Thore Hammer-Hansen

GaloppOnline.de: Während der Großen Woche hast Du bekannt gegeben, dass Du Deutschland verlassen und Deine Ausbildung in England bei Richard Hannon beginnen wirst. Wann beginnt dieses Kapitel?

Thore Hammer-Hansen: Am morgigen Dienstag fliege ich nach England, am Mittwoch beginnt dann schon die Ausbildung.

GaloppOnline.de: Wie ist der Kontakt zu Richard Hannon entstanden?

Thore Hammer-Hansen: Durch meinen Vater, aber vor allem durch William Buick. Er ist auch Skandinavier und hat gesagt, er schaut mal, was er machen kann, und hat letztlich den Kontakt zu Richard Hannon hergestellt.

GaloppOnline.de: Hast Du Dir deinen neuen Ausbildungsplatz schon angesehen?

Thore Hammer-Hansen: Nein, ich war noch nicht da, habe aber mit Richard Hannon über einige Dinge, wie die notwendigen Papiere, und natürlich den Ausbildungsbeginn gesprochen.

GaloppOnline.de: Du hast aber auch andere Ziele in Erwägung gezogen. Auch der Stall von Andre Fabre schien eine Möglichkeit. Warum ist daraus nichts geworden?

Thore Hammer-Hansen: Bei Andre Fabre hatte ich bereits ein Praktikum gemacht und wollte dort auch eigentlich meine Ausbildung machen. Doch er hat bereits vier Auszubildende, daher war es nicht klar, ob ich bei ihm genügend Chancen bekommen würde.

GaloppOnline.de: Was gab letztlich den Ausschlag, die Ausbildung bei Richard Hannon zu beginnen?

Thore Hammer-Hansen: Nach dem Quartier von Andre Fabre war der Rennstall von Richard Hannon von Beginn an meine Wunschadresse.

GaloppOnline.de: Und eine Ausbildung in Deutschland war keine Option für Dich?

Thore Hammer-Hansen: Doch schon, das war auch ein Thema. Der Rennstall von Henk Grewe war eine Möglichkeit, aber mein Vater riet mir, Deutschland zu verlassen, um mich im Ausland weiterzubilden.

GaloppOnline.de: War der Einstieg in den Rennsport als Amateurrennreiter von Anfang an geplant?

Thore Hammer-Hansen: Ja. Ich habe die Amateurprüfung gemacht, um zu sehen, wie groß das Interesse ist. Auch mein Vater gab mir den Tipp, als Amateur erste Erfahrungen zu machen. Und das habe ich auch. Andrasch Starke hat mir viele Tipps gegeben, auch Marco Casamento hat mir viel gezeigt.

GaloppOnline.de: Und wann fiel die Entscheidung, Jockey zu werden?

Thore Hammer-Hansen: Schon nach meinem ersten Ritt. Ich bin von der Bahn gekommen und mir war klar, ich will Jockey werden.

GaloppOnline.de: Dein Vater war Top-Jockey und wird Dir sicherlich viele Tipps geben. Ist er sehr kritisch mit Dir?

Thore Hammer-Hansen: Auf jeden Fall. Auch nach meinem letzten Sieg hat er mir gezeigt, warum ich gewonnen habe und was ich noch verbessern kann.

GaloppOnline.de: Du sagtest einmal, das Schlimmste, was Dir im Rennsport bislang passiert ist, war, die Stürze deines Vaters mitanzusehen.

Thore Hammer-Hansen: Das stimmt. Ich habe aber keine Angst und bin immer voll konzentriert. Natürlich waren die Stürze meines Vaters ein Punkt, an dem man überlegt hat, ob ich das wirklich auch machen soll. Aber alles im Leben hat seine Risiken.

GaloppOnline.de: War Dein Vater denn gleich begeistert, als Du ihm gesagt hast, dass Du auch Jockey werden willst?

Thore Hammer-Hansen: Er sagte, ich soll machen, was ich möchte. Er werde mich bei allem unterstützen. Aber ich soll doch bitte erst als Amateur anfangen, wenn ich Jockey werden will.

GaloppOnline.de: In einem Bewerbungsgespräch lautet eine oft gestellte Frage, „wo sieht du Dich in fünf Jahren.“ Wo siehst Du Dich denn? In England oder in Deutschland?

Thore Hammer-Hansen: Wenn alles klappen sollte und ich genügend Ritte bekomme, dann will ich schon in England bleiben und würde keinen Grund sehen, zurück nach Deutschland zu gehen. Aber mit den Chancen ist es natürlich immer so eine Sache. Da hat man schon viel erlebt. Mein Wunsch ist es aber, im Ausland zu reiten.

GaloppOnline.de: Gibt es etwas, was Du jetzt schon vermisst?

Thore Hammer-Hansen: Auf jeden Fall. Ich habe viele Freunde im Rennsport und auch hier bei uns in Iffezheim. Ich werde nun zum ersten Mal ohne sie leben. Auf der anderen Seite denke ich auch, dass ich in England viele Freunde finden werde. Ich freue mich in jedem Fall sehr darauf.

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