Mit A. Jacobs

GaloppOnline.de: Ist es richtig, dass Sie sich mit Ihrem Unternehmen Infront und weiteren Partnern in Baden-Baden um die Fortführung der Pferderennen bemühen?

Dr. Andreas Jacobs: Ja, es ist so, dass wir uns als Investorengruppe um die Fortführung der Rennen in Iffezheim bemühen.

GaloppOnline.de: Gibt es andere Bewerber?

Dr. Andreas Jacobs: Nach unserem Kenntnisstand werden Gespräche mit allen Interessenten geführt. Wieviele es genau sind, wissen wir nicht.

GaloppOnline.de: Wer sind Ihre Partner?

Dr. Andreas Jacobs: Wir sind insgesamt zu viert. Die Anteile halten mehrheitlich die Infront AG, der Deutsche Sportverlag GmbH in Köln, die stars and friends GmbH in Bad Harzburg und Sebastian Weiss. Diese Gesellschaften haben ein gemeinsames Joint Venture gegründet.

GaloppOnline.de: Man hört viele Gerüchte aus Baden-Baden. Letztendlich wurde die Entscheidung wieder nur herausgeschoben. Wie ist der tatsächliche Stand?

Dr. Andreas Jacobs: Die Gespräche sind weit fortgeschritten. Mit einer Ausnahme besteht zwischen allen Parteien Einigkeit. Wir gehen davon aus, dass auch die letzte Hürde genommen werden kann, wenngleich die Details immer etwas mehr Zeit benötigen.

GaloppOnline.de: Was passiert mit den Gläubigern?

Dr. Andreas Jacobs: Die Gläubiger sind unterschiedlich besichert. Ob für alle Gläubiger etwas bleibt, ist höchst fraglich. Genaueres dazu wird im Insolvenzplan erfasst, den der Insolvenzverwalter vorlegen wird.

GaloppOnline.de: Was muss – um die endgültige Klärung zu erreichen – noch passieren?

Dr. Andreas Jacobs: Die aktuellen Gespräche werden von politischen Wechseln begleitet. Wahlkampf in Iffezheim, Führungswechsel bei der Sparkasse und dem Land Baden-Württemberg. Wir streben eine ganzheitliche Lösung an, dafür müssen alle Parteien zustimmen. Das ist bisher noch nicht der Fall, aber in den nächsten Tagen möglich. Insbesondere der Bürgermeister von Iffezheim hat sich in den letzten Monaten und Tagen sehr engagiert, um das Projekt zu retten.

GaloppOnline.de: Wie sieht der Zeitplan aus?

Dr. Andreas Jacobs: Nach der aktuellen Lage wird das Insolvenzplanverfahren des Internationalen Clubs im Laufe des Februars abgewickelt. Wenn im Februar eine Einigung zwischen den Parteien zustande kommt und die Gläubigerversammlung unserem Angebot zustimmt, dann kann im März der Status der Rechtssicherheit erreicht werden und wir würden unsere Arbeit aufnehmen.

GaloppOnline.de: Findet das Frühjahrs-Meeting statt?

Dr. Andreas Jacobs: Das hängt nun sehr von dem zeitlichen Fortgang der Verhandlungen ab. Unser Ziel ist es unbedingt, im Frühjahr zu veranstalten. Wir werden aber hier erst verbindlich entscheiden können, wenn wir Rechtssicherheit haben und absehen können, wie viel Zeit für die Vorbereitung bleibt. Viel Raum besteht nicht!

GaloppOnline.de: Was verfolgen Sie, insbesondere Infront, als langfristiges Ziel?

Dr. Andreas Jacobs: Zunächst einmal geht es um die Fortführung der Rennen in Iffezheim, was nicht nur in Iffezheim von zentraler Bedeutung ist. Insbesondere für den gesamtdeutschen Galopprennsport hätte der Wegfall der Rennen in Iffezheim fatale Folgen. Darüber hinaus planen wir, durch Verbesserungen und Optimierungen eine Veranstaltung von Pferderennen zu schaffen, die uns alle begeistern soll, bestehendes Publikum halten, abgewandertes Publikum zurückgewinnen und neues Publikum ansprechen soll. Wir werden hier aber über die Jahre sehr behutsam unter Einbeziehung aller Kompetenzen vorgehen. Für Infront ist dies das erste Engagement im Pferdesport bzw. Pferderennsport. Infront engagiert sich in der Hoffnung, im Falle guter Erfahrungen und Erfolge in Baden-Baden sich danach bei weiteren, europäischen Rennveranstaltungen einzubringen.

GaloppOnline.de: In welchem Verhältnis ist Ihr Engagement mit dem Projekt German Racing zu verstehen?

Dr. Andreas Jacobs: Insgesamt finden in Iffezheim und in Köln zwei Projekte statt, die dem Galopprennsport in Deutschland sehr nutzen. Deshalb begrüße ich das Engagement aller Teilnehmer beider Projekte. Wir müssen an mehreren Orten zugleich handeln, dabei aber in die gleiche Richtung blicken. Das schließt natürlich gewisse Sachdiskussionen nicht aus, wichtig aber ist, dass die Richtung stimmt.

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