Mit Klaus Zellmann

GaloppOnline.de: Es werden von den Pfingsttagen höchst erfreuliche Besucher- und Umsatzzahlen gemeldet. Glauben Sie, dass dieser Trend anhält?

Klaus Zellmann: Ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass die Talsohle erreicht ist, es jetzt wieder aufwärts geht. Wenn Sie sehen, dass etwa in Hannover die Bahnumsätze verdoppelt wurden, dass in Hoppegarten und in Köln deutliche Zuwächse erzielt wurden und das trotz teilweise nicht optimalem Wetter, da kann man schon von einem Trendbruch sprechen. Selbst wenn teilweise die Bahnumsätze leicht zurückgehen. Doch dürfen wir nicht vergessen, dass wir den Grundeinsatz gesenkt haben.

GaloppOnline.de: Worauf führen Sie diesen positiven Trend zurück?

Klaus Zellmann: Auch auf die Arbeit der BGG mit Gerd Zimmermann an der Spitze. Alle Rechtsstreitigkeiten sind beendet, die Zusammenarbeit innerhalb der Rennvereine würde ich als harmonisch beschreiben. Wir treten sehr geschlossen auf, helfen uns auch gegenseitig. Ich denke, das erkennt auch die Besitzervereinigung an.

GaloppOnline.de: Wie kalkulieren Sie das Frühjahrsmeeting?

Klaus Zellmann: Bewusst konservativ. Wir haben zunächst einmal ein Umsatzminus von 15 Prozent eingeplant. Unsere Budgetierung ist im Januar/Februar vorgenommen worden, da konnte man mit der jetzigen Entwicklung nicht unbedingt rechnen. Es ist mir schon zu Schulzeiten immer gesagt worden, kalkuliere vorsichtig, damit fährst Du besser.

Und damit sind wir im Moment auch ganz zufrieden. Zunächst einmal werden wir bei dem eingeplanten Minus bis zum Ende des Frühjahrsmeetings bleiben. Sollten sich andere Zahlen ergeben, werden wir mit dem dann eingenommenen Geld schon etwas anfangen. Im Übrigen waren wir im vergangenen Jahr punktgenau in der Planung.

GaloppOnline.de: Wie sieht die Sponsorenlage aus?

Klaus Zellmann: Sie ist verbessert worden, das spüren wir ganz deutlich. Erfreulicherweise engagieren sich die umliegenden Kommunen stärker, konnten auch mehr regionale Partner gewonnen werden. Der Klein-Sponsorenbereich entwickelt sich sehr erfreulich. Das ist zwar Knochenarbeit, doch es lohnt sich.

GaloppOnline.de: Was gibt es im Wettbereich Neues?

Klaus Zellmann: Wir werden die Top-6-Wette einführen. München hat damit in den vergangenen Wochen ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. Es geht bereits am Samstag los, mit einem von uns aus Restanten-Mitteln bereitgestellten Jackpot in Höhe von 25.000 Euro. Sollte die Wette nicht getroffen werden, wandert der Jackpot von Renntag zu Renntag weiter. Über die Höhe wird in den lokalen Medien und per Lautsprecher berichtet. Wenn der Jackpot geräumt wird, dann stellen wir einen neuen zur Verfügung, über dessen Höhe zu entscheiden ist.

GaloppOnline.de: Also wird es in jedem Fall an jedem Renntag eine Top-6-Wette geben.

Klaus Zellmann: Natürlich. Wir denken an die Rennen drei bis acht, doch kann das variieren. Ich denke, dass wir immer mindestens 5000 Euro im Jackpot haben werden. Sollte die Wette an einem der letzten Renntage nicht getroffen werden, also am übernächsten Sonntagabend ein Jackpot stehen bleiben, könnte es sein, dass dieser nach Hamburg transferiert wird. Die Genehmigung dafür ist beantragt, allerdings noch nicht erteilt.

GaloppOnline.de: Die Viererwette wird es auch noch geben.

Klaus Zellmann: Selbstverständlich. Sie ist bei uns immer ausgezeichnet angenommen worden. Damit ist unser Wettangebot deutlich erweitert worden.

GaloppOnline.de: Der Club hat seit kurzem auch ein neues Internet-Wettportal.

Klaus Zellmann: Darüber können alle wetten, die nicht zu uns kommen werden. Die Einsätze gehen eins zu eins direkt in den Toto. Wir werden dieses Wettportal in den kommenden Monaten auch noch deutlich erweitern. Lotto, Toto, Klassenlotterie, alles kann gewettet werden. Auf Dauer auch Sportwetten, die Quoten werden von Oddset kommen. Fluxx ist Dienstleister, das ist eine sehr solide Zusammenarbeit der Marktführer von Totalisatorwetten.

GaloppOnline.de: Der Trend geht also weg vom reinen Veranstalter von Pferderennen.

Klaus Zellmann: Absolut. Wo man Geld verdienen kann, sollte man doch nicht abseits stehen. Es kommt doch nur dem Rennsport zugute. So gehen wir aktuell auch ganz neue Wege in der Dienstleistung. Platzgastronomie, Beschilderung, Parkplätze, Programm- und Sport-Welt-Verkauf, das ist inzwischen alles in unserer Hand. Da sparen wir nicht nur Geld, da erlösen wir sogar etwas. Ich denke, dass es auch ein Zeichen für die anderen Rennvereine ist, gewisse Dinge einfach selbst zu machen, es nicht anderen zu überlassen.

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