GaloppOnline.de: Wie gefällt es Ihnen in Iffezheim und wie kam es überhaupt zu diesem Engagement in Deutschland?
Daniele Porcu: Sehr gut, danke der Nachfrage. Ich habe das Angebot von Mirek Rulec gerne angenommen, nachdem ich mit Ashantee in Bremen das Gruppe-Rennen gewonnen hatte. Ich suchte nach meiner Mailänder Zeit eine neue Herausforderung, um beruflich weiter zu kommen. In Mailand sind mit Demuro, Rispoli und Vargiu die Top-Postionen besetzt. Ich sehe das hier bei Auenquelle als große Chance weiter nach vorne zu kommen, vielleicht auch verstärkt in Frankreich in den Sattel zu steigen.
GaloppOnline.de: Und Sie sprechen nach dieser kurzen Zeit in Deutschland schon bemerkenswert gut deutsch.
Daniele Porcu: Ja, die Sprache ist sehr wichtig für den Erfolg und dafür arbeite ich täglich.
GaloppOnline.de: Welche Unterschiede gibt es in der Art Rennen zu reiten, wenn man Italien mit Deutschland vergleicht?
Daniele Porcu: Nun, in Italien wird oft bis zum letzten Moment gewartet, das lieben vor allen Dingen die Zuschauer, wenn sich auf den letzten 50 oder 100 Metern nochmals vieles verändert im Einlauf. Hier in Deutschland wird aus dem Bogen bereits angeschoben. Du brauchst viel mehr Kraft über eine längere Strecke. Da kommt mir meine Kraft und Kondition zugute, weil ich glaube, dass dies einer meiner Stärken ist.
GaloppOnline.de: Was zeichnet Sie besonders aus?
Daniele Porcu: Das ist immer schwierig zu sagen. Aber ich möchte, egal auf welchem Pferd immer gewinnen. Und dafür geb ich auch alles.
GaloppOnline.de: Man sagt Ihnen deutsche Eigenschaften nach, sie seien sehr zuverlässig und professionell bei der Arbeit, ein solider Reiter.
Daniele Porcu: Das freut mich natürlich, aber wenn man nach oben kommen möchte, muss man täglich an sich arbeiten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allen Dingen meine Frau, die eine wichtige Stütze ist. Ich bin ein absoluter Familienmensch, nicht ganz untypisch für einen Italiener, aber die Familie ist eine wichtige Voraussetzung, dass es mir gut geht.
GaloppOnline.de: Was war ihr größter Erfolg bisher?
Daniele Porcu: Eindeutig mit Estejo in meiner Heimatstadt den Premio Roma zu gewinnen. Wir waren großer Außenseiter in dieser Gruppe I-Prüfung. Es hat an diesem Tag wirklich alles gepaßt und darüber bin ich sehr glücklich.
GaloppOnline.de: Haben Sie einen Manager?
Daniele Porcu: Ich arbeite schon seit vielen Jahren mit dem Südtiroler Peter Francesschini zusammen, dem ich in diesem Zusammenhang auch viel zu verdanken habe.
GaloppOnline.de: Was sagen Sie überhaupt zur Bahn in Iffezheim?
Daniele Porcu: Das Iffezheimer Geläuf ist für mich mit München das beste in Deutschland. Das Pferd müsste eine gute Chance haben, vorne mitzumischen. Ihm hat zuletzt ein bißchen das Glück, und vor allen Dingen das Tempo im Rennen gefehlt. Ich hoffe darauf, dass wir am Samstag ein schnell gelaufenes Rennen sehen werden.