Mit A, de Vries

‚Lucky Strike war ein Superpferd‘

GaloppOnline.de: Noch einmal ein echtes „Highlight“ mit Turning Light. Hatten Sie damit gerechnet?

Adrie de Vries: Nein, das war schon eine Überraschung. Umso größer natürlich die Freude nachdem alles so geklappt hat.

GaloppOnline.de: Die Stute hat nur ein Auge, war es ein Problem, sie zu reiten?

Adrie de Vries: Ein Problem nicht. Zwar hing sie im Finish etwas zu der Seite, wo sie sehen kann, aber das war nicht so schlimm. Wichtig war, dass die Französin innen von uns angriff, so zog sie noch einmal schön an. Wenn sie außen von uns gewesen wäre, wäre die Sache vielleicht anders ausgegangen. Der Rennverlauf war optimal, es war schön, dass die Stute mit einem solchen Sieg nun in die Zucht geht.

GaloppOnline.de: Wie würden Sie die diesjährige Saison rückblickend bewerten? Sind Sie zufrieden mit dem Jahr 2006?

Adrie de Vries: Ich habe vier Grupperennen gewonnen, drei in Deutscgland, eines in Italien. Zudem habe ich große Rennen mit dem Araber Robbie gewonnen. Ich denke, da kann ich schon zufrieden sein, auf jeden Fall.

GaloppOnline.de: Keines der vier Grupperennen haben Sie jedoch für den eigenen Stall gewonnen. Hatte man sich da, beispielsweise mit Lucky Strike oder Lucky Galic nicht mehr ausgerechnet?

Adrie de Vries: Natürlich hätten wir gerne mit Ihnen auch Grupperennen gewonnen. Aber Lucky Strike ist acht Jahre alt, irgendwann ist es nun einmal so, dass Schluss ist. Er war ja immer noch in allen Grupperennen platziert. Er war ein Superpferd über all die Jahre. Lucky Galic ist mittlerweile kastriert worden, er kann hoffentlich noch einiges nachholen.

GaloppOnline.de: Wie sieht Ihre Zukunft aus. Bleiben Sie weiterhin am Stall von Andreas Trybuhl?

Adrie de Vries: Ja, ich werde auch im nächsten Jahr bei Andreas Trybuhl sein, 3 Tage reite ich dort aus, einen Tag bei Hans Blume in Heumar. Mit beiden Trainern klappt die Zusammenarbeit ausgezeichnet.

GaloppOnline.de: Sehr häufig sieht man sie aber immer noch auf den Pferden von Lucien von der Meulen.

Adrie de Vries: Ja, Luc und ich sind schon seit vielen Jahren befreundet. Wenn ich frei bin reite ich sehr gerne für ihn. Er hat zwar in erster Linie Handicapper, aber die sind auch sehr erfolgreich. Ich fahre auch wie schon früher immer noch mit ihm zu Auktionen, nach England beispielsweise, wo ich ihn dann beim Pferdekauf berate.

GaloppOnline.de: Im letzten Jahr waren Sie der erfolgreichste Jockey während der Winterrennen auf der Sandbahn. Ihr Fight mit Filip Minarik um das deutsche Jockeychampionat begeisterte die Turffans. Wird man Sie auch in diesem Winter auf Sand im Einsatz sehen, oder gehen Sie, wie manch andere Jockeys auch, ins Ausland?

Adrie de Vries: Zunächst werde ich schon auf Sand reiten, doch mit unserem Araber Robbie planen wir einen Start Ende Dezember in Quatar. Wenn dort alles klappt, wird er auch in Dubai starten. Dann werde ich dort bleiben und ihn auf die Rennen vorbereiten.

GaloppOnline.de: Dubai ist für Sie aber kein Neuland.

Adrie de Vries: Nein, ich bin von 1991 bis 1996 dort gewesen, habe dort Rennen geritten und in einem Jahr sogar dort auch 10 bis 12 Araber trainiert. Das war damals möglich, dass man reiten und trainieren durfte. Ich kenne mich daher schon in Dubai aus.

GaloppOnline.de: Sie wohnen immer noch in Sevenum in Holland, ist die Fahrerei zur Arbeit bzw. den Rennen ein Problem?

Adrie de Vries: Nein, ich fahre ja auch nur gut eine Stunde bis nach Köln, das ist alles kein Problem. Ich habe hier meine Familie, meine Freunde, fühle mich sehr wohl. So soll es auch bleiben.

GaloppOnline.de: Wie sind die Perspektiven am Stall für das Jahr 2007?

Adrie de Vries: Da bin ich sehr optimistisch, wir haben gute junge Pferde. Ich denke da vor allem an Le Big, der ja sehr gut gewonnen hat und sich sicher noch richtig verbessern wird, und die Stute Lucky Millionaire, die in Düsseldorf gut gewonnen hat und in Baden-Baden mit der Kursführung nicht so zurecht kam.

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