Mit Maxim Pecheur

GaloppOnline.de: Herr Pecheur, mit aktuell 35 Saisonsiegen liegen Sie gemeinsam mit dem „alten Hasen“ Adrie de Vries auf Rang eins der Jockeystatistik. Nach einem starken Winter, haben Sie selbst damit gerechnet, dass es auch in der „grünen Saison“ derart gut für Sie läuft?

Maxim Pecheur: Nein, um Gottes Willen. Damit habe ich nicht gerechnet, aber es ist umso schöner, dass es so gut für mich läuft und ich gebe alles, damit es auch so weiter geht.

GaloppOnline.de: Durch die Siege hat der Name Maxim Pecheur einen völlig anderen Klang erhalten. Die Angebote für Ritte müssen doch mehr geworden sein?

Maxim Pecheur: Ja, es kommen schon mehr Anfragen, das ist wirklich eine tolle Sache. Ich erfahre auch weiterhin die volle Unterstützung des Stalles, das hilft natürlich sehr. Natürlich sehen auch andere Trainer, dass ich viele Ritte erhalte und erfolgreich bin.

GaloppOnline.de: Zurzeit reiten Sie mit einer Erlaubnis von zwei Kilo. Wie schwer wiegt dieser Vorteil tatsächlich?

Maxim Pecheur: Diesen Vorteil darf und sollte man nicht unterschätzen, aber damit ist es ja nun bald vorbei.

GaloppOnline.de: Sie meinen, dass das Ende ihrer Ausbildung näher rückt?

Maxim Pecheur: Ja, meine Abschlussprüfung habe ich am 22. Juni. Dann ist es vorbei mit den zwei Kilo Erlaubnis.

GaloppOnline.de: Haben Sie Bedenken, dass es ohne die Erlaubnis nicht so erfolgreich weiter gehen wird, oder ist das Selbstvertrauen da, zu sagen „es geht auch mit zwei Kilo mehr“?

Maxim Pecheur: Natürlich wird es in der Folge schwerer, da mache ich mir gar keine Illusionen. Ich werde natürlich weiter alles geben und hoffe, dass die Trainer mir treu bleiben und ich auch nach meiner Ausbildung aktuell bleibe.

GaloppOnline.de: Abgesehen von der Erlaubnis. Wie viel Kilo bringen sie momentan in den Rennsattel?

Maxim Pecheur: Ich kann ohne Probleme 51 Kilo reiten, das ist auch ein Vorteil für mich.

GaloppOnline.de: Gibt es schon Angebote von den Trainern nach ihrer Ausbildung?

Maxim Pecheur: Ja, die gibt es, aber es ist noch nicht konkret.

GaloppOnline.de: Sie reiten ja nicht nur in Deutschland, sondern überschreiten die Grenzen auch schon mal Richtung Frankreich. Bleibt das auch ein Thema?

Maxim Pecheur: Jederzeit gerne. Sollten mir Ritte im Ausland angeboten werden, dann werde ich diese natürlich nach Möglichkeit annehmen. Nach Frankreich gehe ich sehr gerne, auch wegen der Sprache ist es dort immer einfacher für mich.

GaloppOnline.de: Sie gehören zu den jungen, hoffnungsvollen Talenten im deutschen Galoppsport. Doch jeder Sportler hat Schwächen, an denen er täglich arbeiten muss. An welchen Schwächen arbeitet Maxim Pecheur?

Maxim Pecheur: Natürlich jeder hat Schwächen. Ich arbeite natürlich täglich an den reiterlichen Fähigkeiten, arbeite aber auch viel an der taktischen Umsetzung im Rennen. Gerade an der Taktik im Endkampf kann und muss man immer feilen. Ich glaube auch, dass sich in solchen Sachen kaum ein Jockey perfekt nennen darf. Da gibt es für jeden immer etwas zu verbessern.

GaloppOnline.de: Und wo sehen Sie ihre Stärken?

Maxim Pecheur: Ich kümmere mich viel. Tagtäglich plane und organisiere ich meine nächsten Schritte und die nächsten Ritte. Ich versuche immer zuverlässig zu sein.

GaloppOnline.de: Bei unserem ersten Interview haben wir über die Zukunft gesprochen. Sie standen damals bei acht Siegen und waren so etwas wie die Entdeckung des Winters. Werfen Sie doch noch mal einen Blick in die Zukunft. Wie soll es weiter gehen?

Maxim Pecheur: Wie eben schon gesagt: Nach meiner Ausbildung wird es schwieriger für mich. Aber ich gebe immer 100 Prozent und reite so gut ich kann.

GaloppOnline.de: Sie stapeln also tief und bleiben bescheiden. Darf ich daraus folgern, dass das Thema Championat für Sie gar keines ist?

Maxim Pecheur: Nein, auf keinen Fall, damit befasse ich mich überhaupt nicht. Die Top-Ten wäre ein riesen Erfolg für mich, aber von den Plätzen eins bis drei will ich gar nicht reden.

GaloppOnline.de: Und ein Gruppe-Rennen reiten. Das wäre doch mit Sicherheit das Highlight der Saison?

Maxim Pecheur: Das ist mein Traum und wäre ein Höhepunkt meiner Karriere. Ich bin ja schon in einem Listenrennen mit geritten. Aber auch hier gilt es geduldig zu sein und alles nach und nach aufzubauen.

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