Mit F. Minarik

GaloppOnline.de: Hatten Sie vor einigen Wochen gedacht, dass das Championat 2009 für Sie noch einmal möglich werden könnte?

Filip Minarik: Ehrlich gesagt nicht. Aber ich freue mich riesig darüber, dass ich jetzt noch einmal die Chance bekommen habe, um das Championat zu kämpfen. Und ich werde wieder bis zum letzten Rennen des Jahres alles geben.

GaloppOnline.de: Am Sonntag gelang Eduardo Pedroza ein Treffer mehr. Wie sehen Sie die Chancen, ihn noch einzuholen?

Filip Minarik: Eddy ist momentan zwei Punkte voraus. Wenn der Fall „Bella Platina“, ich habe mit der Stute in Hannover gewonnen und sie wird wohl disqualifiziert werden, abgeschlossen ist, gehe ich davon aus, dass es vier Punkte werden. Eddy ist also der Favorit auf den Titel. Aber es ist sicher zum aktuellen Zeitpunkt noch alles offen.

GaloppOnline.de: Wird Ihr Stall Ihnen auf Sand noch Unterstützung geben? Oder auf welche Kontakte/Ställe können Sie setzen?

Filip Minarik: Mein Stall Asterblüte hat mich das gesamte Jahr über stark unterstützt, wofür ich sehr dankbar bin. Auch das Gestüt Schlenderhan und Baron von Ullmann haben mich toll unterstützt. Beide Ställe haben aber natürlich andere Ziele als die Rennen auf Sand im Winter. Daher muss ich im Winter improvisieren und hoffe auf viele gute Ritte.

GaloppOnline.de: Hat der Titel eine ähnliche Bedeutung für Sie wie 2005?

Filip Minarik: Ein Champion-Titel ist immer etwas Besonderes. Aber die gleiche Bedeutung wie damals hätte ein Sieg nicht ganz. Das erste Championat nimmt einen besonderen Stellenwert ein und war mir damals unheimlich wichtig. Dieses Mal ist es anders. Mitte der Saison sah es so aus, als wäre Eddy schon sicher Champion, und wir beide wollten im Dezember schon aufhören zu reiten und in Winterpause gehen. Wir sind den Sandbahn-Fans und unserem Sport aber schuldig, jetzt bis zum Ende zu reiten und einen tollen „Fight“ um das Championat abzuliefern. Eddy ist einer meiner besten Freunde, was die Sache noch spannender macht.

GaloppOnline.de: Wie fällt Ihre bisherige Saisonbilanz aus? Was waren die Highlights?

Filip Minarik: Ich bin mit der Saison sehr zufrieden. Sowohl die Anzahl der Sieger, als auch die Sieger in besseren Rennen stimmen. Der Höhepunkt war natürlich der Erfolg mit Irian in den 2000 Guineas in Köln. Ein Klassiker bleibt ein Klassiker. Dazu kommen noch acht Listensiege, die ebenfalls zu nennen sind. Das Fazit würde somit auch als Vize-Champion stimmen. Aber wie gesagt, ich greife für das Championat ja noch voll an.

GaloppOnline.de: Sie galten früher als „enfant terrible“. Haben Sie aus diesen Erfahrungen der Vergangenheit gelernt?

Filip Minarik: Sie spielen hierbei sicher auf Äußerungen in der Öffentlichkeit in der Vergangenheit an. Mich deswegen gleich als „enfant terrible“ zu bezeichnen, ist vielleicht etwas viel. Ich trage mein Herz nur eben auf der Zunge und nenne Dinge beim Namen.

Ist Philip Lahm ein „enfant terrible“, nur, weil er kritische Themen öffentlich anspricht? Sicher hätte ich in der Vergangenheit das ein- oder andere Thema zunächst intern ansprechen müssen, aber generell offenes Auftreten im und vor allem für den Rennsport sind eben meine Art und werden es auch immer bleiben. Ich habe das Glück, einen guten Freundeskreis im Rennsport zu haben. Die passen schon auf mich auf.

GaloppOnline.de: Werden Sie über Winter durchreiten? Ist ein Asien-Trip geplant?

Filip Minarik: Ich hoffe, dass das Championat bis zuletzt spannend bleiben wird. Ich werde daher definitiv bis zum 31.12 weiter reiten, um am 5. Januar dann zusammen mit meiner Freundin in den Flieger in Urlaub steigen. Es war eine lange und sehr harte Saison, man darf nicht vergessen, dass die Samstag-Renntage fast ausschließlich noch im Osten stattfinden und die langen Reisen irgendwann schon an die Substanz gehen.

GaloppOnline.de: Haben Sie schon ein Derby-Pferd für 2010 in Ihrem Stall entdeckt?

Filip Minarik: Der Stall ist glaube ich sehr gut für das kommende Jahr aufgestellt, und es gibt einige Pferde im Stall, die Richtung Blaues Band marschieren werden. Für eine Vorhersage ist es noch zu früh. Ich weiß, dass Ihre Leser immer auf Namen schon um diese Jahreszeit brennen. Da will ich mal nicht so sein und wenn Sie mich jetzt festnageln, nenne ich Cabimas, da ich ihn zweimal geritten habe und er mir zweimal gut gefallen hat. Ein richtiger Steher und einer für Hamburg.

GaloppOnline.de: Wo verbringt Filip Minarik Weihnachten und Silvester?

Filip Minarik: Weihnachten und Silvester werden bei mir eher ruhig über die Bühne gehen. Ich habe in diesem Jahr schon genug gefeiert. Zum Beispiel bei den Meetings in Bad Harzburg und Bad Doberan. Da war sehr gute Stimmung, die einen fast an alte Zeiten erinnert hat. Diese Meetings haben richtig Spaß gemacht. Das sind Termine in meinem Kalender, die sind wichtiger als Weihnachten oder Silvester.

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