Mit B. Fa?bender

GaloppOnline.de: Am Sonntag steht der Rheinland-Pokal als Höhepunkt der Kölner Sommersaison an. Wie präsentiert sich das erste der beiden Weidenpescher Gruppe-I-Rennen der Saison 2009? Wer wird voraussichtlich starten?

Benedikt Faßbender: Es wird ein kleines aber sehr erlesenes Feld werden. Godolphin wird Eastern Anthem an den Start bringen. Er gewann dieses Jahr in Dubai das Sheema Classic und verdiente damit 2,1 Millionen Euro. Von den deutschen Pferden sind der Derby-Sieger Wiener Walzer und der Deutschland-Preis Sieger Getaway die Aushängeschilder. Aus unserer Kölner Trainingszentrale kommen noch der Hansa-Preis Sieger Flamingo Fantasy und Saphir als Sieger des Bavarian Classics sowie Schiller Danon in Frage. „Diana-Trainer“ Wolfgang Figge schickt Poseidon Adventure ins Rennen.

GaloppOnline.de: Der Rheinland-Pokal wurde im Jahr 2001 zum ersten Mal in Köln gelaufen. Wie sehen sie die Entwicklung der Prüfung seitdem?

Benedikt Faßbender: Die Tradition des Rennens fußt bekanntlich auf der des alten Aral-Pokals. Der einst als reine Inländerprüfung gegründet worden war, dann aber mit Einführung der Gruppe-Rennen ein internationales Rennen wurde. Nach dem Ausstieg von Aral hatte es noch einige andere Sponsoren und verschiedene neue Namen bekommen, aber das Rennen in Gelsenkirchen-Horst keine große Zukunft mehr.

Dort endete seine Geschichte mit dem Sieg von Catella in der Saison 2000. Sabiango, einer der prominentesten Nichtstarter in der Derby-Geschichte, gewann die erste Kölner Entscheidung gegen den frischgebackenen Derby-Sieger Boreal und Belenus, der zwei Jahre zuvor in Hamburg gewonnen hatte. Im Prinzip war das Rennen damit in Köln nahtlos angekommen. Zum einen: Dreijährige generell gegen ältere Pferde – und vor allem war der Derby-Sieger wieder erstmals gegen die älteren Generationen auf dem Prüfstand, was das Rennen in all den Jahren vorher immer so spannend gemacht und ausgezeichnet hatte.

Dai Jin war dann der erste Derby-Sieger, der es in der Saison 2003 auch noch gewann. Und wenn wir Glück haben, sehen wir ja auch Wiener Walzer am Sonntag am Start. Die Entwicklung hätte also nicht besser sein können.

GaloppOnline.de: Die Vorfreude auf das Rennen ist allenthalben schon zu spüren. Es scheint aber, als wären die 75.000 Euro garantierte Auszahlung in der Viererwette im Rahmenprogramm fast noch das größere Thema?

Benedikt Faßbender: Ehrlich gesagt, würde uns das sehr freuen. Vor allem, wenn nicht nur darüber gesprochen wird, sondern vielmehr auch kräftig die Viererwette gespielt würde. Dass bereits derart viel darüber geredet wird, ist natürlich erfreulich, und es lässt hoffen, dass sich das Rennen zu einem Knüller entwickelt. Sowohl für unser Publikum als auch den Kölner Renn-Verein.

Schließlich ist es ja die höchste garantierte Auszahlung in der Geschichte der Viererwette im deutschen Galopprennsport, die es je gegeben hat. Wenn nur ein Wetter mit 50cent diese Wette treffen würde, gäbe es eine Quote von1,5 Millionen Euro zu 10. Das wäre eine Sensation.

GaloppOnline.de: Wie kam es dazu, dass Sie am Sonntag diese hohe Garantieausschüttung überhaupt präsentieren können?

Benedikt Faßbender: Den Grundstock für die Summe bildet ein Jackpot von 32.000 Euro, der aus der nicht getroffenen Viererwette am Tag des Oppenheim Union-Rennens quasi „stehen geblieben“ ist. Sie müssen natürlich dem Wettkreislauf wieder zugeführt werden, und aus dieser Basis wurde dann ein größeres Paket geschnürt, was, wie schon gesagt, bis dato hierzulande einmalig und ein echter Superlativ ist. Wir hoffen selbstverständlich, dass Grüppchen oder Freundeskreise, wie zuletzt schon in Bad Harzburg, auch in Köln ihr Geld zusammenwerfen und eifrig kombinieren werden.

GaloppOnline.de: Wir liegen wahrscheinlich richtig in der Annahme, dass sich ihre Crew in den Kassenhäuschen bereits auf einen regelrechten Run eingestellt hat. Doch ist soeben das Stichwort „kombinieren“ gefallen. Die Vielfalt der Kombinationsmöglichkeiten ist ja so ganz einfach nicht zu verstehen. Wie viel so und so viele Pferde in einer bestimmten Kombination miteinander kosten – ob mit Bankpferd oder ohne usw. Vor allem auch für Rennbahnneulinge dürfte das ein Buch mit sieben Siegeln sein.

Benedikt Faßbender: Daran haben wir schon gedacht. Eine kleine Wettfibel wurde bereits konzipiert, welche an unsere Besucher kostenlos verteilt wird. Alle Möglichkeiten und vor allem auch, was die einzelnen Kombinationswege genau kosten, sind darin exakt beschrieben und aufgeführt. Völlige Transparenz also – ob kleiner Einsatz, mittlerer oder ganz großer. Schon vor dem Ausfüllen kann jeder Wetter genau abchecken, was ihn die Wette kostet. Das sollte eine gute Hilfestellung im Vorfeld sein, selbst für Rennbahnneulinge.

GaloppOnline.de: Wem eröffnen sich die besten die besten Chancen auf den dicken Gewinn?

Benedikt Faßbender: Im Prinzip ja jedem. Selbst der Dame oder dem Herren, die Autonummer, das Geburtsdatum oder sonst was als Grundlage für die Zahlen nehmen. Doch im Ernst. Ich denke, mit einem oder zwei Bankpferden zu operieren, erhöht sicher die Möglichkeiten, den großen Coup zu landen. Die Offerte ist doch einmalig, mit – im Idealfall – 50 Cent an 75.000 Euro kommen zu können. Gemeinsam mit meinem leider viel zu früh verstorbenen Freund Dr. Wilhelms hatte ich einmal das große Glück, eine lukrative Dreierwette zu treffen. Das war bei Boreals Derby-Sieg.

Boreal war unser Bankpferd, es stand auf unserem Schein: fest auf eins, zwei und drei – und dann haben wir das komplette weitere Feld hinzugenommen. Dass mit Lierac und Near Honor zwei der größten Außenseiter auf den nächsten Plätzen waren, war für uns selbstverständlich eine besonders Quoten-freundliche Fügung. Zu dieser Zeit betrug der Grundeinsatz allerdings noch 2,50 Mark und die Quote 198.000 DM.

GaloppOnline.de: Damit noch nicht genug, am Sonntag soll ja auch noch der „Wettkönig des Rheinlands“ (Teilnahmebedingungen auf dieser Seite) gesucht werden. Ähnliche Aktionen hat es bekanntlich auf zahlreichen anderen Rennbahnen bereits gegeben, München hat damit angefangen, eine Prämie auszuloben für den Wetter, der am Ende mit einem bestimmten Grundkapital den größten Umsatz am Totalisator bewirkt hat. Handelt es sich in Köln um eine bloße Kopie dieser Aktionen. Oder gibt es etwa Modifikationen oder Neuerungen?

Benedikt Faßbender: Zugegeben, es ist nicht unsere Erfindung. München und die Brüder Zwingmann waren hier für den Galopprennsport in der Vorreiterrolle. Ein bisschen modifiziert haben wir aber schon. Zum Beispiel den ersten garantierten Umsatz des Mitspielers. In Köln sind das am Sonntag 1.000 Euro. Auf anderen Bahnen lagen diese Grundeinsätze meist in höheren Bereichen. Das haben wir bewusst gemacht, um möglichst vielen eine Chance auf die ausgelobten 10.000 Euro zu eröffnen.

Neu ist, dass man erstmals telephonisch mit dabei sein kann. Wir freuen uns selbstverständlich besonders über die Unterstützung von German Tote und WettenXXL, unserem neuen Partner im Wettbereich in unserer zweiten Tribüne.

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