Wenn nach der besten Amazone hierzulande gefragt wird, dann fällt meistens ihr Name: Angela Kull-Höhn, ein Profi im Rennsattel durch und durch, nimmt es längst mit ihren männlichen Kollegen auf. Doch seit November kann sie den Top-Jockeys keine Konkurrenz machen. Die gebürtige Wuppertalerin und jetzige Wahl-Iffezheimerin, ist seit November außer Gefecht. Bei einem Sturz in Frankfurt zog sich „Angie“, wie sie in der Szene genannt wird, einen Bruch des rechten Schultergelenks und Quetschungen am rechten Oberschenkel zu.
Normalerweise Verletzungen, die man schnell in den Griff bekommen kann, aber bei ihr dauerte alles länger. Auch aktuell ist die Rennreiterin noch zum Zuschauen verdammt. Kull-Höhn: „Die Schulter macht mir noch immer Probleme. Dreimal pro Woche muss ich zur Krankengymnastik. Mit dem Bein wird es etwas besser, die Beule wird zunehmend kleiner. Ich bekomme Lymphdrainagen, hoffe, dass sich das ganz zurückbildet.“
In Rastatt und Baden-Baden bekommt Kull-Höhn ihre Behandlungen, von Anfang an auf ambulanter Basis. Wer sie kennt, weiß, dass ihr Blick klar voraus geht. „Ich hoffe, im Februar wieder mit der Arbeit anfangen zu können. Bisher habe ich aber noch gar keine Erlaubnis, es mit Reitern zu versuchen. Arbeit und Rennen zu reiten, das ist ein himmelweiter Unterschied. Zu Beginn der Grasbahnsaison will ich wieder auf meinen Füßen stehen.“
In erster Linie wird sie dann für Waldemar Himmel in den Sattel steigen. „Ich bin zwar selbständig, reite aber bei Herrn Himmel aus. Es wird Zeit, dass ich wieder fit werde. Zum Glück ist die Sache im Winter passiert. Aber mir wird schon langweilig zu Hause“, schildert Angela Kull-Höhn. Das kleine Energiebündel brennt wieder vor Ehrgeiz.
