Mit A. L?we

GaloppOnline.de: Was für ein Erfolg für Ihren Stall, der Sieg mit Djumama im Preis der Winterkönigin. Unzweifelhaft das Highlight des bisherigen Rennjahres für Sie, oder?

Andreas Löwe: Ohne Zweifel! Ich sehe es genau so, wie der Kölner Stadt-Anzeiger schrieb. Der Preis der Winterkönigin ist einer der begehrtesten Titel, den der deutsche Rennsport zu vergeben hat.

GaloppOnline.de: Was ist Djumama vom Typ her für ein Pferd und wie planen Sie mit ihr kurz- sowie langfristig weiter?

Andreas Löwe: Sie ist optisch sehr schön und die Zielsetzung ist natürlich ein möglichst hoher Rang in einem der Stutenklassiker 2011.

GaloppOnline.de: Wie groß schätzen Sie den Anteil von Jockey Adrie de Vries am Erfolg in der Winterkönigin ein?

Andreas Löwe: Jan Palik hat die Stute bei deren Debütsieg sehr gut geritten, besser ging´s nicht, ohne Frage. Für den Preis der Winterkönigin trafen Besitzer und Trainer die übereinstimmende Entscheidung für Adrie de Vries, weil Djumama ein phlegmatisches Pferd ist, das sehr stark mit den Händen geritten werden muss, und wir einen Routinier aus großen Rennen haben wollten. Der Ritt war delikat, Adrie setzte alles so um, als wenn er die Stute vorher täglich in der Arbeit geritten hätte.

GaloppOnline.de: Besitzt sie vielleicht das Stehvermögen, um den Preis der Diana im nächsten Jahr anzusteuern?

Andreas Löwe: Den Eindruck hatte ich schon sehr früh, und deswegen habe ich sie dort genannt.

GaloppOnline.de: Wo haben Sie Djumama gekauft und wie teuer war sie?

Andreas Löwe: Sie kostete 22.000 Guineas auf einer Newmarket-Auktion.

GaloppOnline.de: Was war das Hauptmerkmal, das Sie zum Kauf der Stute veranlasst hat?

Andreas Löwe: Ihr Exterieur, ihr Schritt und ihr Esprit. Dann erst das Pedigree.

GaloppOnline.de: Um wen handelt es sich bei der Besitzergemeinschaft Stall Philipp I?

Andreas Löwe: Das ist eine Abteilung des Stalles Phillip, dem gemeinsam auch Sehrezad gehört.

GaloppOnline.de: Schon mit Sehrezad hat diese Besitzergemeinschaft ein sehr starkes Pferd im Besitz. Sind das Ihre einzigen beiden Pferde oder besitzen Sie noch mehr?

Andreas Löwe: Eine andere Abteilung aus dem Stall hat wieder Jährlinge, die nachkommen werden.

GaloppOnline.de: Wie lautet das Erfolgsrezept der Besitzer?

Andreas Löwe: Bisher hat es ganz gut funktioniert mit dem Rezept „Ruhe bewahren“. Dann haben sie natürlich nicht sehr viele Pferde, die sie ihr Eigen nennen, und lassen uns am Stall ganz in Ruhe arbeiten. Das ist immer eine tolle Voraussetzung.

GaloppOnline.de: Und wie lautet das Erfolgsrezept des Trainers?

Andreas Löwe: Vertrau auf deine Erfahrung, bleibe ruhig auch in Zeiten, in denen es schwierig ist, und schlafe möglichst acht Stunden täglich.

GaloppOnline.de: Könnte Sehrezad in Zukunft als Deckhengst aufgestellt werden?

Andreas Löwe: Bestimmt halten wir eines Tages Ausschau nach einem guten Platz. Das würde alle Beteiligten sehr glücklich machen. Wann das genau sein wird, muss man sehen. Er ist ja noch nicht zu alt, um in Grupperennen nach vorn zu laufen.

GaloppOnline.de: Immer wieder bringt der Löwe-Stall hoch talentierte Stuten hervor. Warum klappt es bei den Ladies so gut?

Andreas Löwe: Mein Stall hat sich eigentlich schon immer überwiegend aus Ankäufen neu aufgestellt. Im Laufe der Zeit habe ich lieber Stuten gekauft, und zwar aus kaufmännischen Aspekten. Man hat nach deren Rennlaufbahn einfach bessere Möglichkeiten der Vermarktung. Und so nahmen die Stutenerfolge die Überzahl, und so kamen neue Stuten hinzu usw. Im neuen Jahrgang habe ich allerdings auch prächtige Hengste.

GaloppOnline.de: Muss man Stuten anders trainieren als Hengste?

Andreas Löwe: Ganz klar, ja. Das sind diverse Kleinigkeiten, auf die ich nicht im Detail eingehen möchte. Jedes Pferd ist auch anders, es gibt kein Pauschalrezept, das man unisono anwenden kann.

GaloppOnline.de: Wie lautet Ihr Fazit der Saison 2010, die zwar noch nicht abgeschlossen ist, dennoch so langsam ausklingt? Oder stehen noch prominente Auslandsauftritte an?

Andreas Löwe: Die Saison war nicht befriedigend, zu viele gute Platzierungen, wo einfach auch das Glück zu Siegen fehlte, somit auch eine zu geringe Gewinnsumme und zu wenige Siegpunkte. Meinen Besitzern gebührt eine tiefe Verbeugung für deren Geduld und Passion. Im Ausland wird Sehrezad noch laufen, der weiterhin gut im Gange ist.

GaloppOnline.de: Was darf man 2011 vom Löwe-Stall erwarten? Wer sind die Hoffnungsträger?

Andreas Löwe: Erwarten kann man von uns wie immer den vollen Einsatz. Ansonsten steckt in jedem gesunden, gut entwickelten jungen Pferd eine große Chance.

GaloppOnline.de: Welche jungen Pferde müssen sich die Sport-Welt-Leser für die Zukunft merken?

Andreas Löwe: Das ist eine Frage für die Zeit um Ostern nächsten Jahres.

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