Mit L. van d. Meulen

GaloppOnline: Gerade hat Ihr Cartwheel sehr imponierend gewonnen. Ist das Ihr neuer Crack?

Meulen: Ich kann mir gut vorstellen, dass er ein ähnliches Kaliber wie Dounyapour wird. In Doncaster habe ich ihn gekauft. Trainer Jan Pubben hat schon immer gesagt, dass er ein sehr gutes Pferd ist.

GaloppOnline: Ihr Seriensieger Dounyapour hat seinen Abschied aus Deutschland gegeben. Ist er schon in seiner neuen Heimat Israel?

Meulen: Eigentlich war King of Boxmeer mein bestes Pferd, aber er hat ja erst in anderen Farben groß eingeschlagen. Dounyapour war schon etwas ganz Besonderes. Von seinem Debut an in Köln lief er immer stark, mir hat die Trennung schon weh getan. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass er schon acht Jahre alt ist. Der Preis hat gepasst. Ich hatte früher schon das ein oder andere Pferd nach Israel verkauft. Er geht in dieser Woche dorthin. Es ist alles in Ordnung.

GaloppOnline: Welche Gefühle hatten Sie bei seinem letzten Treffer?

Meulen: Er hat noch einmal gewonnen wie ein Champ. Ich möchte mich übrigens an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken beim Neusser Reiter- und Rennverein, der seine Leistungen mit einer Ehrung gewürdigt hat.

GaloppOnline: Wo liegen Ihre Wurzeln im Rennsport?

Meulen: Ich komme aus Boxmeer, dem Ort mit den meisten Pferdebesitzern in Holland. Das ist circa acht Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, bei Goch. Wir haben an Rosenmontag ein Traditionsrennen mit Pferden. Das ist wie Karneval. Meine Familie hat schon früh Pferde gepachtet und dann auch gekauft. Die meisten stehen immer bei Jan Pubben. Mit ihm und Adrie de Vries arbeite ich schon sehr lange zusammen. Ich bin wohl der Besitzer mit den meisten Pferden in Holland.

GaloppOnline: Wem schenken Sie außer Pubben noch das Vertrauen?

Meulen: Ich habe zur Zeit 20 Pferde in Training, außer Jan Pubben sind Trond Hansen und John Smith dafür verantwortlich. Trond kenne ich schon seit zehn Jahren. Wir haben immer Kontakt gehabt. Und wie schon erwähnt, halte ich Jan Pubben für einen ausgesprochen guten Trainer. Er hat entsprechend starke Jockeys am Stall. Alle drei bis vier Wochen schaue ich im Training vorbei. Natürlich kaufe und verkaufe ich ständig Pferde. Wie zum Beispiel Widar. Am Samstag lief er für mich, anschließend habe ich ihn schon wieder verkauft.

GaloppOnline: Wer sind denn neben Cartwheel die wesentlichen Hoffnungsträger?

Meulen: Wir haben in England einige versprechende Pferde erworben. Irish Tycoon und Bremerhaven sind da zu nennen, auch King´s Regards ist ein ausgezeichnetes Pferd. Wenn meine Pferde laufen, bin ich auch immer auf der Bahn. Wir haben auch den Derby-Favoriten in Holland, First Sensation, der bei zwei Starts noch ungeschlagen ist.

GaloppOnline: Apropos Niederlande: Der Rennsport führt dort längst ein Schattendasein. Liegt Ihr Schwerpunkt inzwischen in Deutschland?

Meulen: Ganz sicher, ich bin froh, dass wir hierhin kommen dürfen. In Holland lohnt sich das alles nicht mehr. Und dann sind die Touren nach Deutschland teilweise wesentlich kürzer als auf die Bahn in meiner Heimat. 23 Rennen haben wir 2003 gewonnen. 30 in dieser Saison wären schon toll.

GaloppOnline: Bei so vielen Pferden liegt der Schluss nahe, dass Ihre beruflichen Geschäfte sehr gut laufen.

Meulen:Ich habe einen Autobetrieb in Geldern mit allen Marken. Es läuft gut, ich kann meine Trainer immer bezahlen.

GaloppOnline: Steht Ihre Familie hinter ihrem Hobby Rennsport?

Meulen: Meine Frau reitet selbst auch, hat früher Amateurreiten in Holland bestritten. Auch unsere beiden Kinder sind schon sehr interessiert. Der Rennsport ist ein Super-Spaß für mich und mein größtes Hobby. Man kennt inzwischen doch viele Leute. Autos und Pferde sind mein Geschäft. Ab und zu trinke ich gerne ein Bierchen. Und ich wette fast in jedem Rennen, aber bestimmt nicht mit dem Hintergedanken, Geld zu verdienen.

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