Mit P. Schiergen

GaloppOnline.de: Vor drei Wochen waren Sie mit Encinas in Dubai, am Sonntag sind Sie mit Armand in St. Moritz. Galopptrainer ist ein schöner Beruf, oder?

Peter Schiergen: (lacht) Ja, mein Sohn ist auch schon ganz neidisch, hat mich ausgeschimpft und mir gesagt, ich würde ja nur Urlaub machen. Aber so ist es natürlich nicht.

GaloppOnline.de: Mit Encinas haben Sie in diesem Jahr bereits einen ersten dicken Treffer gelandet, als er in Dubai gewonnen hat. Anschließend war er auch noch guter Dritter. Wie sieht es bei ihm aus? Wie hat er das Rennen verdaut?

Peter Schiergen: Bestens. Ich glaube allerdings, dass er auch beim letzten Mal mit etwas mehr Glück hätte gewinnen können, wenn er nicht so weit außen gegangen wäre.

GaloppOnline.de: Wann wird er seinen nächsten Start in Dubai bestreiten?

Peter Schiergen: Am 2. März, in einem Gruppe-Rennen über 2400 Meter. Er besitzt auch noch eine Nennung für das Dubai Sheema Classic am Tag des Dubai World Cups, falls er in dem Gruppe-Rennen so gut läuft, dass ein Start dort realistisch ist. Er hat sich gut verbessert,

GaloppOnline.de: Im letzten Jahr errangen Sie Ihr zweites Trainerchampionat. Nun wird der Champion in dieser Sparte wieder nach Siegen, nicht nach Gewinnsumme ermittelt. Wie sehen Sie die Chancen?

Peter Schiergen: Wenn man es realistisch sieht, haben Mario Hofer und ich sicher die besten Chancen, weil wir die größten Ställe haben. Warten wir mal ab. Mario Hofer hat sicher den Vorteil, dass er im Winter auf Sand, wenn es hart auf hart kommen sollte, mehr Starter hat.

GaloppOnline.de: Wieviele Pferde trainieren Sie momentan?

Peter Schiergen: Etwa 155 sind auf der Trainingsliste, aber einige Pferde sind noch im Gestüt, manche gehen weg. So ist zum Beispiel Tiberius Caesar gerade nach Skandinavien verkauft worden.

GaloppOnline.de: Könnten es noch mehr Pferde werden?

Peter Schiergen: Viel mehr sollen es eigentlich nicht sein, auch wenn ich wirklich eine gute Mannschaft habe.

GaloppOnline.de: Mit welchem Team gehen Sie in diese Saison?

Peter Schiergen: Es hat sich eigentlich nichts verändert, nur Andreas Göritz ist neu hinzu gekommen. Und neben Tarkan Vardik ist mit Christopher Ceballos-Sanchez ein weiterer Azubi hinzugekommen.

GaloppOnline.de: Wie geht es dem Gruppe I-Sieger Lateral?

Peter Schiergen: Ihm geht es gut, bei ihm ist ja wirklich alles super gelaufen.

GaloppOnline.de: Wird er über 2400 Meter kommen?

Peter Schiergen: Dahinter steht ein Fragezeichen. 2000 kann er bestimmt, deshalb hat er auch eine Nennung für das französische Derby erhalten.

GaloppOnline.de: Wie sieht es mit weiteren Derbykandidaten aus?

Peter Schiergen: Eine Hoffnung ist auf jeden Fall Imonso, ein Bruder von Idealist. Alloro, ein Ittlinger, war im letzten Jahr mein „Mummpferd“ bei den Zweijährigen. Er sieht blendend aus. Aber bis zum Derby ist es noch lange hin, da kann sich noch viel tun.

GaloppOnline.de: Was machen die älteren Cracks?

Peter Schiergen: Soldier Hollow wird wieder auf die Gruppe-Rennen über 2000 Meter in München und Italien zielen, Bernard, von dem ich immer eine gute Meinung hatte, ist wieder einsatzbereit, auch Dissney und Quijano, sowie Sargentos, alles Dreijährigenhoffnungen aus dem letzten Jahr.

Mit El Tango und Encinas haben wir weitere gute Steher im Stall. Und für die kurzen Wege ist unser „Oldie“ Toylsome verantwortlich, der im letzten Jahr ja wirklich nichts verkehrt gemacht hat und auf Listen- und Gruppe III-Ebene wieder mitmischen sollte.

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