Mit Szymon Jadwiszczak

GaloppOnline.de: Herr Jadwiszczak, Gratulation zu Ihren Siegen in München.

Szymon Jadwiszczak: Danke, dass war mein bisher größter Tag in Deutschland. Drei Siege bei einer Veranstaltung, das ist mir noch nie gelungen. Auch noch kein Listentreffer. Ich habe allerdings vor zwei jahren in Köln mit Filippa schon einmal ein hochdotiertes Stutenrennen gewonnen.

GaloppOnline.de: Hatten Sie mit dem Sieg von Morbidezza gerechnet?

Szymon Jadwiszczak: Nach der Form aus dem Gruppe-Rennen musste sie erste Chancen haben. Sie hatte ja auch eine Pause, die brauchte sie auch, bei den letzten zwei Arbeiten haben wir gemerkt, wie frisch sie schon wieder war. Wir sind schon guten Mutes nach München gefahren, haben dann auch noch die zweijährige Alte Welt mitgenommen.

GaloppOnline.de: Die ja dann auch noch gewonnen hat.

Szymon Jadwiszczak: Ja, da hat auch alles gepasst. Im Führring haben wir das Pferd von Von der Recke gesehen. Das sah super aus und hatte auch die beste Abstammung. Wir dachten, der könnte uns gefährlich werden. Das Rennen war total überpaced, am Ende hat dann ja alles toll geklappt.

GaloppOnline.de: Sind Sie beim Gestüt Etzean oder bei Herrn Trinker angestellt?:

Szymon Jadwiszczak: Beim Gestüt Etzean. Ich bin jetzt seit zwei Jahren dort.

GaloppOnline.de: Wie lange sind Sie denn überhaupt schon in Deutschland?

Szymon Jadwiszczak: Seit acht Jahren, seit 1995.

GaloppOnline.de: Waren sie in Polen auch schon Jockey?

Szymon Jadwiszczak: Ja, ich habe dort auch schon Rennen geritten, habe etwa 50 Rennen gewonnen. Leider war es dort für mich nicht leicht, Rennen zu reiten, da ich meine Ausbildung an der Schule für Pferdezucht- und Haltung 500 Kilometer von Warschau entfernt auf einem Gestüt nahe der deutschen Grenze machte. Es war schwierig und kostspielig, Rennen zu reiten. Manchmal bin ich von Breslau aus mit dem Flugzeug nach Warschau geflogen, aber das war sehr teuer. Die Ausbildung erstreckte sich über fünf Jahre, ist nicht mit der in Deutschland vergleichbar. Man lernt alles, kann nachher eigentlich jeden Beruf im Pferdesport ausüben.

GaloppOnline.de: Wie kamen Sie denn zum Rennsport?

Szymon Jadwiszczak: Über meinen Vater, der auch ein großer Rennsportfan war. Mit ihm besuchte ich immer die Rennen, er kannte auch viele Trainer. Ich war auch recht klein und hatte viel Spaß an der ganzen Sache. Als ich 13 war, fragte mich ein Trainer, ob ich nicht mal vorbeischauen wollte. Das habe ich gemacht und bin dabei geblieben.

GaloppOnline.de: Und nach der Ausbildung gingen Sie nach Deutschland?

Szymon Jadwiszczak: Nicht sofort. Ich war ein halbes Jahr in Stockholm, in Schweden, habe dann auch in Prag, Bratislava und Wien geritten. Von dort bin ich dann nach München, wo ich zwei Jahre bei Erich Pils beschäftigt war.

GaloppOnline.de: Und wie kamen Sie dann nach Frankfurt?

Szymon Jadwiszczak: Ich hatte bei Clemens Zeitz während meiner Ausbildung ein zweijähriges Praktikum gemacht, kannte ihn von damals noch und habe den Kontakt zu ihm wiederhergestellt. Als es dort nicht mehr so gut lief, wechselte ich zu Wilfried Kujath. Als dann Herr Weil vom Gestüt Etzean einen eigenen Rennstall aufmachte und mir anbot, für ihn zu arbeiten, nahm ich das Angebot an.

GaloppOnline.de: Sie bekommen ja dort auch gute Chancen.

Szymon Jadwiszczak: Ja, auf jeden Fall, es ist eine gute Zusammenarbeit, alles läuft sehr fair ab.

GaloppOnline.de: Wieviele Pferde werden dort trainiert?

Szymon Jadwiszczak: Im Moment sind es 12, aber das ändert sich jetzt, da die Jährlinge kommen und einige ältere Pferde auch den Stall verlassen.

GaloppOnline.de: Sind denn wieder gute junge Pferde dabei?

Szymon Jadwiszczak: Tarena wird im nächsten Jahr sicher noch gute Leistungen zeigen, auch Alte Welt, die in dieser Saison nicht mehr laufen wird. Ein gutes Pferd ist noch Prairie Summer, eine Halbschwester zu Prairie Moonlight. Sie wird aber erst nächstes Jahr herauskommen, ist vom Typ her keine Zweijährige.

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