Turf-Legende Hein Bollow mit 99 Jahren verstorben

Deutschland und die gesamte Rennsport-Welt trauert um Turf-Legende Hein Bollow. Im Alter von 99 Jahren verstarb er am Montag in einem Kölner Krankenhaus. Der Tod Hein Bollows, er versetzt die gesamte Rennsport-Familie in kollektive Trauer. Mit ihm verliert der Rennsport einen der erfolgreichsten Jockeys und Trainer aller Zeiten und einen Mann, der seinem geliebten Sport bis zuletzt treu war. Seine täglichen Abstecher in den Stall von Peter Schiergen konnte der 99-Jährige zuletzt auf Grund der Corona-Pandemie nicht mehr antreten, aber noch vor knapp drei Wochen stand er einem Fernseh-Team Rede und Antwort. Nichts deutete daraufhin, dass es Hein Bollows letzter öffentlicher Auftritt sein sollte.

Am Tag als abends der Stern TV-Beitrag ausgestrahlt wurde, erlitt Hein Bollow einen Schlaganfall. Die Sendung hat er dann schon nicht mehr verfolgen können. Umso schockierender nun die Nachricht seines Todes.

Hein Bollow wurde 1920 in Nienstedten geboren. Knapp 17 Jahre später, am 3. Oktober 1937, absolviere er seinen ersten Ritt auf Quisita in Karlshorst. Es war der Beginn einer unvergleichlichen Karriere, die er nach insgesamt 13 Jockey-Championaten, vier Derbysiegen, Allasch (1953), Kaliber (1954), Kilometer (1956) und Herero (1962), und 1.034 Siegen 1963 beendete.

25 Jahre war er dann als Trainer tätig auch hier knackte Hein Bollow, der am 18. Dezember 1975 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde, die 1.000er-Marke. 1.661 Erfolge feierte der Trainer Hein Bollow. Das Kunststück sowohl als Jockey, als auch als Trainer mehr als 1.000 Siege zu schaffen, gelang vor Hein Bollow nur Harry Wragg und nach ihm vor allem Peter Schiergen, seinem engen Freund.

„Ich hatte in meinem Leben so viel Glück“, sagte Hein Bollow Ende vergangenen Jahres als wir ihn für eine Geschichte im „Album des deutschen Rennsports“ in seiner Wohnung in einem Kölner Seniorenheim besuchten. Hier lebte Bollow bis zum Schluss, zwar allein, aber nie einsam. Auch in den letzten Wochen schickten ihm seine Freunde und Bekannten Post, um ihm die Zeit in der Isolation so einfach, wie möglich zu machen. Besonders wichtig für Hein Bollow waren in den vergangenen Jahren die Familie Schiergen sowie Filip und Katja Minarik, die ihn zu zahlreichen Renntagen mitnahmen. Stets war Hein Bollow auf den Rennplätzen der Nation ein beliebter Interview-Partner. Sein Erfahrungsschatz, seine Expertisen, vor allem aber seine lebhaften Schilderungen aus vergangenen Zeiten und seine Meinung zum aktuellen Geschehen waren stets gefragt und wurden gehört.

Einen ausführlichen Nachruf auf Hein Bollow veröffentlicht die Sport-Welt in der übernächsten Ausgabe, die am Freitag erscheint.

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