Mit J.A. Vogel

GaloppOnline.de: Sie sind, was die aktuelle Situation des Projektes „Galopp sucht mehr“ angeht, als Präsident des Neusser Reiter- und Rennvereins mit Sicherheit auf Ballhöhe. Wie stufen sie die Chancen ein, dass am 14. Juni im Neusser Rathaus das Jahrhundertprojekt abgesegnet wird?

Jan Vogel: Gut, wenn nicht sogar sehr gut. Wenn man allein berücksichtigt, dass allein das Baueinleitungsverfahren in weniger als eineinhalb Jahren durchgezogen wurde, dann bin ich äußerst optimistisch, dass das große Ding auch durchgezogen wird.

GaloppOnline.de: Axel Eichholtz, der Geschäftsführer der HBM sprach davon, dass man lediglich noch Feinabstimmungen zu bewältigen habe. Sehen Sie das ähnlich?

Jan Vogel: Die Herren wissen, wovon sie sprechen. Aber glauben Sie nicht, dass es sich bei Feinabstimmungen nur um sogenannte kleinere Dinge handelt. Allein das Thema Schütztenfest ist unverändert ein heißes. Oder auch das Thema Globe-Theater. Hier müssen zahlreiche Wünsche und Auflagen der Neusser Kulturdezernentin erfüllt werden. Hier wird ja schließlich nicht nur eine Arena gebaut, hier passiert ja viel, viel mehr. Der Begriff „Jahrhundertprojekt“ ist schon angebracht.

GaloppOnline.de: Das Neusser Hippodrom wurde für dieses Großprojekt auserwählt. Wieso ausgerechnet diese Anlage?

Jan Vogel: Es geht hier nicht nur um die Rennbahn. Es passt halt vieles zusammen. Vor allem diese Lage in unmittelbarer Nähe der Stadt, nur ein paar Gehminuten vom Geschäftstreiben der City entfernt. Auch für Businesskunden stimmt alles, die nahe Anbindung zur Messe Düsseldorf oder zum Düsseldorfer Airport. Und dann stellten die Verantwortlichen noch fest. dass keine Galopprennbahn soviel Freiflächen in unmittelbarer Stadtnähe besitzt, wie das Neusser Hippodrom.

GaloppOnline.de: Was ist, wenn die Sache am 14. Juni platzt?

Jan Vogel: Dann sieht es schlecht aus. Der Stadt Neuss ist hinlänglich bekannt, dass auch wir Geld brauchen. Uns ist es im Grunde egal, woher das Geld kommt. Ob aus der Wohnbebauung oder sonst woher.

GaloppOnline.de: Sind wir optimistisch und gehen davon aus, dass das Projekt realisiert wird, in welcher Rolle wird der Neusser Reiter- und Rennverein stehen?

Jan Vogel: Wir werden uns ganz sicherlich nicht kampflos zurückziehen. Ich denke, dass wir in den Status einer Betreiberrolle rücken. Sieht man von den Rennveranstaltungen ab, so sehen wir uns zwar nicht als der Event-Veranstalter, aber wir werden uns sicherlich oft mit ins Spiel bringen, wenn es um ähnliche Veranstaltungen geht.

GaloppOnline.de: Können Sie das konkretisieren?

Jan Vogel: Zum Beispiel der „Open Air Day“. Solche Tage locken viele Besucher an. Und da muss man in Zukunft auch eine Galoppveranstaltung integrieren. Dies haben wir versucht, es wurde aber aus diesem und jenem Grund abgelehnt. Unter den neuen Voraussetzungen sind solche kombinierte Veranstaltungen mit Sicherheit zu realisieren.

GaloppOnline.de: Bei dem Angebot, was in Zukunft auf und rund um die Bahn geboten wird, kann man wohl nicht mehr als reiner Winterbahnveranstalter auftreten?

Jan Vogel: Natürlich nicht. Wir werden uns selbstverständlich der völlig neuen Infrastruktur stellen. Wir planen zusätzliche Freitag- und auch kombinierte Gras- und Sandbahntage und streben insgesamt schon eine deutliche Verbesserung der Qualität an. Die Voraussetzungen, dass Menschen auf die Bahn kommen, sind ja absolut gegeben.

GaloppOnline.de: Sie denken dabei auch an die Multifunktionshalle, in der sich aus allen Bereichen und Sparten unzählige Leute praktisch die Klinke in die Hand geben?

Jan Vogel: Natürlich. Allerdings bleibt zunächst, was eine solche Mehrzweck- oder Multifunktiosnhalle angeht, festzuhalten, dass viele solcher Projekte auf wirtschaftlich wackeligen Beinen stehen. Aber bei diesem Projekt sehe ich eine große Chance, dass dies funktioniert. Es ist auch eine große Chance für die Allgemeinbevölkwerung der gesamten Region.

Bedenken Sie, dass allein die Turngemeinde Neuss rund 5000 Mitglieder hat. Und da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn man nicht den einen oder anderen für Galoppveranstaltungen gewinnen kann. Schließlich sehen diese Leute ja, welches Ambiente sie auf dem Neusser Hippodrom und durmherum vorfinden.

GaloppOnline.de: Aber auch in Neuss wird man allein mit dem Umsatz eines Renntages auch weiterhin kaum glücklich werden?

Jan Vogel: Da stimme ich Ihnen zu. Wir müssen über andere Dinge zu Geld kommen. Aber alleine schultert dies kein Rennverein. Man braucht Partner. Und da sehe ich in diesem Projekt „Galopp sucht mehr“ die ganze große Chance für uns. Wir können von diesen Synergie-Effekten nur profitieren.

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