GaloppOnline.de: Herr Ostermann, am Sonntag hatten Sie mit Scalo und Langley zwei Ittlinger Derbyhoffnungen im Gruppe-Rennen in Frankfurt am Start. Wie sehen sie ihre Zukunft?
Manfred Ostermann: Wir sehen in in Scalo und Langley Pferde mit großem Stehvermögen. Sie dürften auf Distanzen von mehr als 2000 Meter keine Probleme haben. Beide haben auch bisher noch nichts falsch gemacht und befinden sich auf ähnlichem Leistungsniveau im Stallranking, das kann ich sagen. Ich sehe in beiden sehr gute Pferde. Daneben gibt es noch einige dunkle Pferde im Hinblick auf das Derby, wo wir die Trainingsfortschritte in den nächsten Wochen abwarten müssen.
GaloppOnline.de: Und nicht zu vergessen eine weitere Ittlinger Chance: Der Ratibor-Sieger Neatico, der nach seinem leichten Sieg im Krefelder Gruppe-Rennen in Winterpause ging. Wie schauen in seinem Fall die Planungen aus?
Manfred Ostermann: Mit ihm streben wir ein späteres Jahresdebüt an. Der Hengst ist ja als Zweijähriger bis in den November hinein am Start gewesen, dazu kommt die Witterungssituation über Winter. Im Moment deutet vieles darauf hin, dass wir mit Neatico am 24.Mai entweder im Mehl-Mülhens-Rennen oder im Münchener Bavarian Classic beginnen werden.
GaloppOnline.de: Wie geht es eigentlich Lauro nach seiner Amerika-Kampagne im vergangenen Jahr?
Manfred Ostermann: Ausgezeichnet. Lauro wurde mittlerweile als Deckhengst im französischen Nationalgestüt aufgestellt, an welches wir den Hengst verkauft haben. Er hat ein Buch von 50 bis 60 Stuten. Auch wir in Ittlingen haben ihm drei Stuten zukommen lassen.
GaloppOnline.de: Was sagen Sie als Präsident der Besitzervereinigung zur aktuellen Entwicklung im Baden-Baden?
Manfred Ostermann: Ich bin vor allen Dingen erleichtert und freue mich über die Einigung der verschiedenen Vertragsparteien in Iffezheim. Ein wichtiges Signal für den deutschen Galopprennsport, dass der Standort Iffezheim in eine neue Zukunft gehen wird, wobei Dr. Jacobs und seinem Team mein ganz besonderer Dank gilt. Positiv ist zudem auch, das alle tragenden Rennen des Frühjahrsmeetings augetragen werden. Davon verspreche ich mir neben atttraktivem Sport auf den Westbahnen und in Hoppegarten auch entsprechende positive Umsatzverläufe.
GaloppOnline.de: In der Vergangenheit wurde intensiv über das Für und Wider von Besitzer-bzw. Züchterprämien diskutiert? Wie lautet Ihre persönliche Meinung? Bleiben Züchterprämien auch in Zukunft als Anreiz für die deutschen Züchter erhalten?
Manfred Ostermann: Ich sehe in den Züchterprämien einen elementaren Baustein im deutschen Galopprennsport. Die Zucht ist die Basis für die Rennen, die Prämien sind unantastbar, das sollte jeder verstehen. Sie dienen als Ausgleich für die verschiedensten Risiken des Züchters, diese auszugleichen. Bei der Besitzerprämie haben wir den Beschluss gefasst, diese 2010 in die Unterstützung der Rennvereine zu stellen, die Grupperennen veranstalten. Diese gilt es unbedingt zu sichern, wobei wir Ende 2010 eine Erfolgskontrolle dieser Maßnahme einleiten werden.
GaloppOnline.de: Stichwort Ittlinger Deckhengste. Neben Japan Cup-Sieger Lando haben Sie mit Pomellato einen weiteren Stallion im Haras d’Etreham aufgestellt. Was gibt es über diese beiden Hengste zu berichten?
Manfred Ostermann: Lando ist mittlerweile zwanzig Jahre jung. Der Hengst stammt ja bekanntlich aus dem goldenen Neunziger Jahrgang, wie ich es gerne nenne, und erfreut sich bester Gesundheit. Sein Buch beläuft sich auf 60 Stuten. Gerade aus Deutschland, wo er sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, erhält er sehr starke Unterstützung. Lando wird auch weiterhin im Haras d’Etreham in der Normandie aufgestellt bleiben.
Ein anderes Segment bedient der für Frühreife stehende Pomellato, der es in seiner Newcomerliste auf stattliche 40 Stuten bringt. Gerade seine Frühreife, einhergehend mit einer attraktiven Decktaxe, machen ihn bei den Franzosen populär.