Mit R.Johannsmann

GaloppOnline.de: Der wievielte Titel ist es für Sie?

Reinhard Johannsmann: Es ist der dritte nach 2000 und 2001, die Jahre, die ich mit meinen höchsten Siegzahlen abgeschlossen habe.

GaloppOnline.de: Werden wir in diesem Jahr noch weitere Johannsmann-Pferde in Aktion sehen?

Reinhard Johannsmann: Oh ja, zwei werden es wohl noch werden, die dann in Flachrennen aufgeboten werden.

GaloppOnline.de: Mit jetzt siebzehn Siegen erleben Sie die beste Saison seit 2002. Worauf führen Sie das zurück?

Reinhard Johannsmann: Da habe ich wohl Glück gehabt und die Pferde ordentlich vorbereitet sowie erfolgreich gemanagt.

GaloppOnline.de: Sechzehn der siebzehn Siege brachten Stuten zustande. Wie ist das zu erklären?

Reinhard Johannsmann: Weil ich halt viele Stuten trainiere.

GaloppOnline.de: Bevorzugen Sie also Stuten?

Reinhard Johannsmann: Nein, so kann man das nicht ausdrücken. Es hat sich halt im Laufe der Zeit so ergeben, dass die Stuten in meinem Stall die große Mehrheit bilden.

GaloppOnline.de: Mit Holga und Kurfürstin haben zwei Stuten fünf Rennen in diesem Jahr gewonnen. Wie halten Sie diese so lange in Form?

Reinhard Johannsmann: Holga hat als tragende Stute einen wahren Leistungssprung getan, während Kurfürstin gut gemanagt wurde, sich von unten auf der Sandbahn und aus der Sieglosen-Klasse nach oben zu steigern vermochte.

GaloppOnline.de: Werden wir beide auch 2008 am Start sehen?

Reinhard Johannsmann: Kurfürstin wird auch 2008 an den Start kommen. Dagegen ist Holga nur noch in der Zucht, hatte Zöllner aufgesucht.

GaloppOnline.de: Welchen Stellenwert nimmt der Hindernissport in Ihren Planungen ein?

Reinhard Johannsmann: Für mich ist er hochinteressant. Leider gibt es in Deutschland mit ihm derzeit kein Geld zu verdienen. Er ist fast in der Bedeutungslosigkeit verschwunden, was man natürlich bedauern muss, denn die Zuschauer wollen diese Rennen sehen.

GaloppOnline.de: Wussten Sie, dass Fabian Xaver Weißmeier Europas jüngster siegreicher Hindernis-Jockey ist. Warum haben Sie gerade ihn für Fit for future verpflichtet?.

Reinhard Johannsmann: Der Rennverein hat ihn mir vorgeschlagen. Ich wusste zwar, dass er ein junger Mann ist, aber nicht, dass er in Europas diese Position einnimmt. Interessant waren natürlich auch die fünf Kilo, die er an Erlaubnis genießt und dass er ein talentierter Mann ist.

GaloppOnline.de: Macht Fit for future in Hindernisrennen weiter?

Reinhard Johannsmann: Sie wird sowohl auf der Flachen als auch im Hindernissport aufgeboten, doch sollen Hindernisrennen bevorzugt werden.

GaloppOnline.de: Den wichtigsten Sieg dieser Saison erzielte Leggero im Ausgleich II. Was ist aus ihm geworden?

Reinhard Johannsmann: Er hatte sich eine kleine Verletzung zugezogen und lief deswegen nicht mehr. Jetzt ist alles wieder in Ordnung, so dass er im Frühjahr auf Gras zum Einsatz kommen kann.

GaloppOnline.de: Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Sieger als Besitzertrainer?

Reinhard Johannsmann: Ich muss kurz nachdenken. Ja, das war Tamuree mit Alessandro Schikora am letzten Dezember-Sonntag in Dortmund, übrigens auch eine Stute.

GaloppOnline.de: Wer unterstützt Sie in der täglichen Arbeit?

Reinhard Johannsmann: Ilona Hartmann, die keine Rennen mehr reitet, Bettina Nasgowitz und Uwe Wendhaus. Um die Hindernispferde kümmert sich Roman Mackowiak, eine Truppe, auf die ich mich immer verlas­sen kann.

GaloppOnline.de: Mit wie viel Pferden gehen Sie in die Saison 2008?

Reinhard Johannsmann: Ich denke, dass ich mit zwölf bis fünfzehn Pferden ins Geschehen eingreifen kann.

GaloppOnline.de: Wem trauen Sie für das nächste Jahr die größte Steigerung zu?

Reinhard Johannsmann: Dafür könnte Riada, eine noch nicht auf der Rennbahn erschienene zweijährige Stute, sorgen. Sie stammt von Auenadler. Ihre Mutter Rineba war eine eisenharte Stute und hat ihre Karriere als Achtjährige mit einem Sieg im Ausgleich III in Köln beendet. Sie war in beiden Sparten erfolg­reich, gewann auf der Flachen sieben und im Hindernissport drei Rennen. Mit Riada scheint sie ein sehr versprechendes Produkt abgeliefert zu haben, die Stute ist eine meiner Hoffnungen.

GaloppOnline.de: Also ein Pferd auch für bessere Rennen?

Reinhard Johannsmann: Ich will mich da nicht nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, warte lieber erst einmal die Entwicklung ab. Im Rennsport kann ja schnell etwas passieren. Daher halte mich mit einer Prognose zurück und bleibe erst einmal beim Handicap-Sport.

GaloppOnline.de: Was erhoffen Sie sich für die Saison 2008?

Reinhard Johannsmann: Ganz klar Gesundheit für Familie, Personal und Pferde.

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