GaloppOnline.de: Wie kam es zu Ihrer neuerlichen Tätigkeit als Geschäftsführer in Riem?
Horst Lappe: Herr von Boetticher hat mich gefragt, und ich habe ihm spontan zugesagt. Ich kann nur sagen, dass wir damals schon eng und gut zusammen gearbeitet haben. Ich freue mich sehr auf die zukünftigen Aufgaben, die wohl sehr viel aufwändiger sein werden, als ich zunächst dachte. Meine erste Aufgabe wird sein, am Ostermontag einen ordentlichen Saisonauftakt auf die Beine zu stellen.
GaloppOnline.de:Auch den bisherigen Geschäftsführer Rudi Oster kennen Sie bestens. Wird er in einer Funktion dem Münchener Rennverein erhalten bleiben?
Horst Lappe: Rudi Oster kenne ich schon sehr lange. Er kennt sich in Riem nicht nur bestens aus, sondern ist auch ein Kenner der Szene und Herausgeber des Galoppmagazins Turf. Ich würde es deshalb sehr begrüßen, wenn er dabei bliebe. Rudi ist ein sehr kompetenter Mann, mit dem ich mich sehr gut verstehe, den ich unbedingt im Boot halten will.
GaloppOnline.de: Sie haben in München in der Vergangenheit bereits einmal erfolgreich gearbeitet. Was waren damals die wichtigsten Eckpunkte in Ihrer Tätigkeit?
Horst Lappe: In der damaligen Zeit fiel z. B. die Aufwertung des Bayerischen Zuchtrennens von einer Gruppe-II- zur Gruppe-I-Prüfung, als das Rennen auch unter dem Patronat von Mercedes-Benz gelaufen wurde, dann das Integrieren des Buchmachergeschäftes (Springer) auf der Bahn, sowie die Renovierung der Sandbahn als einige Beispiele.
GaloppOnline.de: Und welche Ziele sehen Sie in München für die Zukunft?
Horst Lappe: Das Kernziel muss heißen, dass die Rennbahn in München langfristig überlebt. Dabei gilt es, die Qualität, von der Gastronomie bis zum Ordnungsdienst, die einer modernen Rennbahn entspricht, zu erhöhen. Daneben brauchen wir neue Besitzer, die ihre Pferde nach München stellen. Trainingsstandort und Zuschauerbereich bedürfen mehr Mittel. Zugegeben, keine leichten Aufgaben, aber die Zuschauer kommen dann zu einer der schönsten Rennbahnen Deutschlands, wenn der sportliche Wert steigt.
GaloppOnline.de: Werden Sie in Zukunft Ihre bisherige Tätigkeit als Mitinhaber einer Model- und People-Agentur in Personalunion fortsetzen?
Horst Lappe: Ja, aber mein Hauptaugenmerk wird auf dem Rennverein liegen, diesen weiter nach vorne zu bringen.
GaloppOnline.de: Und für eine sportliche Wertsteigerung wollen Sie jetzt die ersten Schritte machen. Man hört, Sie seien an weiteren Gruppe-Rennen in München interessiert?
Horst Lappe: Das ist richtig. Wir wollen den Standort München sportlich weiter aufwerten. Herr von Boetticher hatte diese Idee. Wir werden am Mittwoch nach Köln fliegen. Am Rande der Tagung der Rennvereine werden wir Gespräche dahingehend führen. Es ist wohl so, dass sowohl das Benazet-Rennen (Gr. III) über 1200 Meter, das für Köln geplant ist, als auch der Rheinland-Pokal (Gr. I) von Kölner Seite her zur Disposition stehen. Wir stehen jedenfalls bereit, das erstgenannte Rennen am 1. Mai bzw. den Rheinland Pokal am 12. August auszutragen. Gespräche sollen am kommenden Mittwoch geführt werden. Bezüglich der nicht unerheblichen Kosten, die Gruppe-Rennen mit sich bringen, sind wir dahingehend zuversichtlich, diese durch Sponsorengelder decken zu können. Die Leute kommen doch zu den Rennen, wenn wir ihnen sportlich etwas bieten. Das gilt nicht minder für die Medienaufmerksamkeit.
GaloppOnline.de: Das heißt, es kämen dann insgesamt fünf Gruppe-Rennen in München zur Austragung?
Horst Lappe: Genau, wir planen mit dreizehn Renntagen und haben zudem das Bestreben, diese mit dem ein oder anderen zusätzlichen Höhepunkt aufzuwerten.
GaloppOnline.de: Wie schnell lässt sich denn der geplante Grundstücksverkauf realisieren, damit die dringend benötigten Gelder frei werden?
Horst Lappe: Es lässt sich aktuell schwer beantworten, in welchem Zeitrahmen dies möglich werden kann. Das A und O ist in diesem Zusammenhang, dass gründlich und schnell verhandelt wird. Es wird aber sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen.