Mit P. Schiergen

GaloppOnline.de: Danedream gewann den Großen Preis in Berlin am Ende mit großer Leichtigkeit. Hatten Sie mit solch einem fantastischen Auftritt gerechnet?

Peter Schiergen: Das kann man ja wohl kaum und bestimmt nicht in dieser Form. Die Stute hatte sich zu Hause von einer solch guten Seite präsentiert, dass wir die Nachnennung gewagt haben. Man muss auch sagen, dass man ihr es äußerlich gar nicht so zutraut, dass sie solche Leistungen abrufen kann. Aber im Rennen zeigt sie, was sie kann. Das hat sie vor allem bei ihrem dritten Platz im Derby Italiano und ihrem Erfolg in den Oaks d‘ Italia deutlich bewiesen.

GaloppOnline.de: Was zeichnet Danedream besonders aus?

Peter Schiergen:Die Stute ist vor allem unkompliziert, kann eigentlich aus jeder Position geritten werden und enorm beschleunigen. Und ganz wichtig: sie trägt ihr Herz an der richtigen Stelle.

GaloppOnline.de: Das war in Berlin sicherlich auch wichtig, denn das Rennen wurde weitgehend nicht schnell gelaufen?

Peter Schiergen: Das stimmt, zunächst nicht. Als aber Night Magic im Verlauf der Gegenseite an die Spitze zog und die Pace verschärfte, wurde die Fahrt freier. Andrasch Starke war dann im Einlauf auch mit Danedream im richtigen Moment zur Stelle.

GaloppOnline.de: Wie hat sie das Rennen verkraftet? Wie geht es mit Danedream weiter. Der Henkel Preis der Diana kommt doch wohl auch aus zeitlicher Sicht nicht in Frage?

Peter Schiergen: Die Stute hat alles bestens verkraftet, in der Diana läuft sie nicht. Wir haben mehrere Optionen, eine davon ist der Große Preis von Baden. Sie hat bekanntlich auch eine Nennung für den Breeders‘ Cup. Möglich ist auch, dass sie bereits vorher in den USA an den Start kommt. Vieles ist denkbar. Wir werden alles von Zeit zu Zeit in Ruhe überlegen und dann entscheiden.

GaloppOnline.de: Danedream ist im Derby-Jahrgang nach rechnerischer Elle die Nummer eins, wurde jetzt mit 98,5 Kilo ein Pfund über Waldpark eingestuft. Sicherlich dürften auch Kaufangebote für die Lomitas-Tochter auf dem Tisch liegen?

Peter Schiergen: Bereits vor dem Sieg in Berlin gab es ein konkretes Angebot. Aber es war dem Besitzer nicht ausreichend genug. Ich glaube, dass die Stute im Moment auch nicht verkauft wird. Sie macht dem Besitzer soviel Freude, und wir haben noch viel mit ihr vor.

GaloppOnline.de: Danedream markierte im Großen Preis von Berlin den 26. Grupppe-I-Treffer in Ihrer Trainerlaufbahn. Eine sicherlich sehr gute Bilanz?

Peter Schiergen: Ganz bestimmt. Insgesamt habe ich in 14 Jahren 127 Gruppe-Rennen gewonnen. Auf diesen Schnitt bin ich schon stolz.

GaloppOnline.de: Wie geht es mit den weiteren Derby-Startern Lindenthaler, Theo Danon und Silvaner weiter?

Peter Schiergen: Mit Lindenthaler und Theo Danon plane ich einen Start im Großen Audi Preis, dem Ex-Fürstenberg-Rennen, das jetzt in Hannover entschieden wird. Die Gruppe-III-Prüfung führt über 2000 Meter.

GaloppOnline.de: Meinen Sie, dass Lindenthaler und Theo Danon in Hamburg an der Derby-Distanz gescheitert sind?

Peter Schiergen: Ich denke, dass Lindenthaler auf gutem Boden auch die 2400 Meter stehen kann. Theo Danon ist im Derby am weichen Geläuf und an der Distanz gescheitert. Silvaner soll nun im Rheinland-Pokal in Köln laufen.

GaloppOnline.de: Noch ein Wort zu den Zweijährigen. Drei Rennen mit den Vertretern des Jahrgangs 2009 haben Sie gewonnen. Im Einzelnen waren dies Liali, Chapman und Amarillo. Sind Sie mit dem bisherigen Abschneiden der Zweijährigen zufrieden?

Peter Schiergen: Alle, die ich bislang aufgeboten habe, sind nach vorne gelaufen, drei konnten gewinnen. So geht es hoffentlich mit den nächsten Zweijährigen-Startern weiter.

GaloppOnline.de: Haben wir die besten Zweijährigen aus Ihrem Stall schon gesehen?

Peter Schiergen: Chapman zum Beispiel ist ein sehr guter Zweijähriger, aber die Besten waren noch nicht draußen. Das wird in den nächsten Wochen kommen. Ich denke, dann laufen die Pferde, die möglicherweise im Herbst für den Preis des Winterfavoriten oder Preis der Winterkönigin in Frage kommen.

GaloppOnline.de: Abschließende Frage. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage in Deutschland?

Peter Schiergen: Es gibt positive Signale, Man sollte auch das Positive sehen und auch darüber reden. Jammern lohnt nicht und bringt uns nicht weiter.

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