GaloppOnline.de: Wie lautet Ihr persönliches Resümee nach den bisherigen Renntagen in Frankfurt-Niederrad 2009?
Manfred Hellwig: Ich kann nur eines sagen: positiv, wenn man bedenkt, unter welch schwierigen Rahmenbedingungen das neue Team hier angetreten ist. Vor allen Dingen die Zuschauerresonanz hier in Frankfurt stimmt mich sehr positiv, allerdings können wir mit den erzielten Wettumsätzen nicht zufrieden sein, vor allen Dingen die Außenwetten sind doch sehr verbesserungswürdig. Aber alles in allem ziehe ich trotzdem ein positives Fazit.
GaloppOnline.de: Wie sieht denn die Sponsorensituation in Niederrad aus? Und welchen Ausblick können Sie für 2010 geben?
Manfred Hellwig: Also ich denke, dass wir auf dem Niveau bzw. Level von 2009 aufbauen können und vielleicht den ein oder anderen Renntag mehr veranstalten werden, wenn dies vertretbar ist. Mit der Insolvenz im vergangenen Herbst sind auch erst einmal viele Sponsoren weggefallen, die ihre Gelder anderweitig verteilt haben. Da galt es erst einmal mittels Gesprächen wieder gegenzusteuern.
Dabei freut es mich ganz besonders, dass uns viele Bekannte auch im nächsten Jahr die Treue halten werden. Anders das Gestüt Röttgen, das uns leider jede Unterstützung versagt hat. Darüber hinaus hat uns Günther Gudert in Abu Dhabi auf der dortigen Messe ganz hervorragend vertreten.
Die Araber zeigten sich mit der Ausrichtung der Rennen in Niederrad sehr zufrieden und werden wieder Araberrennen bezüglich der Kosten und Dotierung finanzieren, aber auch im Vollblutbereich eine Rolle spielen. Außerdem wird es wieder einen Nestlé-Preis in Frankfurt geben, worüber ich mich ganz besonders freue.
GaloppOnline.de: Gibt es Neuigkeiten in punkto Hotelbau auf der Rennbahn zu berichten?
Manfred Hellwig: Nur soviel: es sind Aktivitäten zu beobachten. Soll heißen: es geht weiter. Ich werde in der kommenden Woche Gespräche mit der chinesischen Investorengruppe führen, um Details zu erfragen. Es geht auch darum, dass durch die Bautätigkeit keine Beeinträchtigungen unserer Renntage stattfinden wird. Dabei geht es gerade um die Feinabstimmung bezüglich der Parkplatzsituation und der Unterbringungsmöglichkeiten der Pferde.
GaloppOnline.de: Was waren bzw. sind Ihre ganz persönlichen Gründe sich in Frankfurt zu engagieren?
Manfred Hellwig: Ach wissen Sie, ich bin persönlich und beruflich mit dieser Stadt immer eng verbunden gewesen. Dieses einzartige Panorama vor der Frankfurter Skyline gilt es zu erhalten. Nennen Sie es Herzensangelegenheit.
Außerdem sind viele Leute auf mich zugekommen und haben um Hilfe gebeten und wenn man den Publikumsandrang dann sieht, tut dies auch gut, weil die Arbeit der Mannschaft damit auch honoriert wird und uns Recht gibt. Es gab und gibt noch viel zu tun. Nehmen Sie z.B. die neue Bepflasterung oder die Beschallungsanlage.
GaloppOnline.de: Was steht im Jahr 2010 in diesem Zusammenhang bevor?
Manfred Hellwig: Ich halte den Gastronomiebereich noch für weiter verbesserungswürdig, da hat es im Vorstand schon interessante Ideen gegeben, an deren Umsetzung wir herangehen wollen. Außerdem möchten wir, dass die Bahn noch verstärkter als Kommunikationsplattform genutzt wird. Wie gesagt: Überlegungen gibt es von den Kollegen einige, die wir nun angehen wollen.
GaloppOnline.de: Was gibt es denn Neues vom Höny-Hof zu berichten?
Manfred Hellwig: Wir sind ja vor einigen Jahren angetreten, um mit einem kleinen Gestüt auf entsprechende Qualität zu setzen. Da freue ich mich natürlich über die ersten Erfolge. Auf der anderen Seite war die Fissur von Miss Europa acht Tage vor der Diana schon ein Schlag. Der Stute geht es mittlerweile wieder besser und die ärztlichen Befunde sehen positiv aus. Sie befindet sich mittlerweile wieder auf dem Paddock und entwickelt sich gut. Wir hoffen natürlich auf ein Comeback im Rennstall, wenn alles so weiter verläuft.