Mit E.-A. Wahler

GaloppOnline.de: Die juristische Auseinandersetzung des Renn-Clubs mit Günther Gudert ist vom Tisch. Was genau ist passiert?

Eugen-Andreas Wahler: Die beteiligten Anwälte haben einen außergerichtlichen Vergleich unterschrieben. Damit ist die Sache erledigt und wir können uns anderen Dingen zuwenden.

GaloppOnline.de: Das heißt, dass die fristlose Kündigung zurückgenommen wurde und Gudert eine Abfindung gezahlt wurde?

Eugen-Andreas Wahler: Ein außergerichtlicher Vergleich bedeutet immer, dass beide Seiten zurückstecken müssen.

GaloppOnline.de: Wird die Position des Generalsekretärs neu besetzt?

Eugen-Andreas Wahler: Festzuhalten ist, dass wir mit Ilona Vollmers eine Geschäftsführerin hatten und unverändert haben werden. In naher Zukunft dürfte sich in diesem Bereich personell nicht viel tun, doch ausgeschlossen ist nicht, dass wir wieder jemand einstellen.

GaloppOnline.de: Die finanzielle Lage ist schwierig, es ist von Schulden in der Höhe von einer Million Euro die Rede. Wie soll es weitergehen?

Eugen-Andreas Wahler: Wir müssen den Rotstift konzeptionell ansetzen. Es reicht einfach nicht, ein Zelt vielleicht etwas kleiner zu bauen oder das eine oder andere Rennen zu streichen. Da muss mehr geschehen.

GaloppOnline.de: Franz Günther von Gaertner soll eine zugesagte Bürgschaft in Höhe von 500.000 Euro wieder zurückgezogen haben, auch aus Verärgerung über die Vorgänge in den letzten Wochen. Wie sehen damit die finanziellen Perspektiven aus?

Eugen-Andreas Wahler: Es gibt am Donnerstag einen Termin bei der HSH Nordbank, unserer Hausbank, den ich mit Herrn Darboven wahrnehme. Dort werden weitere Weichen gestellt.

GaloppOnline.de: Es soll Pläne geben, gewisse Bereiche, wie etwa die Sponsorenbetreuung, auf andere Schultern zu verteilen.

Eugen-Andreas Wahler: Angedacht ist, dass der Renn-Club sich künftig nur noch um renntechnische Belange kümmert. Ausschreibung, Geläuf, Toto, Wetten und so fort. Eine von uns beauftragte Agentur könnte sich um PR-Maßnahmen, gesellschaftliche Dinge, den Aufbau der Zelte und die Betreuung der Sponsoren kümmern. Es hat da auf der Mitgliederversammlung Proteste gegeben, dem aber entgegenzuhalten ist, dass so etwas anderswo sehr gut funktioniert.

GaloppOnline.de: Wie könnte das personell aussehen?

Eugen-Andreas Wahler: Es gibt einen Vorstandsbeschluss, dass zukünftig mit Volker Wulff zusammengearbeitet werden könnte. Er führt eine Marketing-Agentur mit dem Namen En Garde, ist Veranstalter des Spring-Derbys in Klein Flottbek, das in der letzten Zeit erheblich an Bedeutung gewonnen hat.

GaloppOnline.de: Ist eine Kooperation mit anderen Rennvereinen vorgesehen?

Eugen-Andreas Wahler: Wir werden insbesondere im technischen Bereich eng mit Baden-Baden zusammenarbeiten, um Einsparpotenziale zu nutzen. Bewegliche Rails und Monitore etwa können von beiden Rennbahnen genutzt werden.

GaloppOnline.de: Soll Klaus Zellmann, der auf diesem Gebiet offenbar in Baden-Baden höchst erfolgreich ist, auch über die Bücher in Hamburg schauen?

Eugen-Andreas Wahler: Warum denn eigentlich nicht. Unsere Bücher sind ja keine Geheimnisse. Wir sind bekanntlich unseren Mitgliedern verantwortlich und ob nun vierhundert oder vierhundert und eine Person da hinein schauen, ist doch eigentlich ziemlich egal. Wenn wir dadurch einen positiven Effekt haben, ist das doch nur gut.

GaloppOnline.de: In diesem Jahr ist die Diana zum ersten Mal in Hamburg gelaufen worden, nicht einmal mit einem schlechten Ergebnis. Wird es trotz der finanziellen Probleme eine Wiederholung geben?

Eugen-Andreas Wahler: In jedem Fall. Das Diana-Meeting steht nicht zur Disposition. Und auch das Derby-Meeting soll zunächst einmal wie gehabt über die Bühne gehen. Es bleibt sich, bezogen auf die Infrastruktur, letztlich gleich, ob wir nun sieben oder acht Renntage bei diesem Meeting durchführen. Unser Schatzmeister argumentiert immer, dass sich dadurch sogar die Festkosten besser verteilen ließen

GaloppOnline.de: Faktisch führen sie ja schon die Geschäfte, werden Sie demnächst auch offiziell Präsident des Hamburger Renn-Clubs?

Eugen-Andreas Wahler: Darüber haben wir uns ernsthaft noch keine Gedanken gemacht.

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