Mit H.G. Wernicke

GaloppOnline.de: Gab es keine Überlegungen Ihrerseits mit Night Magic zu züchten?

Hans-Gerd Wernicke: Nein, ich hege keine Ambitionen zu züchten. Jedes Pferd ist verkäuflich. Aber bei Night Magic ist das schon etwas Besonderes, Spezielles gewesen.

GaloppOnline.de: Night Magic haben Sie also mittlerweile verkauft?

Hans-Gerd Wernicke: Bis Anfang der Woche nach dem Badener Laufen konnte ich noch keinen Vollzug melden. Das sollte eine ganz stressige Woche werden. Die Telefondrähte glühten ganz schön. Geplant war nach Paris zu reisen, um die Verträge zu unterzeichnen.

GaloppOnline.de: Und mittlerweile?

Hans-Gerd Wernicke: Night Magic wurde am 7. September 2011 an Herrn Katsumi Yoshida, Northern nach Japan verkauft. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

GaloppOnline.de: Was sind die wichtigsten Bedingungen für einen Verkauf gewesen?

Hans-Gerd Wernicke: Fakt ist, dass die Stute keinesfalls für andere Interessen Rennen bestreiten wird, das ist eine absolute Grundbedingung meinerseits. Ich finde es im Übrigen sehr bedauerlich, dass es für Night Magic kein einziges Angebot aus Deutschland gegeben hat. Ich wäre bereit gewesen, Abstriche zu machen, wenn wir eine solche Topstute der deutschen Zucht hätten erhalten können

GaloppOnline.de: Das war damals 2007 schon eine spannende Angelegenheit, als Sie die Stute für 43.000 Euro auf der BBAG-Jährlingsauktion erstanden haben?

Hans-Gerd Wernicke: Das kann man wohl sagen. Stellen Sie sich vor, sie kaufen Lose aus einer Trommel. Für viele Menschen ist dieser Betrag schließlich ein kleines, wenn nicht großes Vermögen. Und um ehrlich zu sein, wer konnte ahnen, dass ich den Hauptgewinn ziehe.

GaloppOnline.de: Das waren sicher unbeschreibliche Momente, die Sie in Night Magics Karriere erleben durften?

Hans-Gerd Wernicke: Ja, sicher. Die Stute hat uns mit ihrer unbändigen Galoppierfreude den Traum erfüllt, den ich geträumt habe. Zum Trainer habe ich einmal gesagt, dass ich die deutsche Nationalhymne nach einem Gruppe-Sieg hören möchte, dieser Wunsch ging mehrfach in Erfüllung, es waren wirklich magische Augenblicke, die sie uns beschert hat. Diese Euphorie hat sich auf das gesamte Team übertragen. Ich habe aktuell wieder neue Jährlinge in Baden eingekauft, darunter mit Night Wish den rechten Bruder von Night Magic. Auch dies war ein höchst emotionaler Kauf, das gebe ich gerne zu.

GaloppOnline.de: Wie sieht Ihr zukünftiges Engagement im Galopprennsport aus?

Hans-Gerd Wernicke: Aktuell habe ich 22 Pferde bei Wolfgang Figge im Training. Ich nehme mir, wenn möglich, zumindest einen Tag in der Woche frei, um meine Pferde zu besuchen, ich brauche diese räumliche Nähe, auf der anderen Seite muss natürlich auch das Geld verdient werden, um sich ein solches Hobby leisten zu können. Und es bereitet mir natürlich jede Menge Freude, die eigenen Pferde laufen zu sehen.

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