Mit Mick Kinane

GaloppOnline.de: Schmieden Sie den bereits an einer nächsten Karriere, ich meine, wenn Sie die Reitstiefel an den Nagel gehängt haben?

Michael Kinane: Daran denke ich zur Zeit noch nicht. Ich fühle mich noch fit and well, es macht mir immer noch sehr viel Freude, im Rennen zu reiten. Das entscheide ich von Jahr zu Jahr. Auch die Kameradschaft und Kollegialität, die hier z.B. in der Jockeystube herrscht, das ist etwas, was ich aufsauge und sehr schätze. Es gibt wie gesagt noch keine Pläne, was danach kommt. Ich habe zur Zeit ein Engagement bei John Oxx, in dessen Stall es ein paar versprechende Zweijährige gibt.

GaloppOnline.de: Wäre denn der Trainerberuf oder der Managerberuf etwas für Sie oder wird ein Mick Kinane etwa den Ruhestand suchen?

Michael Kinane: Ich kann mir nichts Schrecklicheres vorstellen als Trainer zu werden, diese Leute haben nur wenig zu lachen und ich möchte meinen Humor nicht verlieren. Das wäre absolut gegen mein Naturell, das geht gar nicht, ebenso Manager. Nein, nein. (lacht). Ich habe in meiner Karriere so viel Geld verdient, dass ich mir irgendwann mal Gedanken machen muß, wie wir es und wann wir es ausgeben. (Anm. Mick Kinane ist mit Caroline verheiratet und hat zwei Töchter).

GaloppOnline.de: Wie könnte denn ein Leben ohne Pferde aussehen?

Michael Kinane: Sie haben mich da falsch verstanden. Ohne Pferde geht gar nicht. Ich züchte Vollblüter auf unserer Farm in der Nähe von Naas. Die Familie bedeutet mir sehr viel. Ich habe noch sechs Geschwister, drei Brüder und drei Schwester. Neben den Rennen genieße ich unser Boot auf dem Shannon, ich angle sehr gerne, genieße die Ruhe und spiele, wenn es die Zeit zulässt, so oft wie möglich Golf.

GaloppOnline.de: Ihr Vater ist doch normalerweise immer mit Ihnen unterwegs, diesmal ist er nicht mit nach Köln gekommen?

Michael Kinane: Dad war und ist ein sehr wichtiger Ratgeber für mich. Er hatte in Irland einen anderen wichtigen Termin für die Irish Racing Association, das kollidierte mit Köln, aber in Royal Ascot wird er wieder an meiner Seite sein.

GaloppOnline.de: Gibt es eigentlich bei Ihren vielen Erfolgen ein Pferd, an das Sie sich ganz besonders erinnern in ihrer langen Karriere?

Michael Kinane: Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen. Es gibt zwei, die für mich einen besonderen Stellenwert haben. Das ist einmal Rock of Gibraltar, den ich auch nicht ohne Grund für eine unsere Stuten ausgewählt habe und zum anderen Vintage Crop, mit dem ich den Melbourne Cup in Australien gewonnen habe.

GaloppOnline.de: Sie sind auf vielen Rennbahnen der Welt zuhause, da gibt es doch sicher auch den einen oder anderen Favoriten?

Michael Kinane: Ich bin sehr heimatverbunden und verwurzelt. In Irland sind wir in Bezug auf den Galopprennsport auf einem guten Weg. Ich hab den jungen Nachwuchsjockeys immer empfohlen internationale Erfahrung zu sammeln, aber inzwischen bin ich der Meinung, das der Wettkampf in Irland wesentlich härter geworden ist. Aber insgesamt möchte ich diesen internationalen Wettkampf hervorheben, das ist das, was den Galopprennsport so faszinierend macht. Eine besondere Erfahrung war für mich persönlich Australien. Melbourne sollte man sich einmal im Leben angeschaut haben.

GaloppOnline.de: Werden wir Sie in Deutschland wiedersehen, vielleicht im Deutschen Derby? Gibt es den ein oder anderen Sieger, an den Sie sich in Deutschland erinnern.

Michael Kinane: Das kann schon gut möglich sein, doch vermag ich das im Moment noch nicht zu beantworten. Da gab es wohl einige, nageln Sie mich da bitte nicht fest, aber Luso ist mir noch in Erinnerung geblieben, das war ein sehr hartes und treues Rennpferd. Muss wohl etwa zwanzig Jahre her sein.

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