Zweigleisig fahren, das ist das Motto von Marco Lücke, der als Trainer und Therapeut arbeitet. In Kürze allerdings nicht mehr in Hoppegarten.
GaloppOnline.de:
Sie werden in Kürze Hoppegarten verlassen. Warum?
Marco Lücke:
Die Situation war für mich relativ ungünstig. Ich habe zehn Pferde im Stall, alle von gut bezahlenden Besitzern. Mir ist es lieber, mit einem kleinen Lot rentabel weiterzumachen. Außerdem,hat mein Therapiezentrum großen Zuspruch. Da brauche ich andere Möglichkeiten, wie eine Halle, ein Dressurviereck, zum Beispiel.
GaloppOnline.de:
Werden Sie weiter als Trainer arbeiten, und wenn ja an welchem Ort?
Marco Lücke:
Aber sicher. Ich habe mich ja beruflich auf zwei Beine gestellt. Trainieren will ich auch künftig. Und zwar auf einer Privatanlage in der Nähe von Berlin. Das Areal ist sehr schön gelegen, hatte eine über zwei Kilometer große Trainierbahn, Reithalle, Koppeln. Ich kann aber noch nicht mehr darüber sagen, bis alles unter Dach und Fach ist.
GaloppOnline.de:
Sie haben Ihr Therapiezentrum angesprochen. Wo liegen die Schwerpunkte bei der Behandlung?
Marco Lücke:
Hauptsächlich im Aqua-Training. Fesselkopf-Geschichten, viele Sehnenverletzungen behandeln wir hier. Alles ist ausgebucht. Wir haben 15 Boxen, sind hier die einzige Einrichtung dieser Art. Dieses Zentrum wird dem neuen Stall angegliedert.
GaloppOnline.de:
Aus welchen Bereichen kommen Ihre Patienten?
Marco Lücke:
Aus allen möglichen. Neben Galoppern haben wir hier auch viele Traber aus Karlshorst oder Mariendorf. Hinzu kommen Spring-, Military- oder Freizeitpferde. Das ist alles schon gut frequentiert.
GaloppOnline.de:
Bei ihren Pferden in Training ist der zehnjährige Moltaire ja fast ein Phänomen, hat gerade wieder einen Ausgleich I in Neuss gewonnen. Wie geht es mit ihm weiter?
Marco Lücke:
Er läuft jetzt im Sandbahn Grand Prix. Danach wahrscheinlich noch im Grand Prix Aufgalopp. Anschließend geht er in Rente. Seine letzten fünfzehn Jahre darf er auf der Koppel verbringen.
GaloppOnline.de:
Welches sind Ihre weiteren Hoffnungsträger?
Marco Lücke:
Sicher Damiano. Ich denke, dass er einiges nachholen wird. Er hatte eine Verletzung an der Sehne. Wir haben ihn günstig bekommen, ihn dann die ganze Zeit therapiert. Er cantert schon wieder normal. Damiano kann in kleinen Altersgewichtsrennen anfangen. Zunächst muss er wieder eine Marke haben.
GaloppOnline.de:
Sie haben auch ein besonderes Geschenk vom Gestüt Fährhof bekommen…?
Marco Lücke:
Das ist richtig. Ein Bruder von Sumitas, der von Danehill stammt. Er hatte früher bei Peter Schiergen eine komplizierte Beckenfraktur. Inzwischen arbeitet er wieder normal. Mit ihm kann man in kleinen Rennen für vierjährige Sieglose antreten.