GaloppOnline.de: Bevor wir auf das diesjährige Jahr zu sprechen kommen, werfen wir noch einmal einen Blick zurück. 2013 durchbrachen Sie im Umsatz die Eine-Million-Grenze. Wie lautet das wirtschaftliche Fazit für 2014?
Stephan Ahrens: Die Million konnten wir im letzten Jahr leider nicht ganz knacken. Wir kamen am Ende auf einen Gesamtumsatz von gut 940.000 Euro, mit dem wir sehr zufrieden waren.
GaloppOnline.de: Woran machen Sie den leichten Rückgang im Umsatz fest?
Stephan Ahrens: Ich denke, das lag zu einem Teil an den tropischen Temperaturen, die wir während der Rennwoche hatten. Gerade an den ersten Tagen kamen nicht so viele Zuschauer wie erhofft. Das zweite Wochenende war dann deutlich besser.
GaloppOnline.de: Schon im letzten Jahr wollten Sie mit dem Dienstag einen sechsten Renntag haben. Dies hat nun geklappt. Wie kam es dazu?
Stephan Ahrens: Wir haben uns sehr um diesen Renntag bemüht und können in diesem Jahr endlich wieder eine richtige Rennwoche anbieten. Mit dem sechsten Renntag haben wir auch den Wünschen der Gastronomie und Hotellerie, die den Renntag sponsern, entsprochen, die jetzt natürlich hoffen, dass Gäste von außerhalb für die komplette Woche bleiben.
GaloppOnline.de: Mit diesem zusätzlichen Tag im Rücken sollte der Umsatz ohne Weiteres wieder zu steigern sein?
Stephan Ahrens: Ja. Wir gehen davon aus, dass wir mit diesem PMU-Renntag in diesem Jahr die Million-Grenze wieder brechen werden. Insgesamt rechnen wir an den sechs Renntagen mit rund 40.000 Besuchern.
GaloppOnline.de: Das heißt, man braucht sich um die Zukunft des Harzburger Rennvereins keine Sorgen machen?
Stephan Ahrens: Nein. Das Meeting wird von allen Aktiven sehr gut angenommen. Wir können hier sehr viel bieten, was das gastronomische Angebot angeht. Außerdem haben wir die Rennpreise weiter erhöht, was zusätzlichen Anreiz schafft.
GaloppOnline.de: Sie sprechen die Rennpreise an. Da fallen natürlich gleich die Superhandicaps auf.
Stephan Ahrens: Die Superhandicaps sind elementarer Bestandteil der Rennwoche und bilden das Gerüst. In diesem Jahr bieten wir wieder drei solcher Handicaps an. Am ersten Samstag ist es ein Ausgleich III, am zweiten Samstag sind es ein Ausgleich II und ein Ausgleich IV.
GaloppOnline.de: Mit wieviel Euro sind diese Handicaps dotiert?
Stephan Ahrens: Alle Superhandicaps sind mit 20.000 Euro dotiert und damit einige der wertvollsten Handicaps des Landes. Wir haben in den letzten Jahren gut gewirtschaftet und sahen es als unsere Pflicht an, den Aktiven auch etwas zurückzugeben. Für die Aktiven gibt es in diesem Jahr aber noch eine andere wichtige Neuerung.
GaloppOnline.de: Die wäre?
Stephan Ahrens: Früher betrug das Nenngeld in den Superhandicaps im Gesamteinsatz drei Prozent. Das ist Vergangenheit. Heute beträgt das Nenngeld nur noch ein Prozent, also 70 Euro im ersten Einsatz. Wir haben auf diese Neuerung schon einige positive Resonanz erhalten.
GaloppOnline.de: Apropos Resonanz. Kann man schon etwas über das Nennungsergebnis sagen?
Stephan Ahrens: Der Nennungsschluss für alle drei Superhandicaps ist am 19. April. Alle Trainer haben noch die Chance in den Superhandicaps zu nennen. Im Superhandicap für den ersten Tag sind schon einige Pferde genannt. Für die anderen beiden Rennen werden die ersten Ergebnisse in den kommenden Tagen vorliegen. Aber ich habe schon mit einigen Aktiven gesprochen. Die Resonanz darauf war wirklich sehr gut. Wir hoffen, dass für alle drei Superhandicaps am Ende achtzig Pferde genannt werden. Im vergangenen Jahr waren es vierundfünfzig. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel erreichen.
GaloppOnline.de: Darüber hinaus veranstalten Sie einen „Super- Samstag“. Was darf man darunter verstehen?
Stephan Ahrens: Der Renntag ist wirklich historisch. In Zusammenarbeit mit der Braunschweigschen Landessparkasse haben wir den Renntag komplett gedeckelt. Wir werden insgesamt 103.000 Euro an Preisgeldern ausschütten, so etwas gab es in Bad Harzburg noch nie. Seit dreißig Jahren arbeiten wir mit der Landesbank zusammen. Diese nimmt den Renntag zum Anlass, ihr 250-jähriges Bestehen zu feiern.
GaloppOnline.de: Das klingt nach mehr als „nur“ Pferderennen?
Stephan Ahrens: Der gesamte zweite Samstag ist als richtiges Event geplant. Vormittags gibt es die Gestütsbesichtigung, dann die Rennen, und abends bieten wir auf der Bahn noch Live-Musik mit Nachwuchsbands an.
GaloppOnline.de: Und dann noch das erste Harzburger BBAG Auktionsrennen als Sahnehäubchen.
Stephan Ahrens: Da muss ich mich erst einmal bei der BBAG bedanken, die dies möglich gemacht hat. Wir hatten noch nie ein mit 37.000 Euro dotiertes Rennen im Harz. Auch das ist historisch.
GaloppOnline.de: Denkt und spricht man von Harzburg, dann kommt einem unweigerlich auch der Hindernissport, den Sie auch persönlich schätzen, in den Sinn. Wie viele Hindernisrennen werden 2015 gestartet?
Stephan Ahrens: Sechs Hindernisrennen werden es sein, darunter auch die beiden traditionellen Seejagdrennen. Am Donnerstag wird ein Hürdenrennen, das mit 12.000 Euro dotiert ist, entschieden, das somit das am höchsten dotierte Rennen seiner Art in Deutschland ist, Am Dienstag gibt es noch ein mit 8.000 Euro ausgestattetes Jagdrennen.
GaloppOnline.de: Im Vergleich zu anderen Bahnen erfreut sich bei Ihnen im Harz der Hindernissport uneingeschränkter Beliebtheit.
Stephan Ahrens: Die Rennen werden vom Publikum toll angenommen und sehr gut bewettet, aber auch die Aktiven im Hindernissport freuen sich jedes Jahr auf die Rennwoche.
GaloppOnline.de: Eine letzte Frage: Auf der Rennbahn werden Umbau- und Renovierungsarbeiten vorgenommen. Wie sehen diese aus?
Stephan Ahrens: Mit einem neuen Lochgerät konnten wir die Qualität des Geläufs weiter verbessern. Diese Arbeit ist abgeschlossen. Aktuell arbeiten wir noch an der Sanierung der großen Haupttribüne. Dort wurden alle alten Sitzplätze entfernt und durch neue hochwertige Sitzschalen, wie man sie aus Fußball-Stadien her kennt, ersetzt. Dafür arbeiten wir mit einem Stadionbauer zusammen. Die Umbauarbeiten sollen am 31. Mai, also rechtzeitig zur Rennwoche, abgeschlossen sein. Dann ist die Haupttribüne ein echtes Schmuckstück.