GaloppOnline.de: Gratulationn, was für ein Saisonstart. Haben sie damit gerechnet?
Maxim Pecheur: Natürlich habe ich damit nicht gerechnet, zu diesem Zeitpunkt ganz oben zu stehen. Aber ich habe viele Ritte bekommen, was auch keine Selbstverständlichkeit im Winter ist.
GaloppOnline.de:Aber bevor wir weiter über sportliche Dinge reden, wollen wir Sie einmal ein wenig besser kennenlernen. Was macht Maxim Pecheur, wenn er nicht im Sattel sitzt?
Maxim Pecheur: Der Rennsport steht klar ganz oben und da bleibt kaum Zeit für andere Sachen. Aber ich mache gerne anderen Sport, laufe viel und koche gerne. Das schmeckt besser und ist gesünder. So fällt es mir auch leichter auf mein Gewicht zu achten.
GaloppOnline.de:Ihr Name klingt französisch. Haben sie Verwandte im Nachbarland?
Maxim Pecheur: Ja, mein Vater ist Franzose und meine Mutter ist aus Deutschland. Bis zum Beginn meiner Ausbildung habe ich auch in Frankreich gelebt und dementsprechend auch noch einige Verwandte dort.
GaloppOnline.de: Sie sprechen die Ausbildung an. Wie sind Sie eigentlich zum Rennsport gekommen?
Maxim Pecheur: Zum Rennsport bin ich durch Herrn Schmeer vom Rennstall Saarbrücken gekommen, aber natürlich auch durch Christian von der Recke, bei dem ich meine Ausbildung begonnen habe.
GaloppOnline.de: Aber Sie haben Christian von der Recke verlassen und sich in Richtung Iffezheim zu Gerald Geisler aufgemacht. Warum dieser Schritt?
Maxim Pecheur: Das hatte sich so entwickelt, aber wir sind im Guten auseinander gegangen. Ich habe auch nach dem Wechsel noch Ritte von Christian von der Recke erhalten und sogar für ihn gewonnen.
GaloppOnline.de: Nun haben Sie aber ihr Glück in Iffezheim gefunden?
Maxim Pecheur: Ja, auf jeden Fall.
GaloppOnline.de: Und die langen Fahrten auf die Allwetterbahnen im Westen, kein Problem für Sie?
Maxim Pecheur: Nein, überhaupt nicht. Ich bin ja froh, dass ich viel reiten darf. Meistens fahre ich alleine nach Neuss oder Dortmund, aber es kommt auch schon mal vor, dass ich eine Fahrgemeinschaft bilde.
GaloppOnline.de: Wer sind da Ihre Begleiter?
Maxim Pecheur: Das ist unterschiedlich. Oft ist Rene Piechulek mit dabei, oder ein Trainer aus der Region.
GaloppOnline.de: Kommen wir dann zurück zum Sportlichen. Acht Siege mit sieben unterschiedlichen Pferden. Sie kommen anscheinend gut mit den einzelnen Charakteren zurecht?
Maxim Pecheur: Ich habe immer viele unterschiedliche Pferde geritten. Im Training wie im Rennen. Es waren gute und schlechte dabei, aber ich nehme die Ritte wie ich sie bekomme. Und ich freue mich natürlich, wenn ich angerufen und gefragt werde, ob ich reiten kann.
GaloppOnline.de: Wie sehen Sie denn Ihre Chancen, wenn es nach der Wintersaison auf Gras weiter geht, dann sind auch alle „großen“ Jockeys wieder dabei?
Maxim Pecheur: Da mache ich mir keine Illusionen. Natürlich ist es jetzt im Winter wesentlich einfacher, aber ich werde mich nicht verstecken.
GaloppOnline.de: Gerald Geisler konnte Lennart Hammer-Hansen als Stalljockey verpflichten. Haben Sie ihn schon kennen gelernt?
Maxim Pecheur: Ich kenne ihn natürlich vom Namen her, aber persönlich habe ich ihn noch nicht kennengelernt.
GaloppOnline.de: Für Sie als jungen Reiter kann es doch nur von Vorteil sein, mit einem erfahrenen Jockey zusammenzuarbeiten?
Maxim Pecheur: Auf jeden Fall. Gerade in der täglichen Arbeit lerne ich ziemlich viel. Das war auch bei Christian von der Recke mit Alexander Pietsch nicht anders und jetzt mit Rene Piechulek. Aber ich freue mich auch auf Lennart Hammer-Hansen und die Zusammenarbeit.
GaloppOnline.de: Und zum Schluss noch ein Ausblick in die nahe Zukunft. So kann es doch weiter gehen?
Maxim Pecheur: Ja, aber da bin ich auch realistisch. Ich werde weiterhin alle Ritte annehmen, die ich bekommen kann und versuchen auch weitere Siege einzufahren.
GaloppOnline.de: Und was sagen Sie zum Thema Nachwuchs-Champion?
Maxim Pecheur: Das ist momentan überhaupt kein Thema, da würde ich mir selbst nur Druck machen. Außerdem sind die anderen Erlaubnisreiter auch alle sehr gut. Ich bin auf jeden Fall immer dabei.