Mit Andreas Suborics

GaloppOnline.de:
Glückwunsch zum Championat. Haben Sie speziell darauf hingearbeitet?

Andreas Suborics:
Nein, das war der Nebeneffekt einer guten Saison. Ich habe auch in den Jahren zuvor versucht, jedes Rennen gut zu reiten. Wenn man dann gute Ställe im Rücken hat, läuft es auch entsprechend. Mit Gewalt kann man den Titel nicht erreichen. Man muss vielmehr auch die Pferde dazu haben.

GaloppOnline.de:
Wie fällt Ihre persönliche Jahresbilanz 2002 aus? Nach dem Rekordjahr mit Silvano und Paolini waren die internationalen Treffer nicht ganz so zahlreich.

Andreas Suborics:
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Leider hatte ich auf internationalem Parkett nicht so viele große Erfolge. Mit Paolini hatte ich in Ascot und den USA auch Riesenpech. Toll war allerdings der zweite Platz mit Guadalupe in den Yorkshire Oaks, auch gab es wichtige Siege in Deutschland, Frankreich und Italien. Ich denke zum Beispiel an Tareno. Und dann ist die Einladung zum Jockey Wettbewerb in Japan sowie die Chance in Hong Kong sicher so etwas wie das i-Tüpfelchen.

GaloppOnline.de:
Um Ihren Job als Privatjockey für Schlenderhan und Baron Georg von Ullmann beneiden Sie sicher viele. Ist das eine Art Traumjob?

Andreas Suborics:
In der heutigen Zeit und bei der wirtschaftlichen Lage, gerade auch im Rennsport, ist es sicher der beste Job, den man haben kann. Ich bin sehr froh darüber, kann den nächsten beiden Jahren eigentlich beruhigt entgegenschauen. Wie gut die Pferde letztlich sind, weiß man erst innerhalb einer Saison. In jedem Fall haben meine Besitzer wieder viel Geld investiert.

GaloppOnline.de:
Wie kam der Kontakt zustande?

Andreas Suborics:
Ich hatte schon im letzten Jahr und jetzt vor kurzem eine Anfrage, ob ein Wechsel von Andreas Wöhler für mich in Frage käme. Ich habe Gesprächsbereitschaft erklärt und schließlich das Angebot angenommen.

GaloppOnline.de:Sie kommen in jüngster Zeit für die verschiedensten Top-Quartiere zum Einsatz…

Andreas Suborics:
Es läuft in den letzten zwei Jahren wirklich wahnsinnig gut. Ich reite zum Beispiel auch für Mario Hofer oder Hans-Albert Blume, für die ich schon früher gearbeitet habe und mit denen ich weiter guten Kontakt habe. Ich bin froh, die Chance zu haben, viele Pferde auch im Ausland zu reiten.

GaloppOnline.de:
Was bedeutet Ihnen die kommende Zeit in Hong Kong? Wird Ihre Familie dabei sein?

Andreas Suborics:
Hong Kong und Japan, das sind sicher keine alltäglichen Ereignisse. In Hong Kong habe ich im vergangenen Jahr sechs Rennen gewonnen und war dreiundzwanzigmal platziert. Sicher kann da eine Menge Geld verdienen, aber es ist ja auch mein Beruf und eine Herausforderung. Es handelt sich zugleich um eine Bestätigung meiner Arbeit und zeigt, dass man einen guten Job gemacht hat. Meine Familie ist nur zwischen Weihnachten und Neujahr für zehn Tage bei mir. Das lässt sich nicht anders machen.

GaloppOnline.de:
Was waren die besten Pferde, die Sie 2002 geritten haben?

Andreas Suborics:
Sicher Guadalupe, Walzerkoenigin, aber auch Paolini, der in Singapur hinter Grandera Zweiter wurde. Und dann natürlich der Sieg mit Eagle Rise im Preis des Winterfavoriten, denn es war ein toller Start im neuen Engagement.

GaloppOnline.de:
Und was waren die negativen Erlebnisse?

Andreas Suborics:
Ascot und Chicago mit Paolini und die Tatsache, dass ich in Italien auf Guadalupe den Stock verloren habe.

GaloppOnline.de:
Wie sieht Ihr Alltag aus, das morgendliche Programm?

Andreas Suborics:
Ich reite bei Andreas Schütz und Peter Schiergen primär aus. Sollte das Gestüt Schlenderhan oder Baron von Ullmann auch woanders Pferde haben, würde ich auch bei anderen Trainern in den Sattel steigen.

GaloppOnline.de:
Haben Sie einen Manager?

Andreas Suborics:
Einen Manager habe ich nicht, aber ich arbeite sehr intensiv mit Paul Harley zusammen. Er ist eine Art Controller für alles. Das funktioniert super. Er gibt sich wahnsinnig viel Mühe. Um Ritte für andere Trainer kümmere ich mich selbst, habe mit den meisten einen sehr guten Kontakt.

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