Mit H. Wernicke

GaloppOnline.de: Herr Wernicke, wie fühlen Sie sich nach dem Diana-Sieg?

Hans-Gerd Wernicke: Ich bin überglücklich, das ist klar. Einen Klassiker zu gewinnen ist einfach einmalig und ich bin mir dessen auch vollauf bewusst. Night Magic ist eine tolle Stute und heute hat jeder gesehen, welche außergewöhnliche Klasse sie besitzt.In meinen augen ist sie ein Jahrhundertpferd.

GaloppOnline.de: Begehrlichkeiten aus dem Ausland soll es schon vor dem Start im Preis der Diana gegeben haben. Der Preis dürfte nun weiter gestiegen sein oder?

Hans-Gerd Wernicke: Wissen Sie, glücklicherweise bin ich in der komfortablen Situation, dass ich Galopprennpferde zum Spaß und zur Freude besitze und mir daher über einen Verkauf zwar in aller Ruhe Gedanken machen kann, denn es gibt Anfragen, aber nicht handeln muss. Das Ganze ist eben eine Herzensangelegenheit und daher spielen nicht nur monetäre Überlegungen eine Rolle.

GaloppOnline.de: Sondern?

Hans-Gerd Wernicke: Es entwickelt sich im Laufe der Zeit auch eine emotionale Bindung zu den Pferden und auch zum ganzen Rennstall, denn ich bin mit viel Herzblut bei der Sache. Es macht mir ungeheuer Spaß, meine Pferde auf der Rennbahn zu sehen. Egal, ob es um das ganz große Geld geht oder auch mal in kleineren Rennen.

GaloppOnline.de: Gerade im Bezug auf den züchterischen Marktwert ist der Gewinn eines Klassikers immer bedeutend. Wie beurteilen sie das?

Hans-Gerd Wernicke: Fraglos ist das so. Aber ich hege keinerlei Ambitionen zu züchten. Jedes Pferd ist verkäuflich. Aber bei Night Magic muss der Käufer schon ganz tief in die Tasche greifen.

GaloppOnline.de: Sie haben Ihre Pferde bei Wolfgang Figge in München in Training. Der Standort könnte durch den großen Erfolg nun Wiederbelebung finden.

Hans-Gerd Wernicke: Das hoffe ich sehr. Es ist der Beweis, dass man in München richtige Rennpferde formen kann. Ein großes Kompliment geht an dieser Stelle auch an Trainer Wolfgang Figge, den ich für einen ausgezeichneten Pferdemann halte. Seit meinen Anfängen im Galopprennsport unterstütze ich Herrn Figge und war immer von seiner ausgeprägten Fachkompetenz überzeugt. Mit Karoly Kerekes haben wir auch einen erstklassigen Jockey am Stall.

GaloppOnline.de: Wann haben Sie Night Magic erworben?

Hans-Gerd Wernicke: Sie hat mir auf der Badener Jährlingsauktion im Jahr 2007 gut gefallen ganze 43.000 Euro gekostet und meine Familie hat damals noch gesagt, wie man so viel Geld für Rennpferde ausgeben kann.

GaloppOnline.de: Wo sehen Sie die Gründe für die tolle Bilanz in diesem Jahr bei Wolfgang Figge?

Hans-Gerd Wernicke: Die Arbeitsbedingungen haben sich am Stall sehr verbessert. Herr Figge ist angestellter Trainer beim Rennpferde Trainings Center GmbH, das von mir ins Leben gerufen wurde. Wir haben in der näheren Vergangenheit viel investiert, um optimale Bedingungen zu schaffen und ich möchte sagen, dass uns das gut gelungen ist. Denn nicht nur meine Pferde haben Erfolg. Ich denke auch an Lady Alida, die für den Stall in Italien ein Gruppe III-Rennen gewinnen konnte.

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