Mit Andrasch
Starke

GaloppOnline.de:
Mit einer Niederlage von Aolus am Sonntag hatte kaum jemand gerechnet. Wie sehen Sie das Rennen rückblickend?

Andrasch Starke:
Aolus hatte vorher ein Sieglosenrennen und zwei Altersgewichtsrennen gewonnen und kam aus einer Pause. Da war das Laufen schon in Ordnung. Eine gewisse Enttäuschung war sicherlich da, aber es war sein erster Start auf dieser Ebene. Ich hatte auch nicht gedacht, dass er auf und davon gehen würde.

GaloppOnline.de:
Der Derbysieg 2002 mit Next Desert war für sie nach der mehrmonatigen Sperre sicher von hoher Bedeutung. Wie sehen Sie die Zukunft seine Zukunft?

Andrasch Starke:
Next Desert ist ein Pferd, das mir sehr am Herzen liegt. Wir hatten auch im letzten Jahr noch große Ziele mit ihm. Ich halte ihn für ein Ausnahmepferd. Er ist wieder voll im Training, sehr gut drauf.

GaloppOnline.de:
Wie fällt ihre Saisonbilanz 2002 aus?

Andrasch Starke:
Es war ein schlechtes Jahr nach vier tollen Jahren, in denen ich jeweils Champion war. Ich habe es mir manchmal selbst nicht leicht gemacht, aber es lief einfach nicht so rund. Ich werde 2003 wieder angreifen in Sachen Titelkampf, aber sicher nicht mit Gewalt. Es muss schon durchgehend gut laufen, denn uns fehlen eine ganze Reihe von Renntagen. Weniger Rennen, viele Jockeys, das ist nicht so einfach.

GaloppOnline.de:
Wie haben Sie die Wintermonate verbracht, nachdem Sie in Macau verletzungsbedingt ausgeschieden waren?

Andrasch Starke:
Ende Januar habe ich schon wieder mit dem Training angefangen, war insgesamt vier Wochen in Urlaub. Erstmals hatte ich eine Auszeit über Weihnachten. Das war auch schön, zumal ich privat mit meiner Freundin sehr glücklich bin.

GaloppOnline.de:
Sie hatten in den vergangenen Wochen relativ wenige Fremdritte. Woran lag das? Sie haben doch in Olaf Schick einen guten Manager?

Andrasch Starke:
Das ist um diese Jahreszeit normal. Nach der Sandbahnzeit werden zunächst die Jockeys bevorzugt, die im Winter groß in Form waren. Das ist kein Problem. Und man muss natürlich viel tun, um wieder fit zu werden, wenn man mal eine Zeitlang nicht geritten ist. Dezember bis Februar sind in dieser Hinsicht schwierige Monate. Ich werde in dieser Saison wieder 54 Kilo in den Sattel bringen.

GaloppOnline.de:
Wie sieht es mit einer internationalen Karriere aus? Nach ihrer Sperre ist die Situation sicher nicht einfacher geworden.

Andrasch Starke:
Ich war schon fast überall, meine Ziele sind aber hier.Ich freue mich, dass ich den Job bei Andreas Schütz habe. Zudem ist das Leben hier in Deutschland viel schöner, ich habe einen tollen Stall im Rücken. Es macht mir großen Spaß. Ich mache meine Arbeit und verhalte mich ruhig. Natürlich würde ich gerne einmal solch große Rennen wie Arc oder Japan Cup gewinnen.

GaloppOnline.de:
Ihr Stall scheint mit Dreijährigen in diesem Jahr bestens bestückt zu sein. Wen würden Sie reiten, wenn jetzt Derby wäre?

Andrasch Starke:
Es gibt bei den Dreijährigen keiner der so raussticht wie Next Desert, aber es sind einige sehr ordentlich dabei. Wir haben den Winterfavoriten gewonnen, auch mit Dai Jin das Auktionsrennen in Dortmund. Das sind sehr gute Pferde, auch wenn Eagle Rise Andreas Suborics´ Pferd sein wird. Unser Stall ist voll, im letzten Jahr fehlten uns einige Pferde. Wir sind gut sortiert, ich freue mich auf dieses Jahr. Normalerweise wusste ich schon nach der Zweijährigen-Saison, wer mein Derby-Ritt sein würde. Das war bei Samum und Next Desert der Fall. Jetzt kann ich mich noch nicht festlegen.

GaloppOnline.de:
Haben Sie wieder Ihren zweiten Ruf vergeben?

Andrasch Starke:
Ja, erneut an Hans-Albert Blume, bei dem ich auch montags im Training reite. Er hat auch viel versprechende Dreijährige. Für ihn werde ich auch im Dubai Sheema Classic auf Well Made sitzen, fliege am Mittwoch vor dem Rennen nach Dubai, reite danach sonntags wieder in Dortmund.

GaloppOnline.de:
Was halten Sie von der Jockey-Schule in Köln?

Andrasch Starke:
Das ist eine echt gute Sache, hört sich sehr professionell an. Ich habe mir das in der vergangenen Woche angeschaut. Man hätte das eigentlich schon viel früher machen sollen, wie viele andere Sachen im deutschen Rennsport auch. Es ist ein guter und wichtiger Schritt. Man darf zudem andere Angelegenheiten nicht vergessen, generelle Änderungen. In einer wirtschaftlich schlechten Zeit wie jetzt ist das allerdings schwieriger als noch vor sieben oder acht Jahren.

GaloppOnline.de:
Abschließend noch die Frage. Wird es später einmal einen Andrasch Starke als Trainer geben?

Andrasch Starke:
Vielleicht, momentan habe ich da noch keine Entscheidung getroffen. Auf alle Fälle möchte ich etwas mit Pferden machen. Als Trainer ist man doch sehr von den Launen der Besitzer abhängig. Doch erst einmal möchte ich reiten, so lange es geht.

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