Mit A. Starke

Bislang fünf Mal konnte Jockey ANDRASCH STARKE in seiner erfolgreichen Karriere das Deutsche Derby gewinnen und ebensoviele Championatstitel erringen. Der 35-jährige gebürtige Stader ritt noch am vergangenen Samstag Quijano bei seinem ersten USA-Auftritt in Belmont Park auf einen hervorragenden dritten Platz und wird am Sonntag auf Kamsin, Stall Blankeneses Derbysieger von 2008, im Deutschland-Preis im Sattel sitzen. Roman Punge sprach für die Sport-Welt mit Andrasch Starke nicht nur über Kamsin, sondern auch über den Verlauf der letzten Wochen.

GaloppOnline: Am Sonntag reiten Sie Kamsin im Deutschland-Preis am Düsseldorfer Grafenberg. Was rechnen Sie sich mit ihm aus?

Andrasch Starke: Kamsin ist unverändert gut auf dem Posten. Er mag elastischen Boden, und wenn er den vorfindet, kann er auf jeden Fall ganz weit vorne landen. Er hatte in diesem Jahr vor allem in Baden-Baden Pech. Aber ist vielleicht der Entwicklungssprung vom Drei- zum Vierjährigen nicht der größte gewesen?

Kamsin hat sich auf jeden Fall vom Drei- zum Vierjährigen entwickelt, auch wenn das zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht ganz so gut erkennbar ist. Er ist ein Pferd der Extraklasse und ich bin sicher, dass er weitere Gruppe-I-Rennen in Deutschland gewinnen wird. Vielleicht ja schon am Sonntag. Er steht jetzt auch zwei Kilo günstiger im Rennen als im Hansa-Preis. Ich hoffe natürlich auf ein starkes Laufen. Es spricht nichts dagegen.

GaloppOnline: Quijano überzeugte in den Man o‘War Stakes in Belmont Park. Wie sehen Sie die Leistung des Fährhofers?

Andrasch Starke: Quijano ist schon ein tolles Pferd, das sich in den USA sehr teuer verkauft hat. Der zweitplatzierte Musketier wich in der kurzen Geraden immer weiter nach außen und behinderte uns schon etwas. Ich hatte das Gefühl, Zweiter werden zu können. Aber auch der dritte Platz war sehr stark. Quijano kann mit den besten Grasbahnpferden in den USA mithalten, das hat er jetzt bewiesen und ich bin stolz auf ihn.

GaloppOnline: Auch den Ittlinger Lauro haben Sie in diesem Jahr bereits zweimal in den USA geritten. Bei seinem kürzlichen zweiten Platz in Monmouth Park waren Sie allerdings nicht im Sattel, warum?

Andrasch Starke: Zunächst einmal würde Eduardo Pedroza als Stalljockey bei Andreas Wöhler normalerweise Lauro reiten. Bei beiden diesjährigen Ritten auf Lauro war ein leichtes Gewicht gefragt, das ich reiten konnte. Zudem war ich auch für den Ritt frei. Er lief in Pimlico als Vierter mit mir sehr stark. Beim letzten Start war ich dann bei der Hamburger Derby-Woche und konnte daher Lauro nicht reiten. Ich habe das Rennen verfolgt und muss sagen, dass das eine wirkliche Spitzenleistung war.

GaloppOnline: Stichwort Derby-Meeting. Sind Sie mit dem Abschneiden von Saphir im 140. IDEE Deutschen Derby als Siebter zufrieden?

Andrasch Starke: Das Derby wurde für ihn zu schnell gelaufen. Er kam an diesem Tag gar nicht richtig mit. Wenn man sich ansieht, dass die platzierten Pferde aus hinteren Regionen nach vorne gelaufen sind und Saphir das nicht schaffte, dann kann man schon meinen, dass ihm vielleicht auch der letzte Tick Klasse fehlt. Die Münchener Form zuvor aus den Bavarian Classic steht mit dem letzten Platz von Godolphins Peligroso auch in einem anderen Licht. Und der damals drittplatzierte Hansom war als Fünfzehnter im Derby weit hinter Saphir.

GaloppOnline: Vielleicht gibt es dafür im Stutenderby ja Entschädigung mit einem Erfolg von Miss Europa ?

Andrasch Starke: Fakt ist: Wir haben schon immer großen Mumm auf Miss Europa gehabt. Der Dreijährigenjahrgang bei den Stuten scheint aber sehr stark zu sein. Wobei ich z. B. an Night Magic denke, die mit veränderter Taktik in Hamburg gegen Miss Europa gewonnen hat. Und dann ist da ja auch noch eine Bolivia im Aufgebot. Insgesamt gibt es wohl viele sehr gute dreijährige Stuten in diesem Jahr, weshalb es bestimmt kein Spaziergang im Preis der Diana werden wird. Miss Europa ist fraglos eine tolle Stute, soviel ist klar. Ob es in Düsseldorf reicht, wird man dann sehen.

GaloppOnline: Die Zusammenarbeit mit Peter Schiergen passt weiterhin?

Andrasch Starke: Ja, ich fühle mich sehr wohl und bin glücklich, dass ich am großen Asterblüte-Stall der erste Jockey bin.

GaloppOnline: Die Stallform könnte insgesamt momentan besser sein. Wie sehen Sie das?

Andrasch Starke: Auch wenn die ersten Zweijährigen noch nicht zu überzeugen wussten, so bin ich doch sicher, dass das nur eine Frage der Zeit ist. Wir verfügen über tolle junge Pferde im Stall, die im Herbst und auch im nächsten Jahr für schöne Erfolge gut genug sein werden. Es gibt immer wieder einmal Zeiten, in denen es nicht ganz hundertprozentig rund läuft. Insgesamt herrscht eine ausgezeichnete Stimmung, denn wir arbeiten alle hart. Der Erfolg wird bestimmt kommen.

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