Mit Christophe
Soumillon

GaloppOnline.de:
Sie haben in jungen Jahren schon außergewöhnliche Erfolge erreicht. Wie sind Sie zum Galopprennsport gekommen?

Christophe Soumillon:
Mein Vater war bereits Jockey und so habe ich schon früh Kontakt zu diesem Sport gehabt. Rennen haben mich immer fasziniert und ich wollte relativ früh Jockey werden. Bis ich 15 war, habe ich in Belgien geritten, habe dann die Chance bekommen, nach Frankreich zu gehen.

GaloppOnline.de:
Dort haben Sie dann die renommierte Jockeyschule in Chantilly besucht. Wie wichtig war diese Zeit für Sie?

Christophe Soumillon:
Das waren drei sehr wichtige Jahre für mich, in denen ich unglaublich viel gelernt habe. Ich hatte mit Cedric Boutin einen sehr guten Trainer, der mir viel beigebracht hat. Das Gute an der Schule ist mit Sicherheit, dass man in sehr vielen Rennen zum Einsatz kommt und deshalb vor allem in der Praxis viele Erfahrungen sammeln kann. Es stehen rund fünfzig Pferde in dem entsprechenden Stall. So hatte ich die Möglichkeit, die Pferde nicht nur im Training zu reiten, sondern dann auch im Rennen.

GaloppOnline.de:
Sie waren noch sehr jung, als Sie bei Andre Fabre als zweiter Mann angefangen haben. Wie war das Arbeiten mit einem der besten Trainer der Welt?

Christophe Soumillon:
Es war natürlich phantastisch, gleich bei ihm anfangen zu können. Für mich zählt Andre Fabre zu den besten Trainern dieser Welt, er arbeitet sehr professionell. Er hat sich sehr um mich bemüht und hat mir einiges beigebracht, hat mir immer wieder wichtige Tipps gegeben.

GaloppOnline.de:
Bereuen Sie es, von ihm weggegangen zu sein?

Christophe Soumillon:
Nur ein klein wenig, da mir mein jetziger Job sehr gut gefällt. Zu Andre Fabre habe ich aber noch immer ein gutes Verhältnis und ich hoffe, dass ich auch in Zukunft hin und wieder für ihn reiten kann.

GaloppOnline.de:
Am Fabre-Stall haben Sie auch mit dessem ersten Jockey Olivier Peslier gearbeitet. Hat auch er ihnen geholfen und Tipps gegeben?

Christophe Soumillon:
Nein, von Olivier habe ich eigentlich nur etwas gelernt, wenn ich seine Ritte im Fernsehen verfolgt habe. Im Training hat er mir aber keine Tipps gegeben oder mich auf Fehler von mir aufmerksam gemacht. Geholfen hat mir da in erster Linie Andre Fabre. Von Peslier kam da wenig.

GaloppOnline.de:
Mit Ihrem wachsenden Erfolg soll der Neid und die Eifersucht Ihrer Kollegen immer größer geworden sein. Wie gehen Sie damit um?

Christophe Soumillon:
Damit gut umzugehen lernt man relativ schnell. Jockey zu sein, ist mein Beruf. Dass es dabei unter den Kollegen nicht nur Freunde gibt, ist ja eigentlich klar. Für mich zeigt es aber auch eine gewisse Art von Wertschätzung, wenn andere Jockeys auf mich neidisch oder eifersüchtig sind. Es zeigt, dass sie vor mir als Reiter Respekt haben und dass der Job, den ich mache, gut ist. Sonst müssten Sie sich ja nicht den Kopf über mich zerbrechen. Mittlerweile kennen sie mich aber besser und der Neid hat schon deutlich nachgelassen. Ich glaube auch, dass es vor allem mit meinem Alter zu tun hat und viele Kollegen Probleme damit haben, in welche Position ich schon so früh gekommen bin.

GaloppOnline.de:
Gibt es im Jockeyraum nur Rivalität oder vielleicht auch so etwas wie Freundschaft?

Christophe Soumillon:
Unter den besten französischen Reitern ist es in erster Linie schon eine Art Rivalität. Jeder möchte so erfolgreich wie nur eben möglich sein. Und dafür muss man seinen Kollegen im Rennen schlagen. Ich versuche, meine Kollegen aber, egal wie sie zu mir sind, fair zu behandeln. Ich versuche nie, Ritte von anderen zu bekommen. Freundschaften gibt es natürlich auch. Ich verstehe mich beispielsweise mit Dominique Boeuf sehr gut. Sonst sind es in erster Linie Reiter in meinem Alter, mit denen ich auf der Rennbahn am meisten zu tun habe.

Das komlette Interview mit dem Jockey Christophe Soumillon lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Vollblut.

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