“Jetzt erst recht” – Auftakt Freitag in Saarbrücken

Die Corona-Pandemie hat weltweit das Leben verändert, und tut das immer noch. Auch der Galopprennsport wurde davon betroffen, der Terminkalender wurde so richtig durcheinandergewirbelt. Gerade für die Bahnen, für die Zuschauer bei der Durchführung von Veranstaltungen zwingend notwendig sind, bedeuteten die Restriktionen (keine Zuschauer auf der Bahn) im Grunde das Aus für diese Saison.

Der Rennclub Saarbrücken e. V. kann davon ein Lied singen, denn man musste auf der Bahn im Saarland alle drei traditionellen Termine, jenen am Ostermontag, den Pfingstsonntag, und den an Mariä Himmelfahrt bereits zeitig absagen. Termine, an denen die Bahn im Stadtteil Güdingen in der Regel von mehreren tausend Personen besucht wird. Alles sah danach aus, dass es im Jahr 2020 keine Galopprennen auf dem Linkskurs in der saarländischen Metropole geben wird, in der der Rennclub einer der größten Sportveranstalter ist. Doch ein Jahr ohne Pferderennen in Güdingen?

Das wollte man dann doch nicht und sicherte sich den im Kalender frei gewordenen Termin am Freitag. Nun veranstaltet man einen After Work-Renntag, der unter dem Motto “Jetzt erst recht” steht. „Wenn so lange keine Rennen sind, dann gerät man ja bei den Menschen auch ein bisschen in Vergessenheit, das wollten wir nicht“, erklärt Anja Schmeer vom Rennclub Saarbrücken, die mit viel Engagement und einem jungen Team dafür gesorgt hat, dass es nun eben doch einen Renntag an der Saar gibt. Wenn auch in etwas abgespeckter Form mit sechs Galopprennen (sonst gibt es neben den Galopp- auch noch Trabrennen). 900 Personen sind auf der Bahn zugelassen, 500 Karten kamen in den Verkauf.

Aus dem Südwesten  wurde für den Renntag in Güdingen so gut wie alles genannt, und in den sechs Rennen findet man so manches Kultpferd und manchen Bahnspezialisten (zum Tagesmarkt). Auch in den beiden mittleren Handicaps, die über 1900 bzw. 2450 Meter führen, ist das der Fall. So treffen über 1900 Meter mit Stefan Birners Smoke on the Water, Regine Weißmeiers Incorruptible und Uwe Schwinns Polarstern echte Urgesteine aufeinander, die in Güdingen schon so manche Schlacht geschlagen haben. Das ist im Steher-Ausgleich III nicht anders, denn Selina Ehls zehnjähriger Noble Fighter hat im Südwesten auch eine große Fanbase, und auch er war auf der Bahn, die auf dem Gebiet zweier Staaten – Deutschland und Frankreich – liegt, schon erfolgreich. Unter Alexander Pietsch zählt der Silvano-Sohn sogar zu den Favoriten des Rennens, auch wenn es gegen den Bahnspezialisten Welan und die formstarke Arromanches geht. Smentana, die auch schon einmal Zweite in Saarbrücken war, und Horst Rudolphs Pissarro komplettieren das Feld in der 2450-Meter-Prüfung.

Sogar über 3000 Meter geht es im vierten Rennen, einem Ausgleich IV. Und dass diese extreme Distanz durchaus beliebt ist, zeigt die Starterzahl von elf Pferden. Gute Chancen auf den Sieg hat hier Diokletian, der mit Maxim Pecheur einen Jockey im Sattel hat, der in Güdingen jeden Grashalm kennt. Gegen Pferde wie Fascianata, die gerade in Mannheim die erste Siegerin für ihren Trainer Gordan Batistic war, Sister Vic oder Giant Grizzly wird es für das Höchstgewicht allerdings kein Spaziergang.

Über eine komplett andere Distanz geht es im sechsten und gleichzeitig letzten Rennen, denn hier wird über 1350 Meter im unteren Handicap viel Schnelligkeit verlangt. Einer, der diese besitzt und auch auf der Bahn bereits erfolgreich war, ist Horst Rudolphs Furous. Und der Oasis Dream-Sohn, der am Freitag von Fabian Xaver Weißmeier geritten wird, könnte nicht besser in Form sein. Der Wallach gewann seine letzten beiden Rennen auf seiner Heimatbahn so überlegen, dass er auch unter Höchstgewicht von 66 Kilo am Freitag das zu schlagende Pferd sein könnte. Sven Schleppis Dawn Prayer und Matthias Schwinns Princess Peaches sind die Pferde in der Fliegerprüfung, die einen Sieg des Rudolph-Schützlings am ehesten verhindern könnten.

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