Mit Filip Minarik

GaloppOnline.de: Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Titel nach 2005. Was bedeutet Ihnen dieses Championat?

Filip Minarik: Sehr viel. Man hat ja auch gesehen, wie es die Leute begeistert hat. Alex Pietsch war ein sehr harter Konkurrent. Wir haben alles aus uns rausgeholt, sind überall hingefahren. Davon lebt der Sport doch auch. Und wie schwer es oft war, beweist doch das Finale, wo wir beide kein einziges Rennen gewonnen haben.

GaloppOnline.de: Bei der Championatsehrung freute sich ein Mann ganz besonders, nämlich Hein Bollow. Das schien auch für ihn ein besonderer Moment zu sein?

Filip Minarik: Ja, das kann man wohl sagen. Das war schon ein besonderer Moment. Er verfolgt genaustens meine Ritte, ist immer auf dem Laufenden. Und das mit 91 Jahren. Er ist mein größter Fan, worauf ich ganz besonders stolz bin.

GaloppOnline.de: Gab es schon Rückmeldungen aus Ihrer Heimat Tschechien?

Filip Minarik: Die Fachpresse hat dies alles begleitet und sehr umfangreich berichtet. Die Familie hat alles im Internet mitverfolgt. Ansonsten bin ich so bekannt in Tschechien nicht, um sagen wir mal für eine Sportlerwahl nominiert zu werden.

GaloppOnline.de: Sie haben mit 81 Siegen in Deutschland und acht im Ausland fast eine Million Euro Preisgeld gewonnen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Erreichten Ihrer Karriere, auch im Hinblick auf mittlerweile 1439 Gesamtsiege?

Filip Minarik: Sehr zufrieden, obwohl die Zeiten härter geworden sind. Ich glaube es war eine der intensivsten Rennzeiten, seit ich 1996 bei Martin Rölke damals in Deutschland angefangen habe. Wir reisen schließlich, um zu reiten. Es war aber auch eine Saison ohne große Highlights, das klingt irgendwie komisch, wenn man fünf Grupperennen gewonnen hat. Doch insgesamt lief es für mich anfangs sehr durchwachsen.

Filip Minarik: Bedanken möchte ich mich besonders bei allen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, wobei mein Chef Peter Schiergen, das Gestüt Schlenderhan oder auch Christian Sprengel stellvertretend für alle stehen.

GaloppOnline.de: Was waren denn die Herausgucker 2011?

Filip Minarik: Es fing an u.a. mit Libretto in St. Moritz, König Concorde, Navarra Queen für den eigenen Stall, Mighty Mouse, Sinnermann, Theo Danon, Shamalgan, Nafar, Acacalia, Silvaner, Staying Alive, Alianthus, Ohne Tadel, um nur die wichtigsten zu nennen..

GaloppOnline.de: Das heißt jetzt ist die Batterie auch mal leer bei Filip Minarik, um Urlaub zu machen?

Filip Minarik: Es hat schon in den vergangenen Wochen sehr viel Energie gekostet, weil wir so ein spannendes Kopf an Kopf-Rennen hatten. Kompliment in diesem Zusammenhang noch mal an Alex Pietsch, der nicht locker gelassen hat. Urlaub steht ab 9. Januar auf dem Programm, wir werden zwei Wochen nach Phuket fliegen, um den Akku wieder aufzuladen.

GaloppOnline.de: Worauf legen Sie Ihr Hauptaugenmerk 2012?

Filip Minarik: Wenn ich gesund bleibe, werde ich noch mehr reisen müssen. Die Zukunft liegt wohl auch bei den PMU-Rennen. Es geht immer weiter, hoffentlich auch in Deutschland, so schlecht wie viele den Sport hier reden, ist er meines Erachtens nicht.

GaloppOnline.de: Macht man sich mit 36 schon Gedanken, was danach kommt?

Filip Minarik: Nein, ehrlich gesagt nicht, es macht mir soviel Spaß im Moment, zumal es sehr gut läuft insgesamt.

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