Mit Dr. Frank
Joyeux

GaloppOnline.de:
Sie haben erstmals keinen Sponsor für den Großen Preis. Wie wird das Rennen finanziert?

Dr. Frank Joyeux:
Das Rennen geht zwar ohne Titelsponsor über die Bühne, aber die Durchführung ist dennoch gesichert. Wir konnten die nötigen Beträge durch Sponsoring des Rahmenprogramms und eine 100 prozentige Auslastung der neuen Hospitality-Bereiche auf der Bahn. Bei der Akquise des Titelsponsors müssen wir uns am Global Sponsor der World Series orientieren. Bis zum Großen Preis konnte in dieser Frage allerdings noch keine Entscheidung getroffen werden.

GaloppOnline.de:
Wie sehen Sie die Bedeutung des Rennens?

Dr. Frank Joyeux:
Mit diesem Rennen bewegen sich die Internationalen Galopprennen Baden-Baden, die auf eine mehr als 140-jährige Tradition zurückblicken können, und mit ihnen der gesamte deutsche Galopprennsport sowie natürlich der Große Preis von Baden seit nunmehr zwei Jahren in einer neuen Dimension. Die Prüfung ist zum Mega-Ereignis überhaupt geworden. Es geht nun um Rennpreise in Höhe von 870.000 Euro, von denen der Sieger 500.000 Euro erhält. Mehr gibt es keinem anderen Rennen in Deutschland zu gewinnen. Die Super-Dotierung und die über einen längeren Zeitraum nachgewiesene Qualität des Rennens waren Voraussetzungen für die Aufnahme des Rennens in die World Series.

GaloppOnline.de:
Wie ist in diesem Jahr die Medienresonanz?

Dr. Frank Joyeux:
Noch nie zuvor haben sich so viele Journalisten akkreditiert. National wie international wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Wenige Tage vor Beginn der Großen Woche haben sich mehr als 180 Pressevertreter akkreditieren lassen, und täglich kommen neue hinzu. Alles deutet darauf hin, dass am Ende weit mehr als 200 Medienvertreter dabei sein werden.

GaloppOnline.de:
Wie viele TV-Stationen sind mit von der Partie?

Dr. Frank Joyeux:
Über 200 TV-Sender übertragen das Rennen, unter anderem auch über ESPN in den USA. Kommentator des so genannten World Feed ist wieder Chris Lincoln, the voice of racing in Amerika. David Conolly-Smith, in München lebender britischer Rennsport-Experte, wird ihm assistieren. Der französische Pferderennkanal Equidia wird neben der Direktübertragung des Grand Prix noch ein zwölfminütiges Magazin über die Rennen in Baden-Baden senden.

GaloppOnline.de:
Wer zeigt den Großen Preis in Deutschland?

Dr. Frank Joyeux:
Live wird das Rennen bei der n-tv-Telewette und vermutlich bei Premiere World im Pay-TV zu sehen sein. Einen breiten Raum nehmen die Große Woche und der Große Preis auch im Regionalprogramm des SWR ein. Das gilt auch für den Audio-Bereich, in dem der SWR über seine verschiedenen Programme über Iffezheim berichten wird. Und das tun natürlich auch die privaten Stationen der Region und überregional, wobei der Internationale Club einmal mehr einen Audio-Service mit vorproduzierten Themen anbietet.

GaloppOnline.de:
Mit welchen Pferden rechnen Sie im Großen Preis?

Dr. Frank Joyeux:
Wir hoffen auf das Treffen der drei deutschen Derby-Sieger aus den letzten drei Jahren, Samum, Boreal, Next Desert. Samum hat ja hier auch vor zwei Jahren den Großen Preis von Baden gewonnen, als das Rennen zum ersten Mal im Rahmen der World Series ausgetragen wurde. Aus nationaler Sicht wäre das der Knaller schlechthin, der jeden wirklichen Turf-Enthusiasten elektrisieren wird. Über die Weltserie und die gigantische Dotierung kommt ja auch noch das internationale Element hinzu. Noch ist die Liste der ausländischen Cracks, die in Iffezheim eine Nennung bekommen haben und antreten könnten, groß. Bis zur endgültigen Starterangabe wird sich diese Liste lichten, doch kann man schon jetzt von einem Feld von zehn bis zwölf Pferden mit absoluten Supercracks ausgehen.

GaloppOnline.de:
Hat sich am Programmablauf etwas geändert?

Dr. Frank Joyeux:
Nein, wir werden an allen sechs Tagen Sport auf höchstem Niveau anbieten, täglich gibt es ein Gruppe-Rennen. Gleich am Freitag gibt es mit dem Preis der Sparkassen-Finanzgruppe, der JRA-Trophy und dem Ferdinand Leisten-Gedächtnisrennen drei hochkarätige Prüfungen. Am Mittwoch haben wir zwei Araber-Prüfungen. Durch die zusätzlich ausgeschriebenen Rennen ist sichergestellt, dass wir an jedem Tag mindestens neun Rennen haben, es werden häufiger auch zehn werden. Am Mittwoch wollen wir nicht mehr als elf durchführen. Insgesamt sind bei uns 270 Nennungen eingegangen, das ist ein neuer Rekord.

GaloppOnline.de:
Wann werden die Rennen beginnen?

Dr. Frank Joyeux:
Wir haben uns dazu entschlossen, den Start des ersten Rennens an jedem Veranstaltungstag wieder auf 14 Uhr zu legen. aus dem Grund, dass wir nicht ausschließen können, dass es auch an den Wochentagen zehn Rennen gibt.

GaloppOnline.de:
Sie wollen noch eine ungewöhnliche Schallmauer durchbrechen?

Dr. Frank Joyeux:
Seit Wiederaufnahme des Rennbetriebs nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1951 wird auf der Rennbahn in Iffezheim, nach DM-Währung gerechnet, die eine milliardste Mark am Totalisator eingezahlt. Das ist eine Marke, die auch nicht annähernd von den anderen umsatzträchtigen Rennbahnen in Deutschland wie Köln, Hamburg, Düsseldorf, Dortmund oder München erreicht wird. Das unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der Turfveranstaltung in Baden-Baden für den gesamten deutschen Rennsport, aber auch für Baden-Baden selbst und die Region. Um diese eine Milliarde Mark zu erreichen, müssen die Wetter jetzt nur noch 2,373 Millionen Mark oder 1,213 Millionen Euro an die Wettschalter tragen. Nach menschlichem Ermessen sollte das schon im achten oder neunten Rennen des Eröffnungstages der Fall sein. Von dieser einen Milliarde Mark kamen im übrigen 750 Millionen Mark als Wettgewinne wieder zur Ausschüttung.

GaloppOnline.de:
Auch die Gemeinde Iffezheim trägt die Veranstaltung in besonderem Maße…

Dr. Frank Joyeux:
In der Tat. Das zeigt sich schon an der Tatsache, dass der neue Bürgermeister Peter Werler sich einen seit seiner Kindheit gehegten Traum erfüllen möchte: Er will einmal auf einem Vollblüter über die Bahn jagen. Am ersten Sonntag ist es soweit. Die Iffezheimer Trainer und der Internationale Club haben sich diesem Ansinnen nicht verschlossen. Allein wird er den Ritt nicht absolvieren. Zum einen begleitet ihn Peter Banzhaf, der renntechnische Direktor des Clubs, selbstverständlich auch auf einem Vollblüter, und Jockey-Ass Andreas Suborics gibt aktive Hilfe. Start zu diesem denkwürdigen Galopp ist um 12.45 Uhr. Die drei werden dann unter Trainingsbedingungen einen leichten 1400 Meter-Arbeitsgalopp absolvieren. Bürgermeister Werler wird standesgemäß die Rennfarben des Galoppclub Iffezheim tragen.

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