis acht im Achterfeld des Rennens.

Barney Roy absolviert aktuell seine zweite Karriere als Rennpferd, er sollte zwischenzeitlich als Deckhengst aktiv sein, erwies sich indes als nicht sonderlich fruchtbar und startete als Wallach wieder als Rennpferd. 1.271.688 Euro hat der Wallach nun in seiner Karriere verdient. Charlie Appleby ist in Newmarket sein Trainer. Und der bekam ein dickes Lob des Jockeys: „Der Trainer hat Recht gehabt. Für mich war das immer ein Meiler, aber Charlie Appleby meinte, er käme auch über den Weg.  Er hat wirklich Recht behalten. Die Order war, ihn zu reiten als wenn er stehen könnte.“

Coach Appleby selbst sagte am Telefon zur Sport-Welt, er war zu Hause geblieben: “Ich bin sehr happy, dass er ein weiteres Gruppe I-Rennen gewonnen hat. Die 2400 Meter haben ihm heute offenbar sehr gelegen und das eröffnet und noch einige weitere Optionen mit ihm!”

Das hat Doyle perfekt umgesetzt. Dass nach der starken Leistung von In Swoop im Grand Prix de Paris die Engländer 1,2 waren und Torquator Tasso nur Dritter wurde, war vor allem auch dem Tempo des Rennens geschuldet. Das haben die beiden Jockeys der Erstplatzierten, allen voran Francis Norton auf Communique, für die eigenen Interessen perfekt umgesetzt. Und das war dann am Ende viel zu wenig Tempo im finalen Sprint für die deutschen Hoffnungsträger. Da von den einheimischen Teilnehmern keiner gegangen ist, war die Sache im Grunde genommen schon Mitte gegenüber gelaufen.

Die deutschen Teams haderten entsprechend auch mit dem Rennverlauf: “Er ist am Rennverlauf, an dem mangelnden Tempo, gescheitert, doch die Leistung war bravourös. Wir haben nun zwei Optionen, den Großen Preis von Berlin und den Großen Preis von Bayern“, erklärte Torquator Tassos Trainer Marcel Weiß. Donjah als vom letzten Platz kommende Vierte hätte sicher ebenfalls mehr Tempo gebraucht. „Leider war es viel zu langsam, und die deutschen Jockeys haben sich unterwegs von den Engländern flachsen lassen“, bedauerte ihr Betreuer Henk Grewe. Ähnliches gilt für Rang fünf von Durance. „Es lief alles gegen sie bei dieser Pace“, sagte Peter Schiergen.

Die Abstände im Ziel: sicher 1 1/4 – Hals – Hals – Kopf – 3/4 – 1/2 – 4 1/3 Längen. Die Zeit des Rennens zeigt sehr deutlich, dass kein Tempo im Rennen war: 2:39,52 Minuten, erst dann stoppten die Uhren nach diesem Großen Preis von Baden.

 

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